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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Electr... - Elefantenorden
Hofs, die einen fünften hinzuwählten, um die Zahl
15 voll zu machen. Als sie zusammentraten, stellte
es sich heraus, daß 8 Mitglieder Republikaner, 7
Demokraten waren. Jeder Befchluß sollte bindend
lem, wenn er nicht durch eine übereinstimmende
Majorität beider Häuser verworfen würde. Durch
eine Parteiabstimmung von 8 gegen 7 Stimmen
wurde die streitige Frage zu Gunsten der Republi-
kaner entschieden und Hayes für gewählt erklärt.
Um einen ähnlichen Streit zu vermeiden, wurde
durch Kongreßbeschlüsse vom 3. Febr. 1887 und
9. Okt. 1888 die Methode der Stimmenzäblung fest-
gesetzt. (S. Niectorai ^oiieZs.) - Vgl. Stanwood,
?i-68iä6iitia1 6l6ction8 (2. Aufl., Boston 1884).
Glectr...,s. Elektr....
Hieotriäss insülas ssat.), die Bernsteininseln,
welche die Griechen an die Mündung des sagen-
haften Eridanus versetzten.
Hieotrulu (lat.), s. Bernstein.
H1ootua.rinnz, s. Latwerge. ^s. d.).
Elefante, andere Schreibung für Elephanta
Elefanten (Nl6i)ka8), die lebenden Repräsentan-
ten der Ordnung der Rüsseltiere (?i'0d08oiä6H). Die
größten E. werden etwa 4 m im Widerrist hoch,
5 in lang, ohne den Rüssel, der eine Länge von
2,5 m erreicht, und bis zu 6000 KZ schwer. Die
Gattung hat ein stellenweise dünnbehaartes Fell,
zwei große Stoßzähne im Zwischenkiefer, welche das
Elfenbein (s. d.) liefern, den Schneidezähnen an-
derer Tiere entsprechen und von denen je einer bis
150 Pfd. schwer werden kann, in jedem Kiefer einen
ungeheuern, aus Schmelzlamellen zusammengesetz-
ten Backenzahn, der sich allmählich abnutzt und dann
ersetzt wird, sodaß manchmal drei Zähne vorhanden
sind, der Rest eines vordern, abgenutzten, ein mitt-
lerer im Gebrauche und ein hinterer Ersatzzahn.
Charakteristisch sind der ungemein bewegliche, lange
Rüssel mit zwei durch eine sehnige Scheidewand
getrennten Nasenkanälen, welcher durch Verschmel-
zung von Nase und Oberlippe gebildet wird, und
die plumpen, säulenförmigen Füße mit drei bis
fünf Zehen.
Man unterscheidet nach Bildung des Schädels,
der Backenzähne, der Zahl der Nägel und der Form
der Ohren mehrere Arten, besonders den afri-
kanifchen E. (NIspkaL kli-icanuL _Mttmenbttc/i;
f. Tafel: Elefanten I, Fig. 2 und II, Fig. 9) und
den asiatischen oder indischen E. lMepKag w-
äiou8 2).; s. Taf. I, Fig. 1 und II, Fig. 11). Der
erstere ist größer, hat einen flachen Kopf mit schief ab-
fallender Stirn, gewaltige Stoßzähne, flache, äußerst
große, fast unbewegliche Ohren und nur drei huf-
artige Nägel an den Hinterfüßen, lebt im Innern
Afrikas bis an die Grenzen der Kapkolonie, ist fehr
wild und wird scinerZähne wegen gejagt. Der letztere
istkleiner,hat einenhohenKopfmitfenkrecht abfallen-
der Stirn, weit kleinere Ohren und vier, selten fünf
hufartige Nägel an den Hinterfüßen. Auf ihn be-
ziehen sich die zahlreichen Anekdoten, die seit uralten
Zeiten über Urteilskraft, Scharfsinn, Dankbarkeit,
Rachsucht, Empfindlichkeit des E. umlaufen und die
jedenfalls beweisen, daß er wenigstens den klügsten
Tieren, dem Hunde und dem Pferde, gleichsteht. In
wildem Zustande kommen die E., zumal in Hinter-
indien, noch jetzt vor, auch in Ceylon; gezähmt ist
er ein nützliches Zug- und Lasttier. Als solches spielt
er noch immer in den Kriegen Südasiens eine Rolle,
obgleich man ihn schon seit langer Zeit nicht mehr
ordnung stellt, wie dies die Griechen unter Alexander
und fpäter die Römer thaten, die die afrikanischen
E. sehr wohl zu zäbmen wußten. Man fängt und
zähmt die wilden Tiere durch zahme. In der Ge-
fangenschaft pflanzen sie sich nur sehr fetten fort, wer-
den'aber, wie es scheint, sehr alt. Die Tragzeit des
indischen E. beträgt 20^ Monate. Das Junge ist
etwa 1 m hoch und folgt der Mutter sofort nach der
Geburt. Die Jagd auf E. ist häufig gefährlich. So
gutmütig das Tier gewöhnlich ist, das familienweise
unter der Führung eines ältern Mitgliedes in den
Wäldern der Tropenzonen lebt und sich besonders
von saftigen Vaumzweigen nährt, aber auch große
Verheerungen in den Pflanzungen anrichtet, so
fürchterlich wird es, wenn es durch Verwundung
gereizt wird, wo es sich dann blindlings auf den
Feind stürzt, ihn mit dem Rüssel zu Boden schlägt
und mit den Füßen zerstampft. Weiße E. sind Al-
binos und in Awa, Pegu, Siam Gegenstände der
Verehrung. In der Vorwelt lebten jetzt ausgestor-
bene Arten: vinotkei-wui (s. d.), Mammut (s.d.),
Ui6pka,8 antiHuu8, inLlillioQNij^ plauilronZ, primi-
36uin8 (f. Taf. II, Fig. 1, 2, 3, 5, 7, 8) fowie eine
durch den Bau der Backenzähne verschiedene Gat-
tung, die Mastodonten (s. d.).
Glefantenapfelbaum, s. ^srouia.
Glefantenfluß, s. Olifant. ^phantiasis.
Glefantenfuß, Glefantenkrankheit, f. Ele-
Glefantenläuse, volkstümlicher Name für die
Früchte von ^nac^i-äium (s. d.).
Glefantenorden. 1) Der erste dänifcheOrden,
der Sage nach zu Ehren eines dän. Kreuzfahrers
gestiftet, der in einem Kriegszuge gegen die Sara-
cenen einen Elefanten erlegte. Aer E. existierte im
15. Jahrh, als geistlich-ritterliche Brüderschaft und
wurde von Papst Pius II. 9. Juni 1462 bestätigt,
worauf der König 9. Okt. 1464 die Stiftungsur-
kunde ausfertigen ließ; durch Friedrich II. wurde
er 20. Aug. 1559 in einen weltlichen umgestaltet.
Seine jetzige Gestalt erhielt der Orden 1. Dez. 1693
von Christian V., der ihm die noch gültigen Sta-
tuten verlieh. Nach denselben soll der Orden, außer
dem Könige als Großmeister und den Prinzen sei-
nes Hauses, aus 30 Rittern bestehen, wozu aus-
ländische Fürsten und hohe Staats- und Militär-
beamte Dänemarks, die den Danebrogorden be-
sitzen, ernannt werden können, die aber luth.
Glaubens und wenigstens 30 I. alt sein müssen.
Die Ritter tragen eine eigene Ordenstracht. Die
Insignien sind eine aus Elefanten und Wart-
türmen abwechselnd bestehende goldene Halskette
und ein weißemaillierter Elefant mit rotem Turm
an blaugewässertem Bande. Die Ordensdevise ist
" ^I^ng.lliuii prstium" ("Lohn des Hochherzigen").
(Vgl. Berlien, Der E. und seine Ritter, Kopenh.
1846.) - 2) Weißer E. des Königreichs Siam,
gestistet 1861,1869 als höchster Orden des Landes
analog den fünf Klassen der franz. Ehrenlegion re-
organisiert. Die Zahl der Großkrcuze ist auf 23,
die der Grohoffiziere auf 50, die der Commandeure
auf 100, die der Offiziere auf 200 festgesetzt, die der
Ritter unbegrenzt. Das Ordenszeichen besteht in
einem in mehrern Farben emaillierten, für die
obern Klassen goldenen, für die fünfte silbernen
Stern, auf dessen rundem Mittelschild der weiße
Elefant mit bunter Zuthat erscheint. Das Ordens-
band ist ziegelrot und wird von feiner Papagei-
grünen Berandung durch einen schmalen lichtblauen
und einen schwefelgelben Faden getrennt,