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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Eecloo - Effekt
d'^i-tiätLZ moderne no8 äan3 1e ro^um6 ä68
ka^Z-Lag" (Vrüss. 1822), "(^08wm68 äu p6up^6
äs t0Ut68 168 Pl0vinc68 äu r0)NUM6 ä68 ?9.)^3-
Las (ebd. 1827).
Gecloo (spr. ehkloh), Hauptstadt des Kantons E.
(145,90 c^km, 5 Gemeinden, 29238 E.) im Arron-
dissement Gent der belg. Provinz Ostflandern, 25 km
östlich von Brügge, an den Linien Assenede-E.
(18 km) der Belg. Staatsbahnen und Gent-E.-
Brügge (47 km), hat (1890) 11879 E., Spitzen-
fabriken, Flachs- und Wollspinnereien.
Eeden, Frederik van, niederländ. Dichter, geb.
3. April 1860 zu Haarlem, studierte zu Amsterdam
Medizin und ließ sich zu Bussum bei Amsterdam
als Arzt nieder. Er gehört zu den hervorragendsten
Dichtern der neuen Richtung, für deren Ziele er
die Zeitschrift "1)6 5li6u^6 61(18" gründete. E.
verfügt über einen dichterischen Stil wie nur
wenige seiner Zeitgenossen, er streift allen Kon-
ventionalismus ab und findet eine neue, malerische
Bildersprache, hält sich aber von den übertrieben-
heiten seiner Kunstgenossen fern. Großen Ruhm
erwarb er sich mit seinem Märchen aus dem Tier-
leben: "v6 K161N6 ^0k3.nn68" (Haag 1887; 2. Anst.
1890; deutsch Halle 1892), worin er tiefe Gedanken
mit reiner Naturpoesie verbindet. Auch seine Büh-
nenstücke, wie: "1l6t 8ouii6t" (Haag 1883), "I>6
8wä6M ttmi8" (Amsterd. 1886) und "Don 'lori-i-
bio" (1887) wurden wiederholt gespielt.
Gekhoud (spr. ehthaud), Georges, belg. Schrift-
steller, geb. 27. Mai 1854 zu Antwerpen, trat, 18 I.
alt, in die Kriegsschule zu Brüssel, entlief aber
der Schule, wurde Mitredacteur des Antwerpener
u?r^cur86ui-') und ließ sich dann auf einem Land-
gut im Dorfe Capellen inmitten des vläm. Land-
volks nieder. Hier fand er reichen Stoff für feine
spätern Werke. Finanzielle Verluste zwangen ihn
aber wieder schriftstellerisch thätig zu sein. Seit
1881 ist er Mitredacteur des "^wiw d6^6" in
Brüssel. Conscience (s. d.), dessen Bekanntschaft er
hier machte und dessen Leben er beschrieb, hatte
großen Einfluß auf ihn. E. veröffentlichte drei Ge-
dichtsammlungen: "N^rt68 et c)^68" (Par. 1876),
"2iZ2llF8 I)06tihii68" (ebd. 1877) und "1^68 pitto
I-68HU68" (ebd. 1879), sodann den Roman "1^668
voorik" (Brüss. 1883) und die Novellen "X6r-
M68868" (ebd. 1884), "1^68 mi1il)68 ll6 83.illt^>iM-
^018" (ebd. 1886), einen Roman, in dem er die
ungebildeten, mystisch-religiösen Sitten der vläm.
Bauern meisterlich schildert. 1887 erschienen Mon-
V61168 K6I-M68868" (ebd.), die, wie die frühern, Er-
innerungen an seinen Aufenthalt auf dem Lande be-
handeln. Sein Hauptwerk, der Antwerpener Roman:
"1.9. Q0NV6110 (^rtbk^" (Vrüss. 1888), schildert in
nackter Realität das Leben der Großstadt; sein ge-
schichtlicher Roman "1^68 fn8i1i68 ä6 N3.1in68" (ebd.
1890) behandelt die Erhebung der Bauern im I.
1798 gegen das franz. Joch. Das jüngste Werk E.s
"1^6 c^ei6 Mtidulair6" (1891) ist den Bettlern und
Vagabunden gewidmet, die er in den Anstalten zu
Merlesplas und Hoogstraten kennen lernte. Wie-
wohl er französisch schreibt, ist er ein begeisterter
Kämpfer für die vläm. Sache.
Sem, Fluh in der niederländ. Provinz Utrecht,
entsteht aus mehrern Wasserläufen in Gelderland,
wird bei Amersfoort schiffbar und mündet an der
Südseite der Zuidersee. Zur Zeit der Hochwasser
des Lek wird ein Teil von dessen Wasser mittels
hergestellter Abzüge in die E. abgeworfen.
Gendragt (spr. ehndracht), Arm der Schelde-
mündnngen, zwischen den niederländ. Provinzen
Seeland und Nordbrabant.
Eetion, Vater der Andromache (s. d.).
Gföndi oder Effendi (aus dem byzant.-griech.
autli6ilt68, "Herr"), eine türk. Ehrenbezeichnung,
die in der Anrede als Höflichkeitswort, wie das
deutsche Herr (mit dem Suffix: Efendim, mein Herr)
gebraucht wird, deren aber gewisse Staatsbeamte
und überhaupt Leute von Schulbildung sich als
einer Art Titulatur bedienen. In diesem Falle wird
E. dem Eigennamen und gelegentlich dem Amtstitel
dauernd angehängt und selbst im vertrautesten Fa-
milienverkehr nicht weggelassen, z.B. Diwan-Efendi,
Reis - Efendi (s. d.) u. ähnl. Im engern Sinn be-
zeichnete man früher mit dem Titel E. die Sekretäre
des Sultans, des Großwesirs und der Paschas.
Den Titel E. führen eigentümlicherweise auch die
grohherrl. Prinzen, gleichsam um einen Vorzug
dieses durch geistige Anstrengung zu gewinnenden
und somit für jeden erreichbaren Titels vor den sich
vererbenden, wie Aga und, Bei, zu bezeugen.
Eferding, Stadt in der osterr. Bezirkshaupt-
mannschaft Wels in Oberösterreich, in der Donau-
niederung am rechten Ufer, 4 km von dem ^trom
entfernt, an der Linie Wels-Aschach der Österr.
Staatsbahnen, ist Dampferstation und hat (1890)
1456, als Gemeinde 2155 E., Post, Telegraph, Be-
zirksgericht (207,24 likm, 10 Gemeinden, 177 Ort-
schaften, 17288 E.), fchöne spätgot. Kirche (1451-
1510 erbaut) mit wertvollen Altertümern, evang.
Kirche für die zahlreichen Evangelischen der Um-
gegend, fürstl.Starhembergisches Schloß mit Waffen-
und Gemäldesammlung und wertvollem Archiv.
In der Nähe auf bewaldeter Berglehne die groß-
artigen Ruinen der Schaumburg (1150-70). Im
Nibelungenlied wird E. (Evirdingen) als ein Ort
genannt, wo Kriemhild auf ihrer Fahrt in das Hun-
nenland übernachtete. Einst soll die Donau den Ort
berührt haben. - Vgl. Kopal, Geschichte der Stadt
E. (im 34. Linzer Musealbericht). ftilgen.
Effacieren (frz., spr. effaß-), auslöschen, aus-
Gffökt (lat.), die Wirkung einer Ursache, s. Kau-
salität. In der Mechanik, Physik und besonders
Technik wird E. für die Größe der mechan. Arbeit
gebraucht, die eine Kraft in der Zeiteinheit (gewöhn-
lich 1 Sekunde) leistet. Der E. ist gleich dem Produtte
aus der Kraft mit der Geschwindigkeit ihres Angriffs-
punktes. Als Einheit des E. gilt das Sekunden-
Meterkilogramm oder das Sekunden-Kilogramm-
meter, d. i. die Arbeit von 1 Kilogrammeter (s. d.)
in der Sekunde. Bei sehr großen Arbeiten wird als
Einheit die Pferdestärke (s. d.), die 75 Kilogramm-
meter in der Sekunde beträgt, angenommen. Zieht
man von dem E. einer Maschine alle Effektverluste
durch Reibung, Bewegungshindernifse u. dgl. m.
ab, so bleibt der Nutzeffekt als verwertbarer Rest.
Dieser wird mittels Dynamometer (s. d.) gemessen.
Im ästhetischen Sinne bezeichnet E. die Wir-
kung, die ein Werk der Poesie, der bildenden Kunst,
der Musik u. s. w. hervorbringt. Der Künstler, dessen
Darstellung deutlich die Absicht an den Tag legt,
durch alle Mittel die Aufmerksamkeit unablässig in
Spannung zu erhalten, arbeitet auf den E. hin.
Effektrollen sind solche, in denen rait wohlseilen
Mitteln Wirkungen des Applauses zu erzielen sind,
deshalb auch dankbare Rollen genannt.
über E. und Efsektstoß beim Billard spiel s.
Billard(Vd. 3, S. 2 a).