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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Convoy - Cook (Mount-)
solchen Deckblättern verdeckten Kelck bat Rob.
Brown als eigene Gattung unter dem Namen (^-
iM6^ia von 6. abgetrennt. Zu ihr gehört auch
der mit der Zaunwinde nabe verwandte, mit schön
rosenroten Blumen gezierte (^. äaliui icns ^. (^alv-
8t6Fi9> pnd63c6N8 1^7^.), welcher sebr häufig als
Zierpflanze zu Wand- undLaubenbetleidungen kulti-
viert wird, ohne alle Pflege in allerhand Boden ge-
deiht und mit einfachen und gefüllten Blumen vor-
kommt. Ferner ist auch die an den Meeresküsten
Deutschlands wie des übrigen Europa im losen
Sande wachsende Strand winde ((^. "oläanella.
!>.), welche eine Rosettevonnierenförmigen Blättern,
einen sehr kurzen, nicht schlingenden Stengel und
schön rosenrote Blumen mit geflügeltem Stiel be-
sitzt, eine (^1)'8t6Aia.. Von 0. Lcaminoni^ ^., einer
im Orient wachsenden Schlingpflanze mit spieß-
pfeilförmigen, buchtig gezähnten Blättern, sehr
langen, dreiblütigen Stielen und gelblichweißcn
Blumen, deren spindelförmiger, fleischiger Wurzel-
stock einen weißen, scharfen Milchsaft enthält, wird
das sog. Scammonium - Gummi gewonnen,
welches als kräftiges und rasch wirkendes Abfübr-
mittel Verwendung findet. Von einigen Arten, die
auf den Canarischen Inseln vorkommen, (^. "oopa-
riu8 ^. und (^. iioi-iäü8 ^., welche beide strauchartige
und nicht schlingende Pflanzen sind, kommt das Holz
als Rosenholz (s. d.j oderRbodiserHolz in den
Handel. Zierpflanzen hat die Windengattung wenige
geliefert. Außer der schon erwähnten dahurischen
Winde wird nur die in Südeuropa wild wachsende,
einjährige, dreifarbige Winde, Garten winde ge-
nannt (<Ü. ti-icölm- ^.), mit nicht schlingenden
Stengeln, länglichen, ganzrandigen Blättern und
dreifarbigen (am Saume blauen, in der Mitte
weißen, am Scklunde gelben) Blumen in mehrcrn
Varietäten mit rosenroten, dunkelblauen und weiften
Blüten mit schwarzem Auge allgemein als Sommer-
zierpflanze des freien Landes kultiviert. Die Blumen
der Convolvulusarten sind nur am Tage bei heller
Witterung geöffnet, bei bedecktem Himmel und in
der Nackt geschlossen. Die sebr bäufig angebauten
hochsteigenden Trichterwinden geboren nickt zu
C, sondern zu IpoinokH (s. d.).
Eonvoy, s. Convoi.
Conway (spr. konnwl) oder Aberconway,
Marktstadt und Seebafen an der Nordküste der engl.
Grafschaft Carnarvon in Wales, 21 km im ONO.
von Vangor, am linken Ufer des ConwayMtuars,
das von der Chester-Holyhead-Vahn vermittelst einer
großartigen Röhrenbrücke (s. d.) überschritten wird,
malerisch gelegen mit alten Mauern, hat (1891)
3467 E., Küstenbandel und Schiffbau. Auf einem
Felsen die Ruine Conway - Castle, einst als Zwing-
burg der Waliser von Eduard I. erbaut, mit Mauern
(3-4 m), 4 Türmen und schöner Aussicht.
<?07iz/b., bei naturwissenschaftlichen Namen Ab-
kürzung für W. D. Conybeare (spr. könmbähr),
engl. Geolog und Zoolog zu Cardith bei Bristol.
Eonydrm, ein Alkaloid von der Zusammen-
setzung (^II^M). Es ist als Oryconiin aufzufassen
und kommt neben Coniin im Schierling ((^oninin
niaoulawm ^.) vor. C. krystallisiert in Blätt-
chen, schmilzt bei 120", destilliert bei 226 und subli-
miert leicht. Beim Erhitzen mit Iodwasserstofssäure
geht es in Coniin über.
<3on^2H, s. Inuw.
Conz, das Oongtitium der Römer, Dorf im
rechts an der Saar, unweit deren Mündung in
die Mosel und am Anfange der Trierer Moselebene
sowie an der Linie Trier-Saarbrücken und der Neben-
linie Ehrang-Trier-C. (16 1cm) der Preuh. Staats-
bahnen^ hat (1890) 1947 E., Post, Telegraph, Bür-
germeisterei; kath. Pfarrkirche, Eisenbahnreparatur-
werkstätte und Weinbau. Von einem röm. Kaiser-
palast (O)N5t9>ntwi Miatwin) sind nock Ruinen
vorhanden. Bei der gut erhaltenen Saarbrücke er-
litten 11. Aug. 1675 die zum Entsatz des belagerten
Trier heranrückendenFranzosen( 10 000 Mann) unter
Marschall Crequi durch die Kaiserlichen (26000
Mann) eine Niederlage und verloren 3000 Mann.
Eonz, Karl Philipp, Übersetzer und Dichter,
geb. 28. Okt. 1762 zu Lorch in Württemberg, war
ein Jugendfreund Schillers, studierte in Tübingen,
wurde dort 1789 Repetent am theol. Seminar, 1790
Prediger an der Karlsakademie in Stuttgart, 1793
Diakon zu Vaihingen, 1798 zu Ludwigsburg, 1804
Professor der klassischen Litteratur, 1812 der Elo-
quenz zu Tübingen und starb daselbst 20. Juni 1827.
Hervorzuheben sind seine geschmackvollen Über-
setzungen aus Llschylos und Aristophanes. Dagegen
waren seine eigenen Dichtungen (z. B. "Moses
Mendelssohn, der Weise und Mensch, ein lyrisch-
didaktisches Gedicht", Stuttg. 1787; "Gedichte", neue
Ausg., 2 Bde., Tüb. 1818-19 u. s. w.) ohne her-
vorragenden Wert. Seine prosaischen, teils philos.,
teils litterarhistor. Arbeiten (überWeckherlin,Frisch-
lin), besonders die "Kleinern prosaischen Schriften
vermischten Inhalts" (2 Bde., Tüb. 1821-22; neue
Sammlung, Ulm 1825), zeugen von Geist und um-
fassenden Kenntnissen.
Conze, Alexander Christian Leop., Archäolog,
geb. 10. Dez. 1831 zu Hannover, studierte 1851-55
in Göttingen und Berlin, ließ sich dann in Göttingen
als Privatdocent nieder, wurde 1863 außerord.
Professor in Halle und ging 1869 als ord. Professor
der Archäologie nach Wien, 1877 nach Berlin, wo
er zugleich Direktor der königl. Museen war, bis er
1887 zum Generalsekretär bei der Centraldirektion
des Deutschen Archäologischen Instituts daselbst
ernannt wurde. Die Ergebnisse seiner wissenschaft-
lichen Reisen nach dem Orient liefern die Schriften:
"Reise auf den Inseln des Tbrazischen Meeres"
(Hannov. 1860), "Reise auf der Insel Lesbos" (ebd.
1865) und die mit Hauser, Niemann und Venn-
dorf herausgegebenen "Archäol. Untersuchungen
auf Samothrake" (2 Bde., Wien 1875-80). Außer-
dem veröffentlichte er: "Melische Thongefäße" (Lpz.
1862), "Die Athenastatue des Pbidias im Parthe-
non" (Berl. 1865), "Die Familie des Augustus, ein
Relief in San Vitale zu Ravenna" (Halle 1867),
"Beiträge zur Geschichte der griech. Plastik" (2. Aufl.,
ebd. 1869), "Zur Geschichte der Anfänge griech.
Kunst" (Wien 1870), "Röm. Bildwerke einheimischen
Fundorts in Österreich" (Heft 1-3, ebd. 1872-77),
"Heroen- und Göttergestalten der griech. Kunst"
(2 Abteil., ebd. 1874), "Die attiscken Grabreliefs"
(1. Lfg., 1890). Auch beteiligte er sich an der
Herausgabe des Werks "Die Ergebnisse der Aus-
grabungen zu Pergamon" (1. bis 3. Bericht, Verl.
1880-88), sowie "Beschreibung der antiken Skulp-
turen mit Ausschluß der pergamenischen Fundstücke"
(ebd. 1891).
Eonzo, Flüssigkeitsmaß, s. Concia.
Eooch-Vehär (spr.kuhtsch), s. Kotsch-Bihar.
Cook (Mount-Cook, spr. maunt kuk), der
Ahoarangi ("Wolkenbrecker") der eingeborenen
ilrtikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.