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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Deodaraceder - Depazea
liche Zwecke verwendet wurde. Eine Jury sollte
untersuchen, welches der verfallene Gegenstand sei,
und es wurde allmählich zur Gewohnheit, nur einen
kleinen wertlosen Teil als verfallen zu erklären.
Erst 1846 wurden die I). durch Gesetz beseitigt.
Deodaraceder oder indischeCcd er, s.Ceder.
Deodätus, röm. Papst, s. Deusdedit.
Vbo ta.vvnts, s. 1)60 annuente.
Deogiri, ind. Stadt, s. Daulatabad.
vso 3r3.ti3.8 (lat.), Gott sei Dank!
Deo Huvä.nts, s. D00 annuenw.
Deols (spr. -öl), Flecken im Arrondisscment und
Kanton Chateaurouxdes franz. Depart. Indre, 1km
nördlich von Cbateaurour, hat (1891) 2321, als Ge-
meinde 2657 E., Seidenzucht, Hutfabrikation und
Neste von Befestigungen (14. Jahrh.) und von einer
Abtei (10. Jahrh.): in der Krypta das Grab des
heil. Ludre
dem 5. Iabrh. - D., das alte Volum, welches
schon im 3. Jahrh, vorhanden war, war im 9. Iabrb.
Hauptstadt von Niederberri. Ebles der Ältere grün-
dete 917 die Abtei; sein Sohn Raoul baute seine
Residenz Chatcau-Raoul auf dem andern Ufer dcr
Indre. Nach dcmAussterbcn dieses Geschlechts 1176
nahmen die ihnen nachfolgenden Chauvigny den
Namen Grafen von Chätcaurour an. Nachdem die
Normannen die Abtei zerstört hatten, ward dieselbe
992 neu erbaut; sie war der Lieblingsaufenthalt
der Päpste. Dcr Prinz von Conde' ließ sie 1622 ein-
gehen und setzte an die stelle ein Kapitel, das bis
1790 bestand. - Vgl. Grillon des Chapclles, Xotice
8nr 1'li,ddH)'6 äs O. (1857).
vs oinnidns redus st <iliidnsäa.ni 2.M3
(lat.), über alle Dinge und einige andere (rcdcn,
schreiben u. s. w.). Der Satz wird hergeleitet von
einem ähnlich lautenden des Giovanni Pico, Grafen
von Mirandola.
Deopräg, Stadt in Garhwal, s. Deoprajag.
Deoprajäg (Deoprag), abgekürzt aus De-
vapragaja oder Devapragaga, Stadt im Distrikt
Garhwal der indobrit. Nordwcstprovinzcn unter
30' 8' nördl. Br. und 78° 39' östl. L., an dem Zu-
sammenfluß des Alaknanda und dcr Vhagirathi, in
690 m Höhe, ist hochberühmt wegen ihres sehr alten
großartigen Tempels des Rama-Tschandra. Der
Tcmpcl, den brahman. Überlieferungen nach schon
vor 10000 Jahren erbaut, liegt im obern Teil der
Stadt auf einer 1,8 m hohen, 9 in langen und 6 m
breiten Terrasse, besteht aus schwarzen, bebaucnen,
allein durch das eigene Gewicht zusammengehaltenen
Stcincn und zcigt die Gestalt einer in einer Kuppel
endigenden Pyramide. Das Ganze wird von einem
vorspringenden, viereckigen Dach umgeben. Dem
Eingang gegenüber, an der Ostseite der Tempelhalle,
befindet sich das 2 in hohe, aus Stein gehauene, mit
Ausnabme dcs Gesichts rot gefärbte Standbild von
Nama-Tschandra, und vor diesem ein ehernes Vild
dcr Garnda in der Haltung eines die Gottheit An-
betenden. Dcr ganze Tempeldau ist 24 in hoch.
Unterhalb der Terrasse befindet sich ein Tempel des
Mahadcwa. D. ist cin von zahlreichen Pilgern bc-
suchter Wallfahrtsort, einer von dcn fünf, in dcn
flüssen. Hauptzweck dcr Wallfahrt ist dic Entsündi-
gung durch Baden in drei in den Fels gcbaucncn,
Kund gcnanntcn Bassins, die etwas unter dem Ni-
vcau des^ Flusses gelcgcn sind.
Deosai (d. h. Göttcrebcne), ein unbewohntes,
merkwürdiges Hochland, wclches Kaschmir von Bal-
tistan trennt. C'o ist eine wellige Ebene, aus welcher
sich runde Granitköpfe erheben, umzogen von einem
4800-5000 m hohen Kranz von Schncegipfeln. Auf
diefcr 3660-4000 m hohen Ebene findet sich keine
Spur von Vegetation. Die aus den Becken inner-
balb der Schncelager und Gletscher kommenden
smaragdgrünen Wasser durchfließen die Hochebene
in gewundenen Rinnen und vereinigen sich zu einem
(Htrom, dem Schigar, welcher an dcr Südostseite
durch cine Depression austritt, um in den Dras zu
fließen. Wahrscheinlich ist das Thal ein altes Sce-
bcckcn. Bclebt ist es nur von zahllosen Murmel-
ticren. Aus ihm führt nördlich nach Valtistan ein
4757 m hoher, nach Kaschmir ein 4200 in hoher Paß
zur großenHandclsftraße von Slardo nach Srinagar.
Deothma, Pseudonym dcr poln. Dichterin Iad-
wiga suszczcwsta (s. d.).
Depa, Dcpoh, Dipoh, Längenmaß in Ben-
kulen im niederländ. Sumatra - 1 engl. Fathom
odcr 6 engl. Fuß - 1,828" in; ferner ein kleines
Feldmaß auf der britisch-hintcrind. Insel Pulo-
Pinang von 4 ^luadrathastas oder 1 cngl. Quadrat-
yard ^ 0,83"i hin. ^ment.
Departamento (span. u. portug.), s. Dcvarte-
Departement (frz., fpr. -part'mang), die Abtei-
lung, dcr Gcsckästskrcis, das Vcrwaltungsfach na-
mcntlich dcr Hcinistcricn; in dicscm Sinne spricht
man von cincm D. des Kultus, dcr Instiz u. s. w.
und ncnnt dcn ersten Beamten dcs Vcrwaltungs-
zwcigs dcn Departementschcf. Weiterhin wcn-
dct man das Wort an zur Bezeichnung cines
Landcstcils. Als cs 1789 sich darum handelte,
Frankreich zu einem administrativen Ganzen zu
machcn und dic altcn Provinzen, welche eigene Vcr-
fassungcn, Ncchte und Verwaltungen bcfaßen, auf-
zudcben, wurde das ganze Land auf Sicyc's' Vor-
schlag in D. gcteilt, wclche die Grenzen dcr Provinzen
nicht berücksichtigten und ihrc Naincn von Flüssen,
Gebirgen, Küsten u. s. w. erhielten. Anfangs gab
cs 83 D., später, infolge dcr Vergrößerung Frank-
reichs, 140, nach der Restauration 86, feit 1860,
nach dcr Einverleibung von Savoyen und Nizza,
89, fcit der Abtretung von Elsaß-Lotbringen (1870)
wieder 86 nebst einem Territorium (Vclfort), welches
viclfack, auch amtlich als vLMrtoment än Haut-
Ivliin bczeichnct wird, sodaß Frankreich jetzt 87 D.
bcsitzt (s. Frankreich, Verwaltung). In dcn ehe-
maligen span. Besitzungen Süd- und Central-
amerikas ist vielfach dic Bezeichnung Departa-
ment 0 für administrativeBczirke üblich. - Vgl.I^o8
DLi)llit6M6nt3 li'ÄN^iZ. ^tud" äo F60^i'lli)Iii6 aä-
mini8ti-3.tiv6 PÄ1' lllti-iÄL ^U1I,N8 (in der "I^ovus
(1s (^60^rÄi)1li6)), Paris).
Departemental Kommissionen (spr. -part'-
mangtäl), die unter der gegenwärtigen franz. Re-
publit durch Gesetz vom 10. Aug. 1871 eingerichteten
ständigen Deputationen der Generalräte, welche teils
mit besondern Befugnissen ausgestattet, teils berufen
sind, dic Präfekten in der Zwischenzeit zwischen den
Sitzungsperioden zu kontrollieren und zu leiten.
Departementschef, s. Departement.
Departieren (frz.), verteilen; Departition,
Vertcitnng.
VSP2.2S2. F>., Pilzgattung aus der Familie dcr
Pyrcnomycctcn (s. d.). Ihrc zahlreichen Arten lcbcn
parasitisch auf Blättern höhcrcr Pflanzen und rufcn
dort verschieden gcstaltcte und gefärbte Flecken her-
^ vor. Auf dcn lcbcndcn Blättern kommt nur die
, Spcrmogonicngcncration vor, dic Pcrithccien ent-