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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Cossé - Costa

Stoffwahl, erklärt die glänzenden Erfolge, die viele von C.s Schöpfungen davontrugen. Von seinem «Teatro poetico» erschien eine Gesamtausgabe in Turin 1877 fg., seine «Poesie liriche» in Mailand 1876. – Vgl. Trevisani, Gli autori drammatici contemporanei, ⁠⁡⁠Ⅰ: Petro C. (Rom 1885).

Cossé, franz. Adelsfamilie, s. Brissac.

Cossell, Gräfin von, s. Cosel, Anna Konstanze.

Cossimbazār, englisch verderbt aus Gaßimbasar, Stadt in der Präsidentschaft Bengalen, s. Murschidabad.

Cossischer Algorithmus, Cossische Zahlen, Cossisten, s. Coß.

Cossĭum (Cossĭo), antiker Name von Bazas (s. d.).

Cossiyah, s. Lohitavölker.

Coßmann, Bernhard, Cellist, geb. 17. Mai 1822 zu. Dessau, Schüler von Th. Müller und Kummer, berührte in seinen Wanderjahren Paris, Leipzig, Berlin, wurde 1850 von Liszt als Kammervirtuos und Solospieler nach Weimar berufen, war 1866‒70 Lehrer am Konservatorium in Moskau, seit 1878 Lehrer am Hochschen Konservatorium in Frankfurt a. M. C. ist vorzüglicher Konzert- und Quartettspieler. Er veröffentlichte auch Cellokompositionen.

Cosson (spr. -óng), Ernest, franz. Botaniker, geb. 22. Juli 1819 zu Paris, erforschte 1852‒58 als Mitglied der wissenschaftlichen Kommission die Flora von Algerien, wurde dann Vicepräsident der Botanischen Gesellschaft von Frankreich und Mitglied der Akademie der Wissenschaften und starb 31. Dez. 1889 in Paris. Er hat sich um die Kenntnis der Pariser und der algier. Flora sehr verdient gemacht. C. schrieb: «Flore descriptique et analytique des environs de Paris» (mit Germain de Saint-Pierre, Par. 1845; 2. Aufl. 1861), «Synopsis analytique de la flore des environs de Paris» (mit demselben, ebd. 1845; 3. Aufl. 1876), «Atlas de la flore des environs de Paris» (mit demselben, ebd. 1882), «Compendium florae atlanticae ou Flore des États barbaresques: Algérie, Tunesie, Maroc» (Bd. 1 u. 2, ebd. 1881‒87), «Illustrationes florae atlanticae» (Heft 1‒5, ebd. 1883‒92), «Conspectus florae atlanticae» (ebd. 1881).

Cossonay (spr. -näh). 1) Bezirk im schweiz. Kanton Waadt, hat 196,9 qkm, (1888) 11659 E., darunter 356 Katholiken und 13 Israeliten.– 2) Hauptstadt des Bezirks C., in 454 m Höhe, auf einer steilen Anhöhe über der Venoge, an der Straße von Morges nach Yverdon und den Linien Lausanne-Neuchâtel-Biel und C.-Pontarlier (57 km) der Jura-Simplon-Bahn, hat (1888) 1044 E., darunter 56 Katholiken und 13 Israeliten, Post, Telegraph, eine alte Pfarrkirche, Ackerbau, Viehzucht und 5 Jahrmärkte. C. war der Sitz einer alten Dynastenfamilie, die im Anfang des 15. Jahrh. ausstarb. Auf einer nahen Anhöhe ein altes Spital und die Trümmer des Schlosses dieser Familie.

Cossus, bei den Römern Name einer großen in Eichen lebenden Larve, welche gegessen wurde. Wahrscheinlich war es die Larve des Hirschkäfers oder eines großen Bockkäfers, sicher nicht die übelriechende, nicht in Eichen bohrende Raupe des Weidenbohrers (s. d.), welcher Schmetterling jetzt die wissenschaftliche Benennung C. führt.

Coßwa, s. Anckarswärd.

Cossyphus, s. Lippfische.

Costa (lat.), Rippe; kostāl, was auf die Rippen Bezug hat; Kostalgie, Rippenschmerz.

Costa, Isaac da, niederländ. Dichter, geb. 14. Jan. 1798 in Amsterdam, stammte aus einer angesehenen portug. Judenfamilie, studierte in seiner Vaterstadt und in Leiden Rechtswissenschaft, trat 1822 zum Christentum über und wirkte als Lehrer und Mitdirektor des Seminars der freien schott. Kirche, bis er 28. April 1860 starb. Unter seinen poet. Werken sind hervorzuheben: «Prometheus» (1820), «Poëzij» (2 Bde., 1821‒22), die Hymne «God met ons» (1826), «Feestliederen» (1828), «Vijf-en-twintig jaren» (1840), «Wachter, wat is er van den nacht» (1848), «Hagar en Elisabeth» (1852), «De slag bij Nieuwpoort». Sie zählen zu dem Vorzüglichsten, was die neuere niederländ. Litteratur aufzuweisen hat. Auch hat C. mehrere theol. und histor. Schriften veröffentlicht, wie «Bezwaren tegen den geest der eeuw» (1823), «Israël en de volken» (1849), «Bilderdijk herdacht» (1856), «Over den mensch en dichter W. Bilderdijk» (1859) u. a. Seine «Kompleete dichtwerken» gab Hasebroek (3 Bde., Haarlem 1861‒63; Volksausg., Arnheim 1870), seine Briefe Groen van Prinsterer (Amsterd. 1872‒76) heraus. – Vgl. ten Kate, Bilderdijk en C. (Amsterd. 1862).

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Costa, Lorenzo, ital. Maler, geb. um 1460, gest. 5. März 1536 in Mantua. Zu Anfang seiner Thätigkeit folgte er der Richtung der Meister von Padua und Ferrara, erst gegen Ende des 15. Jahrh. werden die Einflüsse der Schule von Bologna in seinen Schöpfungen fühlbar. So kamen zwei heterogene Elemente in seinem Stil zur Mischung: ein älteres mehr realistisches, derbes und ein ideales, zartes in späterer Periode, C. beteiligte sich an den von Francia entworfenen Fresken in Sta. Cecilia. Auch wirkte er an den Arbeiten im Palast des Giovanni Bentivoglio in Bologna mit. Seine Hauptwerke befinden sich zu Bologna; in San Giacomo: Madonna mit der Familie Bentivoglio (1488); in San Petronio. Madonna mit Heiligen (1492) und die zwölf Apostel (1495); in San Giovanni in Monte: Thronende Madonna mit Heiligen (1497), Krönung Mariä (1505); in der Akademie: Vermählung Mariä (1505); ferner: Der Hof der Isabella Gonzaga (Paris, Louvre), Darstellung Christi im Tempel (Berlin, Museum).

Costa, Michele, ital. Komponist und Dirigent, geb. 4. Febr. 1810 zu Neapel, wurde daselbst musikalisch gebildet, wirkte dort als Dirigent an der Bühne, später in Mailand und Portugal. Seit 1835 war er in London zuerst als Gesanglehrer, dann als Dirigent von Opern und Konzerten thätig und wurde 1869 in den engl. Ritterstand erhoben. Als Opernkomponist («Don Carlos» u. a.) versuchte er sich ohne Erfolg; mehr Beifall fanden seine engl. Oratorien «Eli» und «Naaman». Als Dirigent des großen, 1882 aufgelösten Londoner Gesangvereins «The Sacred Harmonic Society» gab er im Londoner Krystallpalast seit 1857 mit einem Personal von 3‒5000 Mann die großartigen Händel-Konzerte, die seinen Ruf begründeten. Er starb 29. April 1884 in Brighton.

Costa, Paolo, ital. Schriftsteller, geb. 13. Juni 1771 zu Ravenna, studierte in Padua, war Lehrer zu Treviso, Bologna und Korfu und starb 21. Dez. 1836. Seine erste Schrift «Osservazioni critiche» (Bologna 1807) war gegen Montis «Bardo della Selva nera» gerichtet. Sein Traktat «Della elocuzione» (Forlì 1818) wurde in den Schulen Italiens eingeführt. Durch eine Erklärung der «Divina Commedia» (Bologna 1819; später sehr oft abgedruckt und von Brunone Bianchi umgearbeitet) machte er Dantes Werk der ital. Jugend zugänglicher. 1819

^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]