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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Corregidor - Corrientes
Verwandt durch Vortragsweise und Kraft der Schil-
derung ist: Jupiter und Antiope (1518) im Louvre;
Jupiter und Io, Ganymed vom Adler entfübrt, im
kunsthistor. Zofmuseum zu Wien, und die Erziehung
des Amor in der Londoner Nationalgalerie.
C.s bedeutendste Schüler sind Parmeggianino,
Lelio Orsi da Novellara und des Künstlers eigener
Sohn Pomponio. Sein Einfluß auf die Entwick-
lung zunächst der ital. Malerei, namentlich auf die
Carracci, und dann der Varockmalerci war höchst
bedeutend.- Vgl.Mengs, Nemorik cmieLi-nsnti 1ä
vita. 6 16 0P6I-6 äi ^.utouio ^UsFi i (Vassano 1783);
Pungileoni, NEinoris igtoi'icnL äi Antonio ^.iisFri
(3 Bde., Parma 1817-21); Iul. Meyer, Correggio
(Lpz. 1871)' Bigi, Koti^ie äi ^V. /VNßFri, äi ^u-
tonio Vartolotti, 8U0 in9>68ti'0, 6 äi altli pittori 6ä
artiäti lüorre^ie^i (Modena 1873); Lermolieff, Die
Galerien von München und Dresden (Lpz. 1891).
Corregidör(span.,spr."rechi-; port. Correge-
dor, spr. -resche>), in Spanien vor Einführung der
jetzigen Gemeindeverfassung der vom König ernannte
Vorsteherdes Magistratskollegiums einerStadt, das
sowohl mit der richterlichen Gewalt als auch mit der
Verwaltung betraut war; in Portugal soviel wie
Bezirksvorsteber, jetzt ohne richterliche Gewalt.
CorreiaBotelho(spr.-e'lju),s.Castello-Vranco.
Correns, Erich, Maler, geb. 3. März 1821 in
Köln, studierte Rechtswissenschaft in Bonn und kam
1844 auf die Münckener Akademie. Anfangs mit
lithogr. Bildnissen beschäftigt, darunter das Fa-
milienbild des Königs Max II. mit Gemahlin und
Söhnen im Schlosigarten von Hohenschwangau,
malte er auch Bildnisse in Al und Geschichtsbilder,
wie die Heilige Familie (1876), wobei er sich als
einen der hervorragendsten Koloristen Münchens
bethätigte. Er starb 14. Juni 1877 in München.
Eorrente (ital.), ein altfranz. Tanz, s. Courante.
Correnti, Cesare, ital. Staatsmann, geb. 3. Juni
1815 zu Mailand, geborte als Student dem Jungen
Italien (s. d.) an und war dann als Schriftsteller
für Italiens Einigung thätig durch Herausgabe der
"liiviLtk 6ui-0p6a" (1833-44), der "VkLta veräk"
(seit 1847) sowie durch sein Werk "I.'^u8tria. 6 la
I^oindaräiH" (1845). In diesem und den "^.nuali
äi 8tati8tiea." (1844-48) wurde die österr. Ver-
waltung einer ziffermäßigen vernichtenden Beurtei-
lung unterzogen. Als der mailänd. Aufstand 1848,
an dem er hervorragenden Anteil genommen, miß-
lungen, wandte er sich nach Turin. Dort wurde
er in die Kammer gewählt und trat auf die Seite
der Opposition, ging aber 1855 bei der Frage des
Krimkrieges zu Cavour über. 1860 zum Ataatsrat
ernannt, war er unter Ricasoli (1866) und unter
Lanza (1869-72) Unterrichtsminister, wurde 1877
vom König zum Grosikanzler der Ritterorden und
1882 zum Senator ernannt. Von seinen Schriften
sind noch zu nennen: "^ipots äi VeLtg. veräs", die
"^minNi-i 8tati8tici italiani". Er starb 4. Okt. 1888
in Meina am Lago Maggiore. - Vgl. A. Allievi,
00miii6iii0i'^i()N6 äi ^68. lü. (Rom 1889); Massa-
rani, 0. (^. neiia, vita 6 nelis opers (Mail. 1891).
vorrsttöri (ital.), im alten Venedig die fünf
Eidesvrüfer des Dogen, welche nach seinem Tode
gerichtlich untersuchen mußten, ob er den bei seiner
Einsetzung geleisteten Eid vollständig gehalten habe.
Fanden sie Fehler, so muhten die Erben eine Geldstrafe
erlegen. Ferner prüften die 0., ob sich Mißbrauche
eingeschlichen hätten oder Erläuterungen, Ergänzun-
gen und Änderungen von Gesetzen angezeigt wären.
Oorreus (lat.), Mitschuldiger; (^. ä6li6iiäi, Mit-
schuldner; 0. creä^näi, Mitgläubiger.
Eorrcze (spr. -rähs'), Fluß im südwestl. Frank-
reich, entsteht am Rande des Plateau de Mille-
vache, am Fuße des Noc de la Foret de Cubesse
(948 m) in Ober-Limousin und fließt in einem tiefen
granitischen, malerischen Thale gegen SW. in den
Dordognezufluß Ve'zere. Er ist 85 'km lang.
Eorreze (spr. -rähs'), franz. Departement, nach
dem Fluß benannt, grenzt im N. an die Depart.
Haute-Vienne und Creuse, im O. an Puy-de-Döme
und Cantal, im S. an Lot, im W. an Dordogne,
umfaßt den größern Teil des vormaligen Nieder-
Limousin, hat 5866,09 (nach Berechnung des Kriegs-
nunisteriums 5887) lil(in, (1891) 328119 E., darumer
433 Ausländer, und zerfällt in die drei Arrondiye-
ments Tülle, Vrive und Ussel mit 29 Kantonen
und 287 Gemeinden. Hauptstadt ist Tülle. Das
Land wird von den Flüssen Dordogne mit Diege,
Luzege, Doustre und Ve'zere mit C. bewässert.
Die Straße von Limoges nach Aurillac, welche
das Departement von NNW. gegen SSO. durch-
zieht, kann als Grenze des Ober- und des Unter-
landes gelten. Ersteres, zwei Drittel des Ganzen bil-
dend, ist von rauben Gebirgen aus Granit, Gneis
und Glimmerschiefer erfüllt, die von der Auvergne
sich hierher verbreiten und im Mont-Odouze 954iu,
im Puy-de-Meymac 978 m hoch aufsteigen. Die eine
Hälfte des Bodens nehmen steinige und dürftige
Heideflächen, die andere Schafweiden, Wiesen, Ge-
treide-, Hanf- und Flachsfelder ein. Das Unterland
ist reich und sehr fruchtbar, liefert aber nicht hin-
reichend Getreide. Im ganzen wurden (1887) ge-
baut: 219627 kl Weizen, 771513 Iii Roggen,
92452 kl Hafer und 376676 kl Buchweizen. Die
Weinberge (12 712 da) der wärmern Tbäler lieferten
(1888) 34434 (im zehnjährigen Durchschnitt 1878-
87:123 710) Kl Wein; das aus den in großer Menge
gewonnenen Nüssen bereitete Ol wird ausgeführt.
Erheblicher ist die Viehzucht, bei 72000 Ka natür-
lichen Wiesen; Tausende von Mastochsen werden
nach Paris, Mastschweine und gesalzenes Schweine-
fleisch nach Montpellier, Bordeaux und Bayonne ge-
sandt, besonders zur Verproviantierung der Marine.
Auch Schafe zieht man in großer Menge und die hier
einheimische Pferderasse wird wegen Schönheit, Mut
und Kraft gefchätzt (Viehstand 1887: 643150 Schafe,
172211 Rinder, 81366 Schweine, 6611 Pferde).
Unter den Mineralerzeugnissen sind Stein- und
Braunkohlen, Granit, Schiefer sowie Porphyr,
Marmor und Alabaster zu nennen. Die Industrie
(Waffenfabrik zu Tülle, Fabrikation von Papier,
Glas, Leder und Wollstoffen) ist hauptsächlich auf
die größeren Städte beschränkt. Das Departement
besitzt 372,2 kni National-, 520,3 km Departemental-
straßen und 266,4 km Eisenbahnen, serner 1 Ly-
ceum und 2 Colleges. - Vgl. Ioanne, HeoFi-Hpkis
äu ä6rmrt6iQ6iit ä6 c). (Par. 1876).
Corrib, Lough (spr. lock) C., See in der irischen
Provinz Connaught, ist von unregelmäßiger Ge-
stalt und im obern Teile reich an Inseln. Nächst
dem Lough Neagh ist er der größte See Irlands,
41 km lang, 1,5 bis 10 kni breit, 176 hkm groß.
Sein Abfluß ist der reißende C., der in die Galway-
dorrläHS, s. Schildläuse. sbucht mündet.
Corrlentes. 1) Provinz der südamcrik. Re-
publik Argentinien, wird durch den Parana im W.
vom Chaco, im N. vom Staate Paraguay, im O.
durch den Uruguay von Brasilien und der Republik
Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.