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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Coquerelles - Coram
"I.6ttr68 in6äit68 8ur 1a. toi6rHll06" von Voltaire
(Par. 1863). - Vgl. E. Stroehlin, ^twnN86 0. 618
(2 Bde., ebd. 1886).
voy.nsrViiV8(frz.,spr.kock'rähl),inderHeraldik:
grüne Haselnüsse, je drei an einem Stiel.
Coques oder Cocr, Gonzales, niederländ.
Maler, geb. 1618 in Antwerpen, gest. 18. April 1684,
war ausgezeichnet im Porträtfache, äußerst bestimmt
und klar im koloristischen Vortrage, dabei frei und
lebendig. Er stellt seine in kleinen Verhältnissen ge-
haltenen Porträte zumeist in höchst bezeichnend ge-
wählte Innenräume, wodurch die Menschen jener
Zeit um so wahrer und verständlicher hervortreten.
In dieser Weise liebt er es besonders, ganze Gruppen,
namentlich Familienbilder, darzustellen. Hauptwerke
von ihm sind: Der Gelehrte und seine Frau sin der
Casseler Galerie), die sog. Familie van Eyck (in Buda-
pest), seine eigene Familie (in der Dresdener Galerie),
ferner das Porträt Karls I. von England.
EoHlli (ll^Ioä68 ma,rtinic6N8i3 Magens), auch
Antillenfrosch genannt, ein5emlangerwestind.
Vaumfrofch, ohne Schwimmhäute an den Extre-
mitäten, aber mit kleinen .Haftscheiben an den Zehen,
von grauweißer Grundfarve, oben mit brauner
Marmorierung. Er legt seine Eier in größerer An-
zahl (bis 30) in eine ^chaummasse gehüllt auf die
Blätter von Landpflanzen (Liliaceen) ab, und die
Jungen entwickeln sich innerhalb 12 Tagen ohne
eigentliche Metamorphose im Innern der Eier.
Beim Ausschlüpfen haben sie nur einen kurzen
Schwanzanhang, der aber schon innerhalb 24 stun-
den resorbiert wird.
vo<M!iK.FO (frz., spr. kockljahsch'), Muschelwerk.
Eoquillas (spr. kockilljas), auch Steinkokos-
nüsse oder Lissabon er Kokosnüsse genannt,
die harten Fruchtschalen einer brasil. Palme, ^ttalea
kunik6r^H^tt?'t., die zu kleinen Drechsler- und Schnitz-
arbeiten verwendet werden, ^ie sind kleiner als die
gewöhnlichen Eß-Kokosnüsse, eiförmig und haben
eine Länge von 5 bis 9 om.
Eoquille (frz., fpr. kockij), Mufchel, Muschel-
schale; auch die in Muschelschalen angerichteten
feinen Ragouts. In der Metallurgie die eiserne
Gußform (Gußfchale), in die flüssiges Eifen ab-
gestochen oder gegossen wird; Coquillenguß,
soviel wie Hartguß (s. d.).
Coquimbit, ein von Breithaupt aufgefundenes
Mineral, das in einem Lager von grünlichem Iafpis
bei Copiapo in der chilen. Provinz Coquimbo auf-
tritt; es bildet heragonal-rhomboedrische, dick tafel-
ähnliche oder kurz säulenförmige Krystalle, mehr
noch klein- und feinkörnige Aggregate, farblos, oder
von weißer, bläulicher, hellgrünlicher Farbe, mit
vitriolartigem Geschmack. Die Härte ist 2. In chem.
Hinsicht besteht der C. aus normalem schwefelsaurem
Eisenoxyd mit 9 Molekülen Wasser, ^sg0i2>9aq,
mit 28,5 Eisenoxyd, 42,? Schwefelsäure, 28,8 Wasser;
bisweilen ist etwas des entsprechenden Aluminium-
sulfats binzugemischt.
Coquimbo (spr. kokim-). 1) Provinz der süd-
amerik. Republik Chile, zwischen Atacama im N. und
Aconcagua im S., zählt auf 33423 ywn (1893)
194493 E. Sie ist größtenteils von kahlen Gebir-
gen erfüllt, darunter der kolossale Gebirgsstock von
Dona Ana (4669 m) mit den warmen Bädern del
Toro am Ostabhange. Nur die schmalen Fluhthäler
des Rio de C., des Limari, des Choapa und ihrer
Nebenflüsse sind anbaufähig, aber auch von außer-
ordentlicher Fruchtbarkeit. Da es durchschnittlich
Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.
im Jahr nur viermal regnet (40 mm, im N. gar
nur 7,9 mm), so ist der größte Teil der Provinz
Wüste, namentlich im N., wo in der sog. Travesia aus
15 Wegestunden kein Tropfen Wasser zu finden ist.
Nach einem regnerischen Winter aber wird die Wüste
ein einziger Blumenteppich. Man zieht wenig Ge-
treide, mehr Luzerne, besonders aber Obst (Feigen
und Weinreben). Die Viehzucht ist unbedeutend,
die Einfuhr aus Argentinien deckt den Bedarf, nur
Ziegen sind ziemlich häusig. Der Reichtum der Pro-
vinz liegt in ihren Gold-, Silber-, Mangan- und
besonders ihren Kupfererzen, z. B. in Andacolla;
die Quecksilb ergruben von Punitoqui werden nicht
bearbeitet. Drei Eisenbahnlinien gehen von der
Küste ins Innere. C. zerfällt in die Departamentos
Serena, Illapel, Combarbala, Ovalle, C. und Elqui;
Hauptstadt ist La Serena (s. 0.). - 2) Hauptstadt
des Departamento C. (2324 ykm, 16065 E.) in der
chilen. Provinz C. unter 29° 57^ südl. Br., an einem
der besten Häfen der Westküste (14-36 m Tiefe), hat
einen Leuchtturm, ein Zollhaus und 8440 E. Die
Ausfuhr, größtenteils Produkte des Bergbaues,
betrug (1888) 7686107, die Einfuhr 2182925
Pefos. Eine Eisenbahn verbindet C. mit La Serena,
eine zweite mit Ovalle, von der sich noch eine dritte
nach Guayacan, einer der größten Kupferschmelzen
der Welt, an der kleinen, vollkommen sichern Bucht
von Guayacan abzweigt.
Eoquito, s. <Iud3.6H.
Eora, Guido, ital. Geograph, geb. 20. Dez.
1851 in Turin, widmete sich geogr. Studien, die er
1870 in Deutschland fortsetzte. Nach Turin zurück-
gekehrt, erhielt er den Lehrstuhl für Geographie und
gründete 1873 die Zeitschrift "^0311108", die er seit-
her redigiert und die auch im Auslande Anerken-
nung gefunden hat. 1874 und 1876 machte er
wissenschaftliche Reifen nach Griechenland und Nord-
afrika. Außer zahlreichen Abhandlungen in seiner
Zeitschrift und einigen kleinern Schriften veröffent-
lichte er: "Da. Liinäisi 9. Uoiiida.^, attra.vergo ii ca." ^
uais äi 8u6L" (Cafale 1869), "Kie6rc1i6 8toric1i6 6 a.r- "^
e1i6oi0Fic1i6 811I Lito ä'^ug,i'i8" (1870), "8p6äi2ioll6
itaii^na. 9.II3, I^uova, <FuiQ6a" (Rom 1872), "(^6lllli
A6ll6r3.il illtoriio a ull viaAAio nsiia. V9.883. ^.Ida.-
iiia. 6ä a. I'ripoli äi Lard^ia," (Tur. 1875), "lüarta
8p6oia,i6 ä6i1a. r6FF6ii2a. äi lulliLi" (ebd. 1881),
"Mt6 c3,rtoFi'9ticll6 8uI1a. r6F^6ll23. äi ^ull^i"
(ebd. 1881). Seit 1884 giebt er das "^umia-rio
F60Fra,iic0" heraus.
<3ora.oiiÄa.V, s. Mandelkrähe.
Vor2.il.ilia. H^)?/,'n., Korallenmoos, Algen-
gattung aus der Gruppe der Rhodophyceen (s. 0.),
deren Arten fast in allen Meeren verbreitet vor-
kommen; sie haben einen fiederförmig verzweigten
Thallus und sind stark mit kohlensaurem Kalk in-
krustiert, sodaß sie häufig, zumal durch ihre lebhafte
rote Färbung, das Aussehen zierlich verzweigter
Korallen haben. Die bekannteste Art ist die als
Korallenmoos bezeichnete, in allen europ. Meeren
häufig wachsende d 0küeillÄii8 ^. (s. Tafel: AlgenI,
Fig. 6), die sich auch oft unter den als Carrageen-
moos (f.d.) oder Wurmmoos in den Handel kom-
menden Algen vorfindet.
vorailiuin rnbruin ^am., s. Edelkoralle.
vorain (lat.), vor, in Gegenwart von; jemand
0. nehmen (koramieren), ihn ausschelten, fragen,
ob eine Beleidigung im Ernst erfolgt ist; 0. iwMlo,
vor dem Volk; (^. 86näw, vor dem Senat; 0. notario
6t t68tldn8, vor Notar und Zeugen.