Schnellsuche:

Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Craik; Crailsheim; Crajōva; Cram.; Crambe

574

Craik (Georgiana Marion) – Crambe

Beiträge zu der seit 1839 von ihm herausgegebenen «Pictural history of England»; ferner «Spenser and his poetry» (3 Bde., 1845), «Bacon, his writings and his philosophy» (3 Bde., 1844), «Romance of the peerage» (4 Bde., 1848‒50), «Outlines of the history of the English language»(1851 u. ö.), «The English of Shakespeare» (1856), «History of English literature and the English language» (2 Bde., 1861), «A manual of English literature» (1862 u. ö.).

Craik (spr. krehk), Georgiana Marion, engl. Schriftstellerin, Tochter des vorigen, geb. 1831 in London, machte sich durch zahlreiche Novellen bekannt. Hervorzuheben sind: «Riverstone» (1857), «Lost and won» (1859; deutsch 1863), «My first jouirnal» (1860), «play-room stories» (1862), «Winifred’s wooing» (1862), «Faith Unvin’s ordeal» (2 Bde., 1865), «Leslie Tyrrel» (2 Bde., 1867), «Cousin Trix» (1867), «Mildred» (3 Bde., 1868), «Esther Hill’s secret» (3 Bde., 1870), «Hero Trevelian» (2 Bde., 1871), «Only a butterfly» (1873), «Theresa» (1874), «Sylvia’s choice» (2 Bde., 1874), «Anne Warwick» (2 Bde., 1877), «Dorcas» (3 Bde., 1879), «Hilary’s love-story» (1880), «Two women» (3 Bde., 1880), «Sydney» (3 Bde., 1881), «Fortune’s marriage» (3 Bde., 1882), «Godfrey Helstone» (3 Bde., 1884), «Mrs. Hollyer» (3 Bde., 1885), «A daughter of the people» (3 Bde., 1886), «So-Fat and Mew-Mew at home» (1887), «Diana» (3 Bde., 1889), «Patience holt» (3 Bde., 1891), «The house of sweet memories» (1892).

Crailsheim. 1) Oberamt im württemb. Jagstkreis, hat 337,93 qkm, (1890) 26445 (12886 männl., 13559 weibl.) E., 1 Stadt und 25 Landgemeinden. – 2) Oberamtsstadt im Oberamt C.,10 km von der bayr. Grenze, in 412 m Höhe, an der Jagst, über die zwei Brücken führen, an den Linien Mergentheim-C. (59 km), C.-Aalen (37,1 km, Obere Jagstbahn), C.-Heilbronn-Karlsruhe (160 km), Stuttgart-Backnang-C. (100,5 km) der Württemb. und Fürth-Nürnberg-C. (251,2 km) der Bayr. Staatsbahnen, Sitz des Oberamts, eines Amtsgerichts (Landgericht Hall), Kameralamts, einer Eisenbahnbetriebsinspektion mit Betriebsbauamt und zweier Revierämter, hat (1890) 4977 E., darunter etwa 440 Katholiken und 290 Israeliten, Post, Telegraph, eine got. St. Johanniskirche (15. Jahrh.) mit Flügelaltar (von Wohlgemuth) und Sakramentshäuschen (1498), frühgot. Liebfrauenkirche (15. Jahrh.), Spitalkirche, jetzt Turnhalle, gotische kath. Kirche (1887), eine Synagoge, ein Schloß, jetzt Amtsgebäude, im 15. Jahrh. von den Markgrafen von Ansbach erbaut, ein Rathaus (16. Jahrh.) mit Turm (71 m hoch, 1717 erbaut), Real- und Lateinschule, Frauenarbeitsschule; Gewerbebank, Bezirkskrankenhaus sowie Fabrikation von Cementwaren, Gips und Gipswaren, Baumwoll- und Strumpfwaren; ferner bedeutende Gerbereien, Vierbrauereien, Hopfenbau, Kunstmühlen, Leder-, Vieh- und Getreidehandel. – C. wurde 1338 zur Stadt erhoben, gehörte früher zu Ansbach und kam 1810 an Württemberg.

^[Abb. Wappen von Crailsheim]

Crailsheim, Krafft, Freiherr von, bayr. Minister, geb. 15. März 1841 zu Ansbach, studierte 1858‒62 in Erlangen, Leipzig und Zürich Rechtswissenschaften, wurde 1868 Bezirksamtsassessor in Brückenau, 1870 Hilfsarbeiter im Handelsministerium, 1874 Legationsrat, 1879 geheimer Legationsrat. Am 4. März 1880 wurde er an von Pfretzschners Stelle Minister des Auswärtigen. Unter seinem Ministerium wurde eine neue Organisation der bayr. Staatseisenbahn- und Postverwaltung sowie der Personalverhältnisse beider Anstalten durchgeführt und das bayr. Lokalbahnwesen umfassend erweitert. Ohne ausgeprägte polit. Parteistellung wußte er in den Verhandlungen mit dem Landtage durch gewandtes Auftreten Erfolge zu erringen. Im Juni 1886 wurde er mit der Sendung nach Hohenschwangau betraut, um dem König Ludwig Ⅱ. die notwendig gewordene Einsetzung der Regentschaft mitzuteilen. Nach dem Rücktritt des Ministerpräsidenten von Lutz wurde ihm vom Prinzregenten 31. Mai 1890 der Vorsitz im Ministerrate übertragen.

Crajōva, Hauptort des rumän. Kreises Doljiu in der Kleinen Walachei, unweit des Jiulu, an der Linie Turn-Severin-Ungheni der Rumän. Staatsbahnen, ist Sitz eines Appellationsgerichtshofs, des Kommandos des 1. Armeekorps, der 1. Territorial-Militärdivision, eines belg. Konsuls und mehrerer Konsularagenten, hat (1890) 30081 E., Lyceum, Sekundärmädchenschule, Lehrerseminar, Gewerbeschule, 29 Kirchen, 3 Synagogen und Getreidehandel.

Cram., hinter lat. Schmetterlingsnamen Abkürzung von Pieter Cramer, einem holländ. Entomologen. Von ihm erschien ein Prachtwerk «De uitlandsche Kapellen» («Papilions exotiques» 4 Bde. und Suppl. von Stoll, Amsterd. 1779‒91).

Crambe (lat.), Kohl; C. repetīta (wörtlich «wiederholter Kohl», in Juvenals «Satiren», 7, 154) oder C. bis cocta (wörtlich «zweimal gekochter Kohl»), aufgewärmter Kohl, spöttische Bezeichnung von etwas längst Bekanntem, das als etwas Neues mitgeteilt wird.

Crambe L., Pflanzengattung aus der Familie der Kruciferen (s. d.) mit 16 Arten, die in Europa, auf den Canarischen Inseln und im westl. Asien vorkommen, reich verzweigte kraut- oder strauchartige Gewächse mit kleinen, in Trauben oder Rispen gestellten weißen Blüten. Zu dieser Gattung gehört der Meer-, See- oder Strandkohl (C. maritima L.), ein ausdauerndes, am Strande der Ostsee sowie an den vom Atlantischen Meer bespülten Küsten Europas wild wachsendes Kraut, welches bei gehöriger Pflege ein wohlschmeckendes, spargelartiges Gemüse liefert und deshalb in England schon lange kultiviert wird. Diese Pflanze hat einen vielköpfigen, Ausläufer treibenden Wurzelstock, langgestielte, rundliche, gelappte, grundständige Blätter von blaugrüner Farbe und etwas fleischiger Beschaffenheit, einen bis 60 cm hohen, fast blattlosen, rispig verzweigten Stengel und kleine, weiße, in kurze Trauben gestellte Blüten, deren längere Staubfäden an der Spitze gabelteilig sind. Als Gemüse benutzt man nur die jungen, gebleichten Schossen, welche geschält und wie Spargel zubereitet werden. Das Bleichen, wodurch sie zart und saftig werden, bewirkt man dadurch, daß man die im März oder April hervorbrechenden Schossen mit einer Strohkappe umgiebt und sie so vergeilen läßt. Sind sie 16‒20 cm hoch geworden, so schneidet man sie ab. Die Stöcke kann man in dieser Weise viele Jahre hintereinander benutzen, doch nicht vor dem dritten Jahre nach der Aussaat. Man vermehrt die Pflanze am bequemsten durch Zerteilung der Stöcke oder Verpflanzen von Wurzelschossen. Nur in Ermange- ^[folgende Seite]

^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]