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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Donauländebahn - Donaustauf
waren 179136 Evangelische, 305 276 Katholiken,
465 andere Christen und 2250 Israeliten sowie
8120 Militärpersonen. Hauptstadt und Sitz der
Regierung und Verwaltung ist Ulm (s. d.).
Der Kreis zerfällt in die 16 Oberämter:
Donauried, Name der großen moorigen Flächen,
welche die Ufer der Donau kurz vor ihrem Eintritt
aus württemb. in bayr. Gebiet bei Ulm und dann
im bayr. Schwaben bis Donauwörth umsäumen.
Zwischen dem Einflüsse der Iller und dem der Roth
Obcrämter
ykin
meinden
Einwohner
Auf
1 hkm
Evangelische
Katholiken
Israe-
liten
Viberach. . .
Vlaubeuren.
Ehingen. . .
Geislingen .
Göppingen .
Kirchheim . .
Laupheim. .
Leutkirch. . .
Münsingen .
Ravensburg.
Riedlingen .
Saulgau . .
Tettnang . .
Ulm.....
Waldsee. . .
Wangen. . .
496,39
368,95
405,21
393,04
265,34
208,35
329,90
462,6"
554,24
445,5"
429,14
391,41
274,29
415,33
468,54
356,54
44
32
47
37
34
25
41
25
48
23
53
50
22
37
31
24
2) D. war auch bis 1837 die Bezeichnung von zwei
Kreisen des Königreichs Bayern: 1) Oberdonau-
kreis, jetzt Regierungsbezirk Schwaben und Neu-
burg; 2) Unterdonaukreis, jetzt Regierungsbe-
zirk Niederbayern.
Donauländebahn, von Penzing über Hetzen-
dorf nach Donaulände (Kaiser-Ebersdorf), 23,5 km,
1861 und 1872 eröffnete Strecke der Kaiserin-
Elisabethbahn, ist jetzt österr. Staatseisenbahn (s.
österreichisch-Ungarische Eisenbahnen).
Donau-M"nn-Kanal, s. Ludwigs-Donau-
Main-Kanal.
Donaumoos, früher auch Schrob e nh aus er
Moos, cine durch die Geschichte ihrer Kultur be-
rühmt gewordene ebene und kahle, früher moorige
und ungesunde Landstrecke auf dem rechten Donau-
ufcr, in den bayr. Reg.-Bez. Schwaben und Ober-
bayern zwischen Neuburg und Ingolstadt, Pöttmes
und Schrobenhausen, ist 32 km lang, 2,5 (im W.
öcs 22) km breit und hat 110 km Umfang. Es wird
von der Donau im N. und NW., von der Paar im
S. und SO., von der Sandrach im NO. umschlossen.
Die ganze Moosfläche ist von vielen in die Donau
und Paar ausmündenden Kanälen und Gräben
durchzogen, über die mehr als 2000 Brücken und
Stege führen. Der Hauptkanal ist gegen 30 km lang.
Durch die Trockenlegung des Mooses, welche unter
dem Kurfürsten KartTheodor 1796 vollendet wurde,
hat man über 200 ^Km kulturfähigen Boden ge-
wonnen. Jetzt ist das D. nahezu vollständig ent-
wässert und für Gras- und leichtern Getreide- fowie
Hack- und Gartenfruchtbau sehr geeignet. Die Be-
völkerung nährt sich außerdem vorzugsweise durch
Gewinnung von Torf, der stellenweise 6-7 m mäch-
tig ist. Sie bestand lange Zeit nur aus Kolonisten
aus Baden und der Pfalz, die sich aber jetzt mit der
Einwohnerschaft der umliegenden altbayr. Gebiete
stark vermischt haben. Viele der ursprünglichen
Kolonien sind jetzt ansehnliche Dörfer, wie Maxfeld,
Karlshuld, Karls krön, Stengelhelm, Klingsmoos
und Ludwigsmoos.
Donauprovinz (türk. Tuna-Wilajet), ehe-
maliges türk. Wilaiet, bestehend aus dem heutigen
Fürstentum Bulgarien und der Dobrudscha.
35121 71 4 838 30 237 20
20184 55 13 421 6 756 3
26 555 65 3 553 22 997 4
32163 82 17146 14 898 8
44 854 169 38 016 6 439 314
27 941 134 27 497 405 15
26 215 79 3 362 22 357 491
25 012 54 1735 23 265 5
24 214 44 14 623 9 297 292
39 464 89 6 070 33 335 35
26 901 63 1068 25 454 375
27 978 71 1036 26 919 5
23 287 85 1799 21469 5
58 628 141 42 365 15 445 666
26 958 57 963 25 982 6
21673 61 1644 20 021 6
erstreckt ich am rechten Ufer das Ulmer Ried von
den Absenkungen der Rauhen Alb bis Gundel-
singen längs der bayr.-württemb. Grenze am linken,
dann von Dillingen bis Donauwörth am rechten
Ufer das eigentliche D. Die ganze Längenaus-
dchnung beträgt etwa 66, die größte Breite bis
10 km. Der Charakter des Rieds ist der eines
alten, stark bruchigen Seebodens, auf Kies und
Sand geringe Wiesen mit saurem Gras und nasse
Acker; doch sind bereits große Strecken einer frucht-
bringenden Kultur gewonnen. - Kleinere Moor-
stächen finden sich auch in Württemberg schon zu
beiden Seiten der Donau, so das Gögglinger
Ried längs der Westernach und Riß, das R o t t e n -
acker Ried unterhalb Munderkingen und das
RiedlingerRied, von Riedlingen bis Scheer.
Donaufchiffahrts-Akte, s. Flußschiffahrt und
Kommission der Donau-Uferstaaten.
Donaustädte, Gefamtbezeichnung für die fünf
früher österr., feit 1806 württemb. Städte Munder-
kingen , Waldfee, Saulgau, Riedlingen und Mengen.
- Vgl. Laub, Geschichte der vormaligen fünf D. in
Schwaben (Mengen 1894).
Donaustauf oder St auf, Marktflecken im Be-
zirksamt Stadtamhof des bayr. Reg.-Bez. Ober-
pfalz, 10 km unterhalb Regensburg und 15 km
oberhalb Wörth, am linken Ufer der Donau, in
328 m Höhe, am Fuße des Bayrischen Waldes und
an der Straßenbahn Stadtamhof-D. (Walhalla-
bahn, 9km), ist eine Besitzung des Fürsten von
Thurn und Taxis, dessen 1842 dicht am Ufer er-
bautes Sommerresidenzschloß mit schönem Garten
bei dem großen Brande vom 4. März 1880, der
fast den ganzen Flecken (an 100 Häuser) in Asche
legte, zerstört wurde und hat (1890) 1079 meist
kath. E., Postexpedition, Telegraph, Dampfer- und
Trambahnverbindung mit Negensburg; landwirt-
schaftliche Fortbildungsschule, eine 1842 in byzant.
Stile renovierte Wallfahrtskirche St. Salvator an
einer Anhöhe und daneben die schon aus weiter
Ferne sichtbare Walhalla (s. d.) und die Ruine der
um 920 erbauten, 1634 zerstörten Feste Staus auf
steilem Felsen. 1803 kam D. mit Regensburg in den
Besitz des Freiherrn von Dalberg, nach dem Wiener