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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Deckelpappen; Deckelspinnen; Decken; Decken (Auguste von der); Decken (Karl Klaus von der)

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Deckelpappen - Decken

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Decke'

  • die Fußbodenbildung dieselbe Konstruktion erheischt wie 16.

  • 18) D. aus Buckelplatten und Trogblechen auf schmiedeeisernen Balken und Unterzügen zur Bildung von Kassettendecken.
  • 15.
    Figur: 15.

    14.
    Figur: 14.

    – Zur Herstellung feuersicherer D. in Fabriksälen der Spinnereien, Speicher u. s. w. wird

  • 16.
    Figur: 16.

    19) Cementbeton in einem Mischungsverhältnis von Cement zu Kalk, zu Sand, zu Steinen, wie 1 zu 1, zu 3, zu 4 1/2 zwischen schmiedeeisernen Balken auf ebensolchen Unterzügen gewölbeförmig (Fig. 14) oder auch eben (Fig. 15) eingestampft, während bei hohen und genieteten Trägern

  • 20) die D. mit Zuhilfenahme der Wölbung aus Ziegelsteinen ausgeführt wird (Fig. 16).
  • 18.
    Figur: 18.

    17.
    Figur: 17.

    21) Mit bombiertem Wellblech, Buckelplatten und Trogblechen kann man auch Spiegelgewölbe zur Deckenbildung in Vestibülen u. s. w. herstellen.

In neuester Zeit konstruiert man auch D. unter Hofräumen, Durchfahrten in Lagerhäusern u.s.w., welche selbstverständlich entsprechend stark gemacht werden müssen, wozu man sich stehender oder hängender Buckelplatten (Fig. 17), Wellblech und Belageisen (Fig. 18), sowie 1 Stein starker Kappengewölbe bedient, auf welche zur Befestigung einer Pflasterung aus Holz oder Stein (Ziegel, Platten, Fliesen, Asphalt-Estrich u. dgl.) Cementbeton und Sandschüttung aufgebracht wird. – Vgl. Scharowski, Musterbuch für Eisenkonstruktionen (1. Teil, Lpz. 1886–88; 2. Aufl., Bd. 1, 1890); Baukunde des Architekten (Berl. 1890).

Deckelpappen, s. Buchbinderei (Bd. 3, S. 651a).

Deckelspinnen, s. Erdweber. ↔

Decken, Ausdecken, Operation zur Verdrängung der Krystallen anhaftenden Mutterlauge durch reinere Flüssigkeiten. Sie wird ausgeführt, indem die Krystalle in einem mit Seihboden versehenen Gefäße zunächst durch Abtropfen, soweit wie thunlich ist, von Mutterlauge befreit werden, worauf auf die möglichst geebnete oberste Schicht Deckflüssigkeit in kleinen Anteilen gegossen wird. Letztere verdrängt die anhaftende Mutterlauge und läßt die Krystalle gereinigt zurück. Die Deckflüssigkeit ist entweder eine gesättigte Lösung der Krystalle oder reines Wasser. In vielen Fällen dient zweckmäßig als erste Decke eine Lauge des zu deckenden Materials, welche selbst nicht vollkommen rein, aber jedenfalls reiner als die zu deckenden Krystalle ist, um dann nach und nach mit immer reiner werdenden Flüssigkeiten vorzugehen. Das D. wird sehr beschleunigt, wenn der Apparat in seinem untern Teile mit einem luftleeren Raume in Verbindung gesetzt wird. Im größten Maßstabe wird das D. angewandt bei der Fabrikation des Salpeters, des Chlorkaliums, der Ammoniaksoda und des Zuckers. Bei letzterer handelt es sich darum, die aus der Füllmasse abgeschiedenen Krystalle des Zuckers vom Sirup zu befreien und sie damit zur Verwendung als Konsumzucker geeignet zu machen. Dies geschieht gegenwärtig allgemein mittels einer Centrifuge. Als Deckflüssigkeit bedient man sich entweder des Deckkärsels, d. i. einer filtrierten Lösung von reinem Zucker, die man in kleinen Anteilen so lange in die im Umlauf befindliche Trommel der Centrifuge gießt, bis der ablaufende Sirup gleiche Reinheit wie das Klärsel hat, oder man wählt vollständig trocknen Wasserdampf, den man in die Trommel einströmen läßt. Der Dampf wird gegen die Krystallschicht geschleudert, hier zu Wassertröpfchen verdichtet, und diese bewirken alsdann die Verflüssigung und Verdrängung des Sirups, sodaß reiner Zucker in der Trommel zurückbleibt.

Decken, Auguste von der, geborene Meyer, Romanschriftstellerin unter dem Namen A. von der Elbe, geb. 30. Nov. 1828 in Bleckede an der Elbe, trat erst nach dem Tode ihres Gatten, des hannov. Majors von der D. (1875), schriftstellerisch auf. Seit 1883 lebt sie in Hannover. Außer der wohlgelungenen «Chronika eines fahrenden Schülers» (6. Aufl., Heidelb. 1888; s. Brentano, Clemens) sind hervorzuheben: «Lüneburger Geschichten» (Stuttg. 1883), «Der Bürgermeisterturm» (2. Aufl., Berl. 1891), «Brausejahre» (2 Bde., Lpz. 1885), «Souverain» (3. Aufl., Dresd. 1889), «In seinen Fußstapfen» (Berl. 1891), «Eigenart» (2Bde., Stuttg. 1893), «Die Macht des Scheins» (2 Bde., ebd. 1893), «Die Macht des Kleinen» (Berl. 1894).

Decken, Karl Klaus von der, Forschungsreisender, geb. 8. Aug. 1833 in Kotzen in Brandenburg, fand 1850 in dem Kadettenkorps zu Hannover Aufnahme, trat 1853 in hannov. Militärdienste, schied aber Ende März 1860 aus dem Dienste, um sich der Förderung der Erdkunde zu widmen. Er schiffte sich 1. Mai 1860 von Hamburg aus nach Sansibar ein und begann 23. Okt. 1860 von Kilwa aus die Reise ins Innere bis Mesule, ward aber durch die Treulosigkeit des arab. Führers zur Umkehr genötigt und langte im Jan. 1861 wieder in Sansibar an. Von besserm Erfolg begleitet war D.s zweite Expedition, die er mit dem engl. Geognosten Thornton von Juni bis Nov. 1861 von Mombas aus nach dem Kilima-Ndscharogebirge unternahm. Hier

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 860.