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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Davis (John) - Davos
der jedoch seine polit. Bestrebungen und Hoffnun-
gen auf die dem Untergang geweihte Sklaverei ge-
gründet hatte, mit deren Fall er von dem polit.
Schauplatz abtreten muhte. - Vgl. Alfriend, Ibe
1ik6 ol<l6tt6i'80u v. (Cincinnati 1868), und Pollard,
Me 1ik6 ok^sserLonI). (Philad. 1869), ersteres T.
freundlich, letzteres ihm feindlich gesinnt; ferner
Cravens rrison lilo ol^sserLonv. (Neuyork1866).
D. verteidigte sich und seine Sache in einem um-
fangreichen, aber ziemlich inhaltslosen Werke: "IKo
i'i86 auä tM ot' tlio conleäerato ^overunient"
(2Bde.,Neuyorku.Lond.1881). Seine Witwe schrieb
Nemoii- of ^6k"er30n v. (2 Bde., Neuyork 1891).
Davis (spr. dchwift), Iobn, engl. Seefahrer, geb.
um 1550 zu Sandridge bei Dartmouth, wurde 1585
mit zwei tleinen Barken vonDartmoutb abgeschickt,
die nordwestl. Durchfahrt aufzusuchen, entdeckte
20. Juli die Ostküste von Grönland, die er Deso-
lationland nannte, und gelangte in die 180 bis
225 km breite Meerenge zwischen der südwestl. Küste
von Grönland und der füdöstl. Küste des Vaffin-
landes, welche später den Namen Davisstraße
erhielt; er fuhr bis zu 66" 4(V in dieselbe hinauf und
langte 29. Sept. wieder in Tartmouth an. Dann
machte er noch zwei Reisen in gleicher Absicht, 1586
und 1587, wurde aber beidemal durch das Eis,
widrige Winde und Not an der Erreichung seines
Ziels verhindert; indes drang er doch bis Sander-
son Hope (72" 42^ nördl. Br.) vor und fand und
benannte die Cumberlandinseln; auch erkannte er
bereits, daß Amerika sich gegen Norden in Inseln
auflöse. Am 14. Aug. 1592 entdeckte er als Be-
gleiter von Cavendish die Falklandsinseln, die zuerst
Davisinscln genannt wurden. Darauf segelte er
in Holland, und in engl. Diensten nach Indien und
ward auf feiner letzten Fahrt 27. Dez. 1605 in
der Nähe von Malaka in einem Gefechte mit
japan. Seeräubern erschlagen. Er schrieb: "11i6
vvoricl's Ii)'äi'o^iap1iicHi clkLci'iption" (Lond. 1595)
und cc^lie Lcaman'ä 8eci'6t8" (ebd. 1595). Seine
Werke wurden neu hg. von Markhain u. d. T.: "^Ii6
V0)'a^68 llliä ^'0l1v8 ()k ^oIiU D., tiiL UÄviFätOi'))
illakluvt 8oei6tv, Bd. I.IX, Lond. 1880). - Vgl.
Elements N. Martbam, Lile ok^oliu I). (ebd. 1889).
Davis (spr. dehwist), Sir John Francis, engl.
Diplomat und Sinolog, geb. 1795 zu London, kam
1816 mit Lord Amherst nach Peking und war seit-
dem in engl. Interesse in China thätig. Er wurde
1840 Generalinspektor des brit. Handels mit China
und 1843 Gouverneur der Kolonie Hongkong, 1845
Baron. Nachdem er 1848 seine Gouverneurstelle nie-
dergelegt hatte, kehrte er nach England zurück. T.
schrieb: "0Iiiii686 novois, ti'anzllUeä ti-oin tlie ori^i-
NNi3" (Lond. 1822), "Ilioil NN11 ßiiOO I (^IiiiI63L INOllll
MHxilNL, >vit1i 3. li'66 HQli vei'dal trllQ8l3.ti0N)) (1823),
"11i6 (^11111686, a (iLLcription ot'tlw 6inpii'6 olOIiiiiü
9.nä it3 in1iaditant8" (2 Bde., 1836; deutsch von
Wesenfcld, Magdeb. 1839; 2. Aufl. 1843), "3^6tc1i63
ofO^iinÄ" (4Vdc.,1841), "Oliin^ äurin^ tlio ^var anä
äiucs t1i6 z)6Äc6" (2 Bde., 1852; neue Ausg. 1857).
Davis (spr. dehwiß), Nathan, engl. Afrika-
rcisendcr, geb. 1812, war längere Zeit Herausgeber
des "H6di'6^v-(^1iri3tiau HIaAÄ?iii6" und übernahm
dann eine Stelle als Prediger in einer Disscnter-
gemeinde. Der Staatssekretär Graf von Clarendon
i'andte ihn 1856 aus, um Nachforschungen an der
Stelle des alten Karthago zu unternehmen. Er
starb 6. Jan. 1882 zu Florcnz. Von ihm erschienen:
"^nni3, 01' 3<?l"ctioi18 tl'OIN 3, ^ournnl Iv6^)t dni'IQF
H i'eziäeucs iu tiiat r6Z6iic^" (Malta 1841), "^
V0106 lrom Xoi'tli anä 8oiM ^lrican (2 Bde., 1844),
"NveninZZ iu mv tsut, or ^anäsriuFä in Lg.1a.t
Wai-eoä') (2VdeI, 1854), "^radic l63.äiuF 16880U8
^vitli t1i6 6i6mont8 ok^radic: ßr^uilliNi-" (mit Da-
vison 1854), "(^lli'tliÄFL 3.uä ^6r r6main8" (1861)
und "linilleä citio3 ^vitliin ^lumi6jaii and ^Äi'td",'
Zinian t6i-rit0i i68" (1862). ^S. 799 a).
Davis' Schaukelbutterfaß, s. Butter (Bd. 3,
Davisstratze, s. Davis, John.
Davit (engl., spr. dehwitt), hölzerner oder eiserner
Kran an der Nehling der Schiffe zum Aufheißen der
Boote. Ihr Fuß ist außenbords in der Höhe des
Oberdecks befestigt, und sie sind so hoch, daß das an
ibnen geheißte Boot einige Fuß höher hängt als die
Verschanzung. Um die Boote frei von den Schiffs-
seitcn beißen zu können, fallen die hölzernen D.
schräg nach außen, während die eisernen zu diesem
Zwecke oben gebogen sind. Bei höherm Seegange
tritt öfter der Fall ein, daß die Boote trotz ihrer
Höhe bei beftigen Bewegungen des Schiffs das
Wasser berühren und fortgerissen werden. In neuerer
Zeit mackt man deshalb vielfach die D. drehbar und
schwingt die geheißten Boote nach innenbords, wo-
durch sie besser gegen das Fortschlagen gesichert
werden. Man verwendet auch D. zum Aufsetzen und
Fischen dcr Ankcr, sowie Geschoßdavits, welche
an den Lukcn aufgestellt werden, zum Aufheißen der
Geschosse aus dcn untern Schiffsräumen.
Davitt (spr. däwwitt), Michael, irischer Partei-
führer und Journalist, geb. 1846 in Straide in der
irischen Grasschaft Mayo, stammt aus ärmlichen
Verbältnissen, trat 1866 der von Stephens geleite-
ten fcniscken Bewegung (s. Fenier) bei und wurde
1870 zu langjähriger Kerkerhaft verurteilt. 1878
freigelassen, bereiste er Irland und Amerika, grün-
dete 1879 mit Parnell die Landliga, deren eigent-
lich leitender Geist er war und deren Organisation
in Amerika er 1880 leitete. 1881 wurde er wieder
angeklagt und mit 15 Monaten Gefängnis bestrast;
cr unterzeichnete mit Parnell und Dillon das Ma-
nifest, das die Mordthat der "Unbesieglichen" im
Vhönirpark von Dublin verdammte (Mai 1882).
Seinen Bemühungen war die Berufung eines Na-
tionalkonvents in Dublin und die Gründung der
Nationalliga zu danken. Febr. 1883 wurde er noch-
mals zu viermonatiger Gefängnishaft verurteilt;
seitdem wirkte er als eifriger Agitator, ohne aber
einen Parlamcntssitz einzunehmen. Bei dcr Spal-
tung der irischen Partei in Parnelliten und Anti-
parnelliten, Dez. 1890, schloß er sich letztern an.
Seine Wabl ins Unterhaus (Aug. 1892) wurde
wegen Wahlbceinflussung für ungültig erklärt. Er
lieferte Beiträge für Zeitschriften, begründete 1890
die Zeitschrist "I^dour ^Voi-Iä" und gab "I^6Hvo5
ti'om a i)i'i80ii äiar^" (2 Bde., Lond. 1884) heraus.
Davös, roman. Tavau. 1) Landschaft und
Hochthal dcr nordrhätischen Alpen im Vczirk Ober-
landquart des schweiz. Kantons Graubündcn, zieht
sich von NO. nach SW., von 2000 bis 3000 in
bohcn, teils felsigcn, teils bewachsenen und bewal-
detcn Bergen eingeschlossen, vom St. Wolfgangjoch
l1627 ra) nacb dcm Thal der Albula hin, in die sein
Flüßchcn, das Landwasser, unweit des Bades Al-
vcneu einmündet, und hat haus- und stadclbcdeckte
Mattcn. Die obere Thalstufe, das eigentliche D.,
von Et. Nolfgang bis zum Engpaß der Züge
16 km lang, hat in mchrcrn Ortschaften, wie Dörfli,
am Platz, Fraucnkirch, Glaris und in einem Seiten-