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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Dubrovnik - Du Camp
Denlmal der Ieanne d'Arc in Orleans (1855), die
Statuen Napoleons III. und der Kaiserin Iofephine
(im Museum zu Versailles >, des Kardinals Fesch
in Ajaccio (1857), die Vronzestatue des Rechts-
gelchrten Rob. Pothier in Orleans (1859); serncr
die Statuen am Giebelfeld des 11i6Hti6 ä6 1a
ttaitö in Paris (1864), das Reiterstandbild Na-
poleons I. in Noucn (1865), Ödipus und die
Sphinx (1808), die Statue Joseph Vonapartes zu
Corte auf Corsica (1869), die des Sampiero Corso
für Ajaccio (1887). Er starb 2. Okt. 1892 in Paris.
Tubrovnik, slaw. Name von Nagusa (s. d.).
Tubs, Jak., schweiz. Staatsmann und Jurist,
geb. 26. Juli 1822 zu Affoltern im Kanton Zürich,
wurde 1846 Verhörrichter im Kanton Zürich, 1849
Staatsanwalt, gleichzeitig eidgenössischer Verhör-
richter und später Bundesrichter. 1847 wählte ihn
sein heimatlicher Kreis in den Großen Nat des Kan-
tons, dessen Präsident er östers wurde. 1849 vom
Kreise Zürich in den Nationalrat gewählt und 1854
zu dessen Präsidenten ernannt, beteiligte sich D.
lebhast an der Konstituierung der neuen Vundes-
einrichtung. Gleichzeitig kämpfte er als Journalist
mit seinen polit. Freunden zuerst gegen die konser-
vative Partei (1851), später (1854) gegen eine social-
demokratische Fraktion. Er wurde 1855 zum Regie-
rungspräsidenten, Direktor des Erziehungswesens
und Mitglied des Kirchenrats erhoben, welche
Stellung er bis 1861 bekleidete. Unter seiner Lei-
tung kam das Gesetz über das gesamte Unterrichts-
wesen des Kantons Zürich und ein revidiertes Gesetz
über das Kirchenwesen zu stände. 1855 trat er in
den Ständerat über, in dem er bis 1861 verblieb,
und der ihn 1857 zu seinem Präsidenten wählte.
Sein nüchternes, vorsichtiges Verhalten in der
Savoycr Frage führte zum Bruche mit den Führern
der radikalen Partei.
Dessenungeachtet wurde D. 1861 zum Mitglied
des Bundesrats gewählt, 1864 zum schweiz. Vun-
despräsidenten ernannt. In letzterer Stellung trat
cr namentlich für den fchweiz.-franz. Handelsvertrag
und die damit verknüpfte Iudcnemancipation in die
Schranken und kämpfte 1865-66 für eine Partial-
revision der Bundesverfassung, die jedoch scheiterte.
Als Vorstand des Iustizdepartements hat sich D.
namentlich um die Ausarbeitung eines schweiz.
Handelsgesetzbuchs mit Wechselordnung verdient
gemacht. Mit dem demokratisch - centralistischen
Revisionsprojclt der Bundesverfassung von 1872
konnte sich D. nicht befreunden, sondern trat an die
Spitze der fördcralistifchen Opposition gegen das-
selbe und trug viel zur Verwerfung dieses Entwurfes
bei. Dadurch in Zwiespalt mit seinen Kollegen ge-
raten, legte er sein Amt als Bundesrat nieder, blieb
aber, in der Waadt in den Nationalrat gewählt,
Mitglied der Bundesversammlung, in der er nun
kräftig für das weniger einschneidende Revisions-
projelt von 1874 (besonders die Reorganisation des
Bundesgerichts) eintrat, das denn auch mit starker
Majorität angenommen wurde. 1875 von den eid-
genössischen Räten in das neugestaltete Bundes-
gericht berufen, ließ er sich in Lausanne nieder, wo
er 13. Jan. 1879 starb. 1880 wurde ihm auf dem
Ütliberge bei Zürich ein Denkmal gefetzt. Auf jurist.
Gebiet schrieb er den "Entwurf eines Strafgesetz-
buchs für den Kanton Zürich" (Zür. 1855) und
"Das öffentliche Recht der fchweiz. Eidgenossenschaft"
(2 Bde., ebd. 1878). - Vgl. Zehnder, Dr. Jakob D.,
ein Schweizer Republikaner (anonym, Zür. 1880).
Dubufe (spr. dübüs), Edouard, franz. Maler,
geb. 30. März 1820 in Paris, empfing den ersten
Unterricht von seinem Vater Claude Marie D.
(gest. 1864), einem geschätzten Porträtmaler, und
nachher bei P. Delaroche. Er widmete sich ansangs
ohne besondern Erfolg der Gefchichtsmalerei, in dn
er Vanloo und Natoire zum Muster nahm. Zu
nennen sind: Tobias, die Toten begrabend (1844),
Der Gefangene von Chillon (1846), Der verlorene
Sohn (1866), Einzug Christi in Jerusalem, Die
wunderbare Speisung (gestochen von Gautierj. 1648
reiste er nach England, wo er zwei Jahre blieb und
sich seit 1852 vorzugsweise mit Vildnismalen be-
schäftigte; er erlangte in diesem Fache den gleichen
Ruf wie fein Vater. Zu feinen besten Bildnissen ge-
hören die der Kaiserin Eugenie und des Komponisten
Gounod. Er starb 10. Aug. 1883 in Versailles.
Dubuque (spr.djubühk), Hauptstadt des County
D. im nordamcrik. Staate Iowa, am Westuser des
Mississippi, wurde 1788 von einem.Halbfranzosen
D. besiedelt und ist die älteste Niederlassung des
Staates. Seit 1833 dauernd bewohnt, wurde es 1840
inkorporiert und hatte 1850: 3108, 1880: 22254
und 1890: 30311 E., lebhaften Großhandel (Ge-
treide, Bauholz und Fleischkonserven) und beträcht-
liche Industrie. D. ist Eisenbahnknotenpunkt, hat
bedeutende Flußschiffahrt und war früher einer der
wichtigsten Vleiverschiffungsplätze. Die Stadt zieht
sich vom Fluß aus an den Höhen (Bluffs) empor,
der untere Teil umfaßt den Geschäftsverkehr, wäh-
rend die Straßen des obern Teils meist mit Wohn-
häusern besetzt sind. D. hat ein Zollamt der Ver-
einigten Staaten, Stadthaus, Gerichtshaus, Land-
amt und eine Anzahl stattlicher Kirchen. Unter den
Zeitungen befindet sich eine deutsche.
Duo (frz., spr. duck; ital. äuca.; engl. äuks), Her-
zog, in Frankreich die Rangstufe des Adels zwischen
?iinc6 und NarHuiZ.
Duc (fpr. duck), Joseph Louis, franz. Architekt,
geb. 25. Okt. 1802 zu Paris, besuchte die Nools
ä63 dcnux-artZ zu Paris und reiste 1826 nach Rom,
wo er bis 1831 blieb. Nach feiner Rückkehr wurde er
mit der Ausführung der Iulifäule in Paris beauf-
tragt, die 1840 eingeweiht wurde. Sein Hauptwerk
ist der im Stil des Nso-grecque gehaltene Ausbau
des Iustizpalastes mit der 1868 errichteten Salle des
Pas-Perdus und der prächtigen Westfacade gegen
die Place Dauphine. Er starb 22. Jan.'1879.
Duo", (ital.), Herzog.
Ducädo, ältere span. Geldrechnungsstufe ver-
schiedener Art, zum Teil bis 1864 gebräuchlich ge-
wesen. Hauptsächlich bei Bestimmung der Wechsel-
kurse auf das Ausland: Wechselducado (vucaäo äs
camdio) von 375 sog. alten Silber-Maradevises,
geteilt in 20 Sueldos zu 12 Dineros; 289 Wechsel-
ducados - 300 Silberpiaster (s. Piaster); in Malaga
war der Wechselducado um ^b" geringer.
Du Camp (spr.dükang), Maxime, franz. Schrift-
steller, geb. 8. Febr. 1822 zu Paris, bildete sich an-
fänglich zum Maler aus. Von 1844 bis 1845
machte er mit seinem Freunde Gustav Flaubert eine
Orientrcise. Nach seiner Rückkehr beteiligte er sich
als Nationalgardist an den Iunikämpfen, trat 1849
eine zweite Örientreise an und besuchte Ägypten,
Nubien, Palästina und Kleinasien; er brachte eine
reiche Sammlung von Photographien heim, die er
für ein Buch über Ägypten verwendete, die erste
Schrift, welche Photographie und Schriftdruck mit-
einander vereinigte. 1851 begründete er mit Lau-