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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Eisenacher Kirchenkonferenz - Eisenbahnabrechnungsstellen
auch wieder mit dessen Enkel, Wilhelm Heinrich, 1741 erlosch, worauf E. an Weimar fiel.
Seit 1815 bildet das Fürstentum nebst einigen hinzugekommenen Fuldaischen und Hess. Parzellen den Kreis E., der 1199,06 qkm Flächenraum und (1890) 91229 E. hat und in die zwei Verwaltungsbezirke E. (s. oben 1) und Dermbach zerfällt.
Eisenacher Kirchenkonferenz, Evangelische Kirchenkonferenz, Versammlung von Abgeordneten der deutschen evang.Kirchenregierungen, die seit 1852 jährlich, seit 1854 regelmäßig alle 2 Jahre in Eisenach zur Besprechung wichtiger Fragen des kirchlichen Lebens zusammentritt, um, unbeschadet der Selbständigkeit der einzelnen Landeskirchen, ein Band der Zusammengehörigkeit darzustellen und die einheitliche Entwicklung zu fördern. Von ihr sind Anregungen ausgegangen bezüglich Herstellung eines gemeinsamen Militärgesangbuches, einer berichtigten Lutherbibel, einer landeskirchlichen Statistik, gegenseitiger Anerkennung theol. Prüfungszeugnisse, Einführung eines nationalen Buß- und Bettags u.s.w. Gemeinsames Organ ist seit 1852 das "Allgemeine Kirchenblatt für das evang. Deutschland" (Stuttgart).
Eisenacher Konvention, s. Burschenschaft (Bd. 3, S. 778 b).
Eisenalaun, s. Eisensulfate, b.
Eisenalbuminātlösung (Liquor Ferri albuminati), ein neuerdings sehr beliebtes Eisenmittel, ist eine Auflösung von aus trocknen: Eiweiß und Eisenoxychloridlösung gewonnenem Eisenalbuminat in schwach alkalischem Wasser, dem neben Weingeist noch einige aromatische Stosse zugesetzt sind. Die Dreessche E. ist von ähnlicher Zusammensetzung.
Eisenamalgām, eine Verbindung des Eisens mit Quecksilber. Eisen vereinigt sich sehr schwer mit Quecksilber. Nach Böttcher stellt man E. dadurch dar, daß man 1 Teil Eisenpnlver mit 2 Teilen Quecksilberchlorid und 2 Teilen Wasser unter Hinzufügung von etwas metallischem Quecksilber zusammenreibt.
Eisenamiánt oder Eisenasbest, ein Hüttenprodukt, das sich mitunter in den Fugen des Gestelles des Eisenhochofens findet und aus schneeweißen und zarten Fasern von Kieselsäure besteht.
Eisenantimōnglanz, s. Berthierit.
Eisenarbeit, s. Bergbau (Bd. 2, S. 756 b).
Eisenärzt, Dorf im Bezirksamt Traunstein des bayr. Reg.-Bez. Oberbayern, rechts an der Weißen Traun und am westl. Fuße des Sulzberges, eines nördl. Ausläufers der Salzburger Alpen, hat (1890) 183, als Gemeinde 426 E., Wallfahrtskirche Maria-Eck mit schönem Blick auf den Chiemsee und das bayr. Oberland, sowie elektrische Beleuchtung, großes Sägewerk mit Lohfabrik.
Eisenasbést, s. Eisenamiant.
Eisenausbau, Grubenausbau mit Eisen, im Gegensatz zu Zimmerung (Holzausbau) und Mauerung (Steinausbau). Der E. wird wasserdicht (Cuvelage, s. Bergbau, Bd. 2, S. 759 b) und nicht wasserdicht angewendet, in letzterer Form sowohl für Strecken- als auch für Schachtausbau in immer steigendem Maß. In Strecken benutzt man Bogen aus ^[Symbol]-Eisen, deren Zwischenräume meistens mit Eichenschwarten verzogen werden, in Schächten dagegen Ringe aus ^[Symbol]-Eisen, die man aus vier Teilen zusammensetzt und in Abständen von 1 in einbringt. Dieser E. ist bei mäßigem Druck und ganz besonders in solchen Fällen sehr zweckmäßig, wenn .holz rasch vermodern würde. (Vgl. Grubenbau.)
Eisenbäder, Bäder von eisenhaltigem Wasser, sei es künstlichem oder natürlichem, s. Mineralwässer und Bad (Bd. 2, S. 254 a).
Eisenbahn, s. Eisenbahnen. - Über die Elektrische Eisenbahn s. d.
Eisenbahnabgaben, s. Eisenbahnsteuer.
Eisenbahnabnahmeamt, eine 1. Okt. 1892 in Essen neu errichtete Dienststelle der preuß. Staatseisenbahnverwaltung. Dem E. fallen für den rhein.-westfäl. Industriebezirk (mit Ausnahme des Saar- und Wurmreviers und der Werke in und bei Osnabrück) folgende Obliegenheiten zu: Die Überwachung der Anfertigung und die Abnahme von Schienen, eifernen Schwellen, Kleineisenzeug, Achsen und Rädern (s. Eisenbahnbau und Betriebsmittel) sowie die Güteprüfung dieser Gegenstände im Bereich der preuß. Staatseisenbahnverwaltung; Herbeiführung und Sicherung einer gleichmäßigen Handhabung der Abnahmegeschäfte; Ausbildung der überwiesenen Abnahmebeamten; Sammlung der Ergebnisse der vorgenommenen Güteproben; Beobachtung der neuesten Erscheinungen und Fortschritte auf dem Gebiete der Eisenindustrie; Beobachtung der Leistungsfähigkeit der einzelnen Werke. Das E. untersteht der königl. Eisenbahndirektion (rechtsrheinischen) zu Köln und ist in Angelegenheiten seines Geschäftskreises Dienststelle sämtlicher Eisenbahndirektionen und Betriebsämter. (S. Eisenbahnbehörden.)
Eisenbahnabrechnungsstellen oder Bureaus, Dienststellen, welche für die einem bestimmten Eisenbahnverbande (s. d.) oder -Verkehr angehörenden Verwaltungen die diesen aus den beförderten Personen u. s. w. zustehenden Einnahmeanteile und Entschädigungen aus der gegenseitigen Wagenbenutzung vermitteln. Guthaben und Schuldposten der Verbandsverwaltungen werden zusammen- und für jede Verwaltung in einer Summe festgestellt; die Begleichung erfolgt, soweit angängig, durch Gegenrechnung, um Barzahlungen zu beschränken. Von den wichtigsten E. sind zu nennen: die Abrechnungsstelle des Vereins deutscher Eisenbahnverwaltungen unter Leitung der geschäftsführenden Direktion (zur Zeit der königl. Eisenbahndirektion zu Berlin). Vom 1. April 1892 bis 31. März 1893 betrug die zur Verrechnung angemeldete Gesamtsumme aller Währungen 277501728 M. für 129159 Forderungen, die bar gezahlten Beträge jedoch 128374137 M. für 4034 Forderungen. Hiernach wurden durch je eine Zahlung 20,33 Forderungen beglichen, während das Verhältnis der Gesamtsumme aller angemeldeten zur Gesamtsumme der bar gezahlten Beträge 1:0,46 beträgt. Ferner sind zu erwähnen das der königl. Eisenbahndirektion zu Magdeburg unterstellte Central-Wagenabrechnungsbureau zur Vermittelung der Wagenmieteberechnung zwischen den preuß. Staats- und den übrigen Eisenbahnen des Vereins und des internationalen Wagenverbandes; das der königl. Eisenbahndirektion zu Hannover unterstellte Central-Verkehrsabrechnungsbureau für den Verkehr der preuß. Staatsbahnen mit mehrern deutschen und österr.-ungar. Bahnen; das der königl. Eisenbahndirektion zu Bromberg unterstellte Abrechnungsbureau für die deutsch-russischen Verbände und das der königl. Eisenbahndirektion zu Breslau unterstellte Abrechnungsbureau für die deutsch-österreichisch-ungarischen Verbände. Weitere E. sind vorhanden in Straßburg unter der kaiserl. Generaldirektion der Eisenbahnen