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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Ell. er Sol. - Elliot
1848). Von E.s Poet. Arbeiten sind zu erwähnen:
"I'IiL pi1^rim^6, Hnä otiisr P06M8", zuerst als
Manuskript gedruckt, 1856 in einer Prachtausgabe
erschienen; Bearbeitungen von "Wallensteins Lager"
(1830), "Uei-uHiii" (1830), Mich. Beers "Paria"
(1836), V. Hugos und Pindemontes "D011U9. l^a-
ritsa", und die Trauerode "On tiis likk and clia.-
illctkr ok tti6 Vuk6 0k ^VEiliu^wu" (1852). Er
starb 18. Febr. 1857 in Vridgewater-Houfe.
ZA/, et <8ol., hinter lat. Namen von Koralltieren,
Schwämmen u.dgl. Abkürzung für John Ellis
und Daniel Solander (s. Fo?.). Ersterer, ein
Kaufmann in London, geb. 1710, gest. 1776, hinter-
ließ ein nicht abgeschlossenes Werk über jene See-
tiere, welches Solander in Ordnung brachte und
vermehrte. Es erschien aber auch erst 4 Jahre nach
dessen Tode und führt den Titel "^^tni-Hi Iiistoi)'
ok inkm^ euii0ii8 anä nucoininou 200^11)^68"
(Lond. 1786). Außerdem schrieb Ellis noch "^a-
wrai kistor^ 0k c0i-iMn68" (ebd. 1755), wovon
1767 eine von Krünitz besorgte Übersetzung zu Nürn-
berg erschien: "Versuch einer Naturgeschichte der
Korallenarten" (mit 46 Tafeln).
Glli (d. h. das Alter), in der nordischen Mytho-
logie Personifikation des Greisenalters, wird als
alte Amme dem Thor vorgeführt, als er bei Utgard-
loki (f. Utgard), dem Riefen der Unterwelt, feine
Kräfte zeigen foll. Trotz der größten Anstrengung
vermag der Ase ihrer nicht Herr zu werden, als er
den Ringkampf mit ihr begonnen hatte, und bereits
war er in das eine Knie gefunken, als Ntgardloki
die Kämpfenden fchied. Später erzählt diefer dem
Thor, daß er mit dem Greifenalter gerungen, dem
alle Geschöpfe unterliegen mühten.
Gllice - Inseln (fpr. elliß) oder Laguuen-
infeln, ein aus neun Infeln bestehender Archipel
im Großen Ocean, von 5° 4(V bis 11" südl. Vr. und
von 176 bis 180" östl.L., nördlich der Fidschi-Inseln,
zählen auf 37 hkin 2503 christl. E., die einen Dialekt
der Sprache der Samoa-Inseln sprechen. Die E.
wurden 1819 von dem Amerikaner Peyster entdeckt.
Im Nov. 1878 schloß der deutsche Kapitän von
Werner auf Funafuti und Vaitupu Freundschasts-
verträge mit den .Häuptlingen ab. ^Ilitschpur.
Ellichpoor, Ellichpore, ostind. Stadt, s.
Ellingen, Stadt im Bezirksamt Wcißenburg
dcs bayr. Reg.-Bez. Ätittclfranken, 4 1<in nördlich
von Weißcnburg, in 388 in Höhe, all der Schwä-
bischen Rezat und an der Linie München-Vamberg-
Hof der Bayr. lHtaatsbahnen, Sitz eines Amtv-
gerichts (Landgericht Eichstätt), hat (1890) 1577 E.,
Postezpedition,Telegraph;zweigroßeKirchen/Hchul-
haus im ehemaligen Franziskanerkloster, schönes
Schloß der Fürsten Wrcde, Hospital; Tischlereien,
Ziegeleien, Gips-, Mehl- und Schneidemühlen, be-
deutenden Hopfenbau und Viehzucht. Ehemals war
E. eine Komturei des Deutschen Ordens; 1796 kam
es all Prenßen, 1806 an Bayern und wurde 1816
dem Fürsten Wrede als Mannslchen verlieheil.
Glliot,schott. Familie, aus welcher Gilbert
E. vonStobs stammte, der 1666 zum Varonet
erhoben wurde. Von seinem jüngern Sohn Gavin
E. stammt Gilbert E. (1651-1718), der, in die
Empörung des Grafen von Argyll gegen Jakob II.
verwickelt, zum Tode verurteilt, aber begnadigt
wurde. Er war dann Anhänger Wilhelms III.,
wurde 1700 zum Varonet und 1705 zum Richter
am (^olii-t 0k 868810N mit dem formellen Titel
(titi6 d^ C0ui't68^) eines Lord Millto erhoben,
den auch fein einziger Sohn, Sir Gilbert E.
(1693-1766), zweiter Varonet, annahm. Diefer
war gleichfalls ein hervorragender Jurist, außer-
dem in Litteratur und Musik gebildet. Seine Toch-
ter, Jane E. (1727 - 1805), die Verfasserin der
Ballade "^I1i6 üo^vei'Z 0k tlie koi-L8t", war poetisch
beanlagt, wie auch sein Sohn, Sir Gilbert E.,
dritter Baronet, geb. Sept. 1722, der der jurist.
Laufbahn bald entfagte, 1754 ins Unterhaus trat
und sich dort als bedeutender Redner hervorthat.
Anfangs Anhänger Pitts, trat er zu Lord Vute
über und wurde vertrauter Berater Georgs Hl.
E. hatte ein lebendiges Interesse für Litteratur
und Philofophie und stand mit Hume in naher Ver-
bindung. Er starb 11. Jan. 1777. - Sein Sohn,
Sir Gilbert E., wurde 1813 zum ersten Grafen
von Minto (s. d.) erhoben.
Von dem ältern Sohne des Ahnherrn Gilbert E.
von Stobs stammte der 1718 geborene George
Augustus E., der, 1775 zum Kommandanten
von Gibraltar ernannt, sich einen Namen erwarb
durck dessen tapfere Verteidigung (1782) gegen
ein 30000 Mann zählendes franz.-fpan. Heer
unter dem Herzog von Crillon, das 10 schwim-
mende Batterien unterstützten. Er hielt den Platz
gegen die Bundesgenossen der Vereinigten Staa-
ten von Amerika, bis der Friede von Versailles
30. Jan. 1783 dem Krieg ein Ende machte. Zum
Lohn für feine Tapferkeit wurde er zum Lord Heath-
field ernannt. Er starb 6. Juli 1790 in Aachen.
Sir George E., zweiter Sohn des ersten Grafen
von Minto, geb. 1. Aug. 1784, trat scholl mit
10 Jahren in die Flotte, wurde 1802 Kapitän,
zeichnete sich unter Nelson aus, focht 1811 in Java,
1813 gegen die Piraten von Vorneo, wurde 183?
Konteradmiral und Flottencommandeur am Kap
der Guten Hoffnung, 1840 in den chinef. Gewässern,
wo er die Insel Tschou-schan eroberte. Von dort
segelte er all die Mündung des Pekingflusses; weil er
sich aber von den chines. Ilnterbändlern zum Rück-
zug bereden licß, wurde cr im folgenden Jahre^ab-
derufen. (^. auch China, Bd. 4', <^. 208a.) Mit
geschwächter Gesundheit kehrte er heim, rückte noch
1855 zum Admiral auf und starb 24. Juni 1863. -
Bei jenem Rückzug in China war sein Vetter, Sir
Charles E., sein Berater gewesen. Dieser, geb.
1801, trat 1815 in die Marine, schied aber 1828
als Kapitän aus und wurde im auswärtigen und
im Kolonialdienst verwendet. 1837 wurde cr engl.
Handelsbcvollmächtigter in China, und um die
Streitigkeiten wcgen des Opiumhandels (s. China,
Bd. 4, S. 208ch zu schlichten, nötigte er (März 1839)
die engl. Kaufleute, dem Verlangen des chines. Gou-
verneurs gemäß, ihre Opiumvorräte zur Vernich-
tung auszuliefern. Nach dem Ausbruch des Krieges
wurde er wegen feiner Nachgiebigkeit abberufen.
1842-46 war er Konsul in Texas, dann nach-
einander Gouverneur der Bermudasinseln (1846
- 54), von Trinidad (1854 - 56) und St. Helena
(1863 - 69). 1862 wurde er zum Viccadmiral be-
fördert und starb 9. Sept. 1875.
Sir Henry E., zweiter Sohn des zweiten Gra-
fen von Minto, geb. 18N, trat in den diplomat.
Dienst, war 1836 - 39 Sekretär Sir John Frank-
lins in Vandiemcnsland, bekleidete sodann mehrere
Posten im Auswärtigen Amt und in brit. Gesandt-
schaften und wurde feit 1858 mit verfchicdcnen
selbständigen Sendungen betraut. Seit 1867 Bot-
schafter in Konstantinopcl, nahm er 1876-77 neben
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