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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Elektrische Thermometer; Elektrische Uhren

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Elektrische Thermometer - Elektrische Uhren

man nur einen einzigen Übertrager, so müssen bei jedem Wechsel der Richtung der Übertragung der sendende Teil sowohl wie der empfangende aus der einen Leitung in die andere verlegt werden; letzteres geschieht entweder mit der Hand, oder, wie z. B. bei dem automatischen Übertrager von G. Jaite, von dem einen Amte aus.

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Elektrische Thermometer. Zur Bestimmung von Temperaturen unter Zuhilfenahme von elektrischen Meßvorrichtungen kann man die elektrischen Ströme verwenden, welche entstehen, wenn die Lötstellen zweier miteinander verbundener Thermoelemente (s. d.) verschiedene Temperatur haben. Der Strom verschwindet, wenn diese Temperaturen gleich gemacht werden. Durch Veränderung der Temperatur der einen Lötstelle kann man so diejenige ermitteln, welche die andere hat. Ein weiteres Mittel zur Temperaturbestimmung bietet die Linderung, welche die Leitungsfähigkeit der Metalldrähte für den elektrischen Strom durch die Temperatur erfährt. Durch Bestimmung des Widerstandes einer Drahtspule kann man deren Temperatur genau finden, wenn vorher der Widerstand bei irgend einem anderweit bestimmbaren Wärmegrad ermittelt worden war. (S. Thermometer.)

Elektrische Uhren, einerseits Uhren, deren Triebkraft (Gewicht oder Feder) durch Einwirkung eines elektrischen Stroms auf das Pendel ersetzt ist, andererseits aber auch bloße Zeigerwerke, die, von einer Normaluhr, meist einem guten Regulator mit Gewichtsantrieb und Sekundenpendel, durch Entsenden periodisch wiederkehrender Ströme betrieben, die Zeigerbewegnng der Hauptuhr kopieren, also, wie die Zeitballapparate, zu den Fernmeldeapparaten (s. d.) zu rechnen sind. Von den, wohl zuerst von Bain (1844) ausgeführten, eigentlichen E. U., die man zum Unterschiede von den letztern, den sog. Nebenuhren, selbständige Uhren nennt, ist wohl am bekanntesten die von Hipp. Bei ihr ist die Einwirkung des Stroms auf das Pendel eine direkte, während andere Konstrukteure die Schwierigkeit, dieselbe unabhängig von der jeweiligen Stärke der Batterie immer nur genau entsprechend der Verzögerung durch Reibung und Luftwiderstand zu machen, dadurch vermeiden, daß sie durch den Strom nur ein Gewicht heben, eine Feder spannen, kurz, ein Spannwerk aufziehen lassen, welches seinerseits an das Pendel, durch welches keine Auslösung erfolgt, immer die gleiche, abgemessene, in ihm angesammelte Energiemenge als Ersatz für die verlorene abgiebt. Hipp vermeidet diese Schwierigkeit in höchst genialer Weise dadurch, daß er überhaupt keine regelmäßigen Impulse, bei jeder ganzen oder halben Schwingung, wie dies bei allen andern Systemen der Fall ist, giebt, den Eintritt eines solchen vielmehr vom Bedürfnis abhängig macht, indem er durch das Pendel den Strom eines dasselbe beschleunigenden Elektromagneten jedesmal dann je auf einen Augenblick schließt, wenn dessen Schwingungsweite unter die normale sinkt. Dadurch macht er sich aber offenbar innerhalb weiter Grenzen unabhängig von der durch die Veränderlichkeit der Batteriestärke bedingten Stärke des Impulses, und die Uhr geht infolgedessen lange Zeit völlig genau, ist aber viel einfacher, und deshalb auch billiger als eine solche mit Spannwerk.

Der Betrieb von Nebenuhren von einer Centraluhr aus, wie er bereits 1839 von Steinheil in München ausgeführt wurde, erfolgt bei einigen der vielen Konstruktionen, z. B. bei der von Droz (s. umstehende Fig. 1), durch eine Folge gleichgerichteter Ströme, durch welche alle Minuten oder auch in kürzern oder längern Zwischenräumen ein Anker angezogen und sodann wieder losgelassen wird, der mittels Sperrzahns das den großen Zeiger tragende Sperrrad je um einen Zahn weiter bewegt, womit der