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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Duck - Duclerc
Senators cck und lebte während des ersten Kaiser-
reichs in der größten Zurückgezogenheit zu Versailles.
(5r starb ebenda 31. März 1816. Seinen "Nivi'68"
(4 Bde., Par. 1827) schließen sich an die "Nuvi-68
po8tlium68" (2 Bde., ebd. 1827). "I^ttres äs
^s. l'. O." wurde von Albert herausgegeben (ebd.
1879). - Vgl. Campenon, N88ai äe memoiro^, mi
1ettr68 8U1' ^a V16 6t 168 WUV1'68 ä6 v. (Par. 1824);
Leroy, ÜWÜ68 8ur 1a pLi^onuc; 6t 163 60rit8 ä6 I).
(ebd. 1832; 3. Aufl., ebd. 1835).
Duck (Duk, eigentlich Duke, engl.) oder Klei-
der asfe, s. Schlankaffen.
Duck, Jacob A., Holland. Genremaler, häufig
mit dem bekanntern Jan le Ducq verwechselt, ist
jedoch älter als letzterer; seine Blütezeit fällt um
1630-40. Er war in Haarlem thätig. Am häu-
figsten kommen von ihm Kriegsscenen, Plün-
derungen, Räubergeschichten u. dgl. vor. Seine
Farbengebung ist kräftig, besitzt aber keine besondern
koloristischen Reize. Bilder von ihm findet man in
allen größern Sammlungen.
Dückdalbe, im Seebau ein zur Befestigung der
Schiffe dienendes festes Gerüst aus eingerammten
und unter sich verbundenen Pfählen inmitten des
freien Wassers eines Hafens. Im Hamburger Ha-
fen werden die D. 4-5m tief eingerammt, je 3,
9 oder 13 zu einem Gerüst verbunden und oft mit
einem Eisbock (s. d.) in Verbindung gebracht. Der
Name D., eigentlich Duo ä'^VIdo, rührt vom Herzog
von Alba her, der die D. eingeführt haben soll; nach
andern stammt die Bezeichnung von den Hollän-
dern, die beim Einrammen der Pfähle den Herzog
von Alba zwischen Pfahl und Rammbär wünschteil.
Duckelbau, eine u. a. noch beim Erdwachsberg-
bau in Ostgalizien übliche, sehr unrationelle Abbau-
weise, mit der man von der Sohle einer Ducket
(d. h. eines gewöhnlich nur 1 m weiten Schachtes
von geringer Tiefe) aus fo lange das nutzbare Mi-
neral herausnimmt, bis der Schacht zusammen-
zubrechen droht. Derartige Duckeln stehen in Ent-
fernungen von oft nur 12 in voneinander.
Ducker oderHsgoleh ((^plialolopl^ NNäoczuI.
-W^-), Antilope von Nehgröße aus Süd- und Ost-
afrika, mit langem Zaarschopf zwifchen den Hörnern
(Kopf des D. f. Tafel: Antilopen 111, Fig. 5).
Dücker (vom Holland. äuilcsn, d. h. bücken,
krümmen, unter dem Wasser gehen), ein Durchlaß
(s. d.) unter den in der Ebene laufenden Straßen,
Eisenbahnen oder Kanälen, welcher fo tief in das
Erdreich eingefenkt wurde, daß er vom Wasser ge-
füllt bleibt (s. Siphon).
Dücker, Eugen, Maler, geb. 10. Febr. 1841
zu Arensburg auf der livländ. Insel Osel, bezog
1859 die Petersburger Akademie, erhielt nach be-
endigtem Studium 1862 die große goldene Me-
daille und das damit verbundene sechsjährige
Reisestipendium. D. bereiste darauf Dcutfchland,
Holland, Belgien, Frankreich und Italien, ließ sich
schließlich in Düsseldorf nieder und wurde daselbst
1873 Professor an der Akademie. Den ^toff zu
seinen Bildern entnahm D. zum größten Teil der
nordischen Heimat, den Ufern der Nord- und Ost-
see und den Inseln Rügen und Sylt, wobei er
hauptsächlich durch die Stimmung und Beleuchtung
auf den Beschauer zu wirken sucht. Seine bedeu-
tendsten Gemälde find: Der Sumpf (im Besitz des
Kaisers Alexander III.), Der Sturm (Petersburger
Akademie), Am Ostfeestmnde (Dresdener Galene),
Erinnerung an Rügen (Königsberger Mufeum) und
Abenddämmerung (Mönchgut auf Rügen; 1878,
Berliner Nationalgalerie). 1886 erbielt er die große
goldene Medaille für ein l^trandbild von Arcona.
Auf der Internationalen Kunstausstellung zu Berlin
1891 sah man von ihm: Nach dem Sturm, An der
Ostsee; 1392: Sommerabend, Spätsommertag auf
Duckstein, s. Cement und Traß. Mlgen.
Duckwitz, Arnold, Politiker, geb. 27. Jan.
1802 zu Bremen, widmete sich dem Kaufmanns-
stande und ließ sich, nachdem er mehrere Jahre in
England und den Niederlanden zugebracht, 1829
in seiner Vaterstadt nieder. Er machte sich bald
verdient um die Verbesserung der Weserschisfahrt
und Einführung der Dampfschiffahrt, suchte auch
der Idee einer deutschen Zolleinheit Eingang zu
verschaffen durch feine Schrift: "Über das Verhält-
nis der freien Hansestadt Bremen zum Deutschen
Zollverein" (anonym, Bremen 1837). 1841 zum
Mitgliede des bremischen Senats erwählt, brachte er
14. April 1845 Verträge über Anlegung einer Eisen-
bahn zwischen Hannover und Bremen, Feststellung
von Grundsätzen im Verkehre, ein Kartell zum
Schutze der beiderseitigen Steuern und eine Über-
einkunft zur Schiffbarmachung der Weser unterhalb
Bremen für Seeschiffe zu stände. Auf D.' An-
regung erfolgte ferner die Herstellung einer deutsch-
amerik. Dampfschissahrtslinie, wie er auch 1847 mit
der amerik. PostVerwaltung einen günstigen Ver-
trag abschloß. Im März 1848 wurde D. zum Vor-
parlament und hier in den Fünfzigerausschuß ge-
wählt. Im Juni 1848 vom bremischen Senat zum
Kommissar sür die nach Frankfurt a. M. ausge-
schriebene Beratung über die deutschen Handels-
verhältnisse bestimmt, schrieb er ein "Memorandum,
die Zoll- und Handelsverfassung Deutschlands be-
treffend" (Bremen 1848) und erhielt hierauf die Be-
rufung zum Reichsminister des Handels; allein die
j Verhältnisse verhinderten ihn, die Umgestaltung der
deutschen Zoll- und Handelsverfassung zu vollenden.
Doch ermöglichte D. die Errichtung einer deutschen
Kriegsmarine, über die er in der Schrift "Über die
Gründung der deutfchen Kriegsmarine" (Bremen
1849) berichtet. Im Mai 1849 kehrte er in seine
Vaterstadt zurück und übernahm hier im Sept. 1849
wiederum das Amt eines Mitglieds des Senats.
In den 1.1854-56 leitete D. die Unterhandlungen
zurFeststellung des Verhältnisses Bremens zum Zoll-
verein, die zumAbschlusse des Vertrags vom 26.Ian.
1856 führten. D. war 1857-63 und 1866-73
Bürgermeister von Bremen. Er nahm auch an
dem Frankfurter Fürstenkongreß 1863 als Vertreter
Bremens teil. Er gab noch heraus "Denkwürdig-
keiten aus meinem öffentlichen Leben 1841-66"
(Bremen 1877) und starb als Senator 19. März
1881 zu Bremen.
Duclairente (spr. düklähr"), s. Hausente.
Duclerc (spr. düllähr), Charles Theodore Eu-
gene, franz. Politiker, geb. 9. Nov. 1813 zu Va-
gnöres de Vigorre (Depart. Hautes-Pyr^nöes), war
anfangs Korrektor, dann Redacteur verschiedener
Zeitungen, des "Lon 86N8" (1836-38), der "Nevue
äu ?i's)Fi-68" (1838), des "National" (1840 - 46).
Als Mitarbeiter an dem von Pagnerre heraus-
gegebenen " vietinnnaire Politikus" (Par. 1842)
machte er sich durch Artitel über finanzielle Fragen
und das Eisenbahnwesen bekannt. Während der
Revolution von 1848 wurde er 25. Febr. Adjunkt
des Maire von Paris, dann (6. März) Unterstaats-
fekretär der Finanzen und 10. Mai Minister der