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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Echeverria - Echinops
Gcheverrm (spr. etschcw-), Don Est^ban, Dich-
ter des span. Amerikas, geb. 1809 in Vuenos-Aires,
starb, von Rosas verbannt, im Jan. 1851 zu Monte-
video, l^chon in seinem 20. Jahre gab er ein Vänd-
chen Gedichte heraus, ging dann nach Frankreich und
kehrte begeistert für Lamartines und Byrons Ideen
nach Amerika zurück. Unter seinen kleinern Gedich-
ten "^0ll8U6io8" (1834) und "Rima8" (1837) bekun-
den viele hohe Dichtergabe, und fast alle sind in
wohltönenden Versen geschrieben. Die "(?>3.utivH"
(1837) enthält treffliche Schilderungen der argentin.
Pampas und deren Bewohner. Ähnlich ist die
"Huiwi'i'k" (1842). In der Verbannung schrieb er
"1,3, inäurreccion äsi 8uä" (Montevideo 1849),
worin er seinen Haß gegen den Tyrannen Rosas
ausspricht. - Vgl. Torres Caicedo, Nn83^08 dio-
Fi-a,nco8 (Par. 1868).
üokiÄna., s. Ameisenigel.
Gchidna,nachHesiodeinUngeheuerinSchlangen-
gcstalt mit menschlichem Oberleibe. Sie erzeugte
mit Typhon den Kerberos, die Lernäifche Hydra,
die Chimaira, die Sphinx und andere Ungeheuer.
Argos überfiel sie im Schlafe und tötete sie. Sie
lebt aber als hundcrtköpfiges Ungeheuer mit Ty-
phon vereinigt in der Unterwelt fort, vielleicht ein
Bild des bei jedem Vulkanausbruch (Typhon) auf-
tretenden wirbelartigen Gewittersturms.
Echinäden (15l'iiiimä68) oder Oxias Insulas,
bei den alten Griechen Name einer Gruppe kleiner
Inseln nahe der Südwestküste der Landschaft Akar-
nanien, vor der Mündung des Flusses Achelous;
sie heißen jetzt Kurts olari. Die größte der E.
hieß Doliche. Die Zahl dieser Inseln war in den
frühesten Zeiten des Altertums bedeutender als in
den spätern und als jetzt, da infolge der durch den
Achelous veranlaßten Anschwemmungen mehrere,
darunter eine größere (Artemita), mit der Küste
Akarnaniens verbunden worden sind. Hier erfocht
Don Juan d'Austria 1571 feinen großen Seesieg
über die Türken (f. Lepanto).
Echitnden, eigentlich eine besondere Familie
der Seeigel (s. d.), doch findet man nicht felten die
versteinerten Neste fämtlicher Unterabteilungen die-
ser Klasse kurz als E. bezeichnet. Dieselben erreichen
ihren größten Formenreichtum in der Kreideforma-
tion und sind hierzuweilen vollständig als sog.Stein-
kerne wie mit Feuerstein ausgegossen (z. B. auf Rü-
gen). Durch die von Norden kommenden Gletfcher
der Eiszeit wurden diefe E. (befondcs den Gattungen
t^ai6lit68 und ^.iiHncKvt63 angehörig) von den Ge-
staden der Ostsee aus im Diluvium des ganzen nord-
deutschen Tieflandes verbreitet.
Hokinooä.otu8 ^. et Otto, Igelkaktus,
Pflanzengattung aus der Familie der Kakteen (s. d.).
Man tennt etwa 200 Arten mit flach gewölbten oder
cylindrischen Stämmen, denen die zum Teil ansehn-
lichen, teils auch ziemlich kleinen Blüten am Schei-
tel aufsitzen. Häusig und leicht blühen im Sommer
Otto (Besen-
Igelkaktus), beide gelb, und sind daher für die
Stubenkultur zu empfehlen, wie auch ^. I^inivü I^m.
und N. acntauZn1u8 ^"66., mit größern gelben
Blumen und purpurroten Narben und Staubfäden.
Durch interessante Bewehrung ausgezeichnet sind
N. c^in^rac6N8 ^??Mm., deren Areolen (Stachel-
büschel) 12 äußere und 5 innere lange, zurückgebogene
Stacheln haben, und 15. i)6etiQil6i-u8 Fc/in'ckl). (von
manchen zuO^6u8 gerechnet) mit zahlreichen großen,
roten Blumen, die 23 Rippen mit fast kammförmig
nm eine längliche Areole herum stehenden Stacheln,
ll. lonAinkinaws Aaöeotti' (s. Tafel: Kakteen,
Fig. 6) ist eine fchöne Art mit langen dünnen, am
Ende hakenförmig gebogenen Centralstacheln und
gelben, feidenglänzenden Blüten. Man vermehrt
die Echinokaktus arten, indem man ältere Pflan-
zen quer durchschneidet, um das Kronenstück, nach-
dem die Schnittstäche gehörig abgetrocknet ist, als
Steckling zu benutzen, während sich am bewurzel-
ten Mutterstock junge Pflanzen bilden. Alle Ar-
ten müssen sonnig und nahe unter dem Glafe
stehen, im Sonnner auf einem fonnigen, geschütz-
ten Gestell im Freien.
üokinoo3.rÄiuin, Gattung der Unterfamilie
der Herzigel (f. Seeigel) mit dünnwandiger Schale,
auf der Oberseite kurzen, dünnen, nach der Unter-
seite längern, verbreiteten Stacheln. Ihre Größe
schwankt zwischen 3-6 "in, sie leben in geringen
Tiefen, hauptfächlich auf fandigem Meeresboden,
in welchem sie sich gern einbohren. Fofsil sind sie
aus tertiären Schichten bekannt.
üokinoosrvus ^em., Igelkerzenkaktus,
Pflanzengattung aus der Familie der Kakteen (s. d.).
Man kennt von dieser Gattung, die von manchen
Botanikern nur als eine Sektion der Gattung Oreug
angesehen wird, über 50 Arten. Es sind Pflanzen
mit kugeligem oder walzenförmigem, niederliegen-
dem oder aufrecht wachfendem, meist dicht mit Sta-
cheln befetztem Stamm und verhältnismäßig großen
Blüten. Die bekanntesten Arten sind: N. pectink-
tu8 Z/i?</eim., kammförmiger Igelkerzenkaktus aus
Mexiko, mit birnförnügcm Stamm, der mit kleinen
kammförmig gestellten, weißlichen Stacheln befetzt ist,
und rofenroten Blüten; nebst Varietät ca68i)it03H
fchen), mit niedrigen, säulenförmigen, im Alter
vom Grunde aus rosenförmig gestellten Stämmen
undrosenrotcnBlütcn. (S.Ta'fel: Kakteen, Fig. 9.)
Tüokinooooous, s. Bandwürmer.
Gchuwdermen, s. Stachelhäuter.
Gchinoiden (Ncliinoiäök), s. Seeigel.
Echinokokkcnkrankheit, s. Lebere'chinococcus.
Ho!iino!NStriÄa.O, Familie der regulären See-
igel mit breiten Ambulakralplatten, meist dicker
Schale, verschieden langen, bisweilen sehr großen,
keulenförmigen Stacheln. Die Eierstöcke mancher
Arten sind roh ein wohlschmeckendes Gericht. Man
kennt 34 lebende und etwa ebenso viele fossile Arten,
welche zuerst im obern Jura auftreten und im
Tertiär am stärksten entwickelt sind. Leben meist
in geringen Tiefen und werden unter Umständen
15 cin groß und größer.
Noliinoin^ia. tora. /v., s. Raupenfliegen.
HoIl.InoV.3 ^-, Kugeldistel, Pflanzengattung
aus der Familie der zimnpositen (s. d.) mit gegen 70
in Südeuropa, Nordafrika und dem außertropifchen
Asien weit verbreiteten Arten. Es sind distelähnliche,
mehr oder minder wollig behaarte, ausdauernde
Gewächse mit kugeligen Knäueln meist lebhaft blau
gefärbter Vlütenköpfchen. Mehrere Arten von N.
werden zur Ausstattung der Gärten benutzt und
leisten hier durch Mitwirkung bei gemifchten Pflan-
zengruppcn, wie ^. rntlionicuL ^Vsc/i. und N.
8i)1ik6i'()06i)Ii3iu8 ^,., oder auf der Rabatte gute
Dienste, wie 15. Ritro ^. Letzterer ist wegen seiner
himmelblaueil, metallisch glänzenden Blütenköpfe
ganz besonders wirksam. Sie halten im Freien gut
aus, gedeihen fast ohne Pflege und lassen sich durch
Aussaat wie durch Teilung der Stöcke vermehren.