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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Elanus - Elasticität
war um 1300 ganz verlassen. Nur einige Schutt-
haufen bezeichnen heute den Ort.
ÜI2.NU8, Gleitaare, Gattung der Milane
mit sechs in Asien, Afrika, Australien und Süd-
bis Mittelamerika einheimischen Arten. Sie sind
etwas größer als Turmfalken und haben einen
eleganten gleitenden Flug. In Ägypten findet sich
eine Art (^. m6lanopt6i'U8 ^eac/z) von 35 cm
Länge, mit bläulichgrauer Ober- und weißer Nnter-
icite, schwarzen Schulter- und Flügeldeckfedern,
grauen, an der Innenfahne teilweise weißen Schwin-
gen, mittlern grauen und äußern weißen Schwanz-
federn. Der N. lebt besonders gern in der Nähe
menschlicher Ansiedelungen und frißt hauptsächlich
Mäuse und andere lleinere Nager.
Hiaeooüooa. vornioia. ^ss., s. Aleuritesö'l.
Eläodörisch sgrch.), mit Ölfarbe gemischt; elä 0 -
dorisches Wachs diente bei den Alten zur en-
kaustischen Malerei (s. Enkaustik).
GläoMH, s. Nephelin.
Gläometer (grch., d. i. Olmesser), Aräometer zur
Bestimmung des spec. Gewichts der fetten Ole.
Gläopten, s. Ätherische Öle.
Ui2.eo8aook3.rnin oder Ölzucker, nach dem
Arzneibuch für das Deutsche Reich durch Verrei-
bung von einem Tropfen des betreffenden ätheri-
schen Öles mit 2 F gepulverten Zuckers, und zwar
stets frisch für den Verbrauch bereitetes Präparat.
Die gebräuchlichsten Nlaso^cekara, sind: N. Oinua-
moini sZimmetölzucker), N. lüitri sCitronenölzucker)
und U. N6nt1ia6 pis>6rit3>6 (Pfefferminzölzucker).
Bei dem Citronenölzucker für den nicht pharmaceuti-
schen Gebrauch (f. Citronmöl) ist es empfehlens-
wert,denselben durch Abreiben von frischen Citronen-
schalen auf Zucker zu bereiten.
üiaeotlissiÄ., s. Bad (Vd. 2, S. 255 a).
Glaphebollon, im alten Athen ein in die Zeit
der Frühliugs-Tag-und Nachtgleiche (zweite Hälfte
des März und erste Hälfte des April) fallender
Monat, in welchem das Fest der Elaphebolia
(zu Ebrcn der Artemis Elaphebölos, d. h. der
Hirfchjägerin) gefeiert wurde.
N1a.pki8, Strick nattern, Gattung der
Nattern, mit ansehnlichem, gestrecktem, gegen den
Rumpf fchwach abgefetztem Kopf, mit 2 vordern und
2 hintern Augenschildern; die im Alter gekielten
Schuppen stehen in 25-27 Längsreihen. Mehrere
Arten leben in Südeuropa, besonders im östlichen.
Elaphitische Inseln, drei kleine Kalkinseln vor
dem Meerbusen von Ragufa an der dalmatin.
Küste: Calamotta(slaw.Xol0c6i),1890: 281 E.),
Mezzo (slaw. I^ozmä, 349 E.) und Giuppana
(i'law. 8ipan, 1100 E.), mit sieben Dörfern und zwei
Klöstern. Sie sind wasserarm, doch baut man Wein,
Oliven, Johannisbrot. Sie gehören zur Vezirks-
hauptmannschast und zum Gerichtsbezirk Nagusa.
H1a.pkoin^os8 Aees, Hirschtrüffel, Pilz-
gattung aus der Familie derTuberaceen (s.d.), unter-
irdisch lebende, mit zweischichtiger, dicker, holziger
Peridie versehene, knollenförmige Pilze, in deren
Innerm sich bei der Reife eine dunkle, leicht zer-
fallende Sporenmasse findet. In Deutschland giebt
es zwei Arten, besonders in Gebirgswüldern. Die
eine, 1^. 8l3,nu1kw8 F>., wird Haselnuß- bis wal-
nußgroß und hat einen eigentümlichen, unangeneh-
men Geruch. Dieser Pilz (L0I6W8 cervinus) war
vfsizinell, jetzt noch wird er als Aphrodisiakum be-
trachtet und von dem Landvolke hauptsächlich bei
Haustieren verwendet. Die Hirsche sollen ihn zur
Brunstzeit begierig aufscharren und fressen, wes-
halb er auch den Namen Hirsch brunft führt.
Glapholnsi, Insel, s. Kythera.
Ü1a.pliuru8, Schwanzhirsche, eine von
A. Milne-Edwards wegen des langen Schwanzes
von der übrigen Hirschfamilie abgetrennte Gattung,
deren einziger Vertreter der Milu oder Davids-
hirsch aus China ist.
üiapiÄas, s. Prunkottern.
Ü1a.p80 tsrinino (lat.), nach Ablauf der Frist.
Gl-Araisch, Stadt in Marokko, s. Arisch.
Glargieren (frz., spr. elarsch-), ausweiten, cr-
Gl-Arisch, ägypt. Stadt, s. Arisch. sweitern.
Gl-Ar'uat, Ort in Algerien, s. Laghuat.
Gl-Aschmunein, ägypt. Flecken, s. Aschmunein.
H1a.8ipöa2., Ordnung der Holothurien (s. d.),
mit bilateral-symmetrischem Körper, meist abge-
flachter Kriechfläche, auf welcher die Füßchen in der
Regel bloß auf zwei seitliche Reihen beschränkt sind.
Auf der Nückenseite werden die Ambulatren zu kegel-
förmigen Fortfätzen von verschiedener Zahl und
Größe. Diese getrenntgeschlechtlichen Tiere haben
keine Wasserlungen, 10-20 gefingerte oder schild-
förmige Fühler. Sie besitzen einen Steinkanal, der
niemals frei in die Leibeshöhle mündet, öfters aber
die Wandung des Körpers durchbricht und durch
eine rückständige Öffnung mit der Außenwelt im
Zusammenhange steht. Die meisten der bekannten
52 Arten leben in großen Tiefen sbis über 2200
Faden) und manche erreichen eine ansehnliche Größe.
Glasmobranchier, s. Knorpelfische.
Na.8inotkVrinin, ein großer, in postpliocänen
Schichten Europas aufgefundener Dickhäuter aus
dem Verwandtschaftskreis der Nashörner, aber mit
faltenreichern, denjenigen der Pferde ähnlichen
Backenzähnen. Der Körper, dessen Extremitäten man
noch nicht vollständig kennt, scheint eine Länge von
fast 4 in erreicht zu haben, und auf dem Schädel be-
fand sich in der Mittellinie ein riesiges Horn. Viel-
leicht war das ^. und nicht das fossile sibir. Rhino-
ceros, das auch noch mit dem diluvialen Menschen
zusammen hauste, das Einhorn der Sage.
Elasson, vonHomerOlo osson genannt,uralte
Stadt im Sandschak Serfidsche des türk. Wilajets
Monastir (Thessalien), am westl. Fuße des Olymps
und am Fluß Xerias, hat 4000 E., Christen und
Mohammedaner.
Elastic nannte Wilhelm Müller das mit Alko-
hol, Äther, Essigfäure, Alkalien und kochendem
Wasser gereinigte elastische Gewebe des gelben
Nackenbandes der Säugetiere. (S. auch Elastiks.)
Elasticität, Federkraft oderSchnellkraft,
das Streben der festen Körper, ihre durch äußere
Kräfte veränderte Form nach dem Verschwinden
jener Kräfte wiederherzustellen. Wenn äußere Kräfte,
die jedoch eine gewisse Größe nicht überschreiten,
auf die kleinsten Teilchen eines festen Körpers
wirken, so treten in den Abständen und gegen-
feitigen Lagen der einzelnen Teilchen desselben
kleine Änderungen ein. Mit diesen Änderungen ent-
wickeln sich den formändernden Kräften entgegen-
wirkende Kräfte, die nach dem Verschwinden der
erstern die Teile des Körpers ganz oder zum Teil in
ihre frühere Lage zurückführen. Man ist auf Grund
von Erfahrungen berechtigt, allen Körpern E.,
wenngleich in sehr verschiedenem Grade, dnzmegen.
Man glaubte früher, daß es eine bestimmte Grenze
gebe, innerhalb deren solche durch äußere Kräfte
hervorgebrachte Veränderungen vollständig wieder