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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Farthing satin - Fasanen
deutsche Neichswährung. Auch das kleine Geld
aus uuedelm Metall überhaupt führt in England
den Sammelnamen F. Ferner nennt man in Groß-
britannien und Irland i'3i'6in^cl63,I, lartliin^elU
st. c. Farthingteil, Viertel), lai-äki oder lainnäol
das Viertel des Acre Landes; gebräuchlicher dafür
ist der Name Rood (f. Acre).
rartliiliF sa.tin (engl., fpr. sattln, d. h. Far-
thingatlas), engl. Bezeichnung für schmales Seiden-
band, Eeidenlwrte.
Faruchabad (Farrakhabad). 1)Distrikt der
Division Agra der brit.-ind. Lieutenant-Gouverneur-
schaft der 3Iordwestprovinzen, hat 4452 hkin und
(1881) 907608 E. Der Boden ist hügelig, sandig und
unfruchtbar. Indigo, Zuckerrohr und Kartoffeln
bilden die Haupterzeugnisse. - 2) Hauptstadt des
Distrikts F., officiell F. cum Fatihgarh, unter
27° 24' nördl. Br. und 79" 37' östl. L., hat (1891)
78032 E. (gegen 1881: 62437), darunter 56041
Hindu, 20869 Mohammedaner. F., durch seine
Lage rechts des Ganges, der bis 320 km aufwärts
und bis zum Ocean abwärts schiffbar ist, befonders
begünstigt, ist ein gesunder Ort mit reinlichen,breiten
und schattigen Straßen, großen Plätzen und vor-
züglicher Ventilation. Die Umgebung ist fruchtbar
und gut angebaut. Der Handel hat durch die Eisen-
dahnverbindung (Grand Trunk Noad) mit allen
Hauptstädten Nordindiens einen neuen Ausschwung
genommen. Vorstadt ist Fatihgarh (s. d.).
?. H.. S. (auch 5'. 3. ^.), in'England Abkürzung
für ^oUo^v ok t1i6 ^it 8oci6t)5 (^s>oi6t^ ol ^rt8),
d. h. Mitglied der Gesellschaft der Künste.
I'a.s (lat., von tari, sagen), was den göttlichen
Aussprüchen gemäß ist; daher das moralisch Rechte,
Erlaubte, im Gegensatz zu .Iii8, dem menschlichen
Gesetz. I'er t'38 6t n"l38, durch Necht und Unrecht,
durch erlaubte und unerlaubte Mittel, auf jede Weise.
Fas, Stadt in Marokko, s. Fes.
Fasan, Vogelgattung, s. Fasanen.
Fasana, Dorf in der österr. Bezirkshauptmann-
schaft und dem Gerichtsbezirk Pola in Istrien, zwi-
schen dem Festlande und den Brionischen Inseln
(s. d.), an der nach ihm benannten Meeresstraße
Canale di F., hat (1890) 717 ital. E., Post, Tele-
graph, eine Reede, bedeutenden Schiffsverkehr und
Fischerei.
Fasänchen, Name mehrerer als Stuben- und
Zuchtvögel beliebter Prachtsinken (f.d.). Die bekann-
teste Art ist der Wellenastrild oder das Helcna-
fasänchen (iladroi)VLÄ unäuluta. ^"?i.), ein etwa
12 cm langes munteres, zierliches Vögelchen, auf
der Oberfeite hellbraun mit schwarzen Querlinien,
die Seiten des Kopfes und die Kehle sind weihlich,
Unterseite Hellbräunlichrosa, an Brust und Bauch
zu scharlachrot sich hebend. Durch die Augen geht
ein roter sog. Zügelstrcif. In ganz Mittelafrika
häusig, auf Madagaskar, Mauritius und St. Helena
eingeführt und verwildert.
Fasanen (^3,8i3uin36), Name einer sehr schö-
nen, aus 6 Gattungen und gegen 30 Arten bestehen-
den, in Asien einheimischen Untcrfamilie der Fafan-
vögel (s< d.), die sich durch den Mangel von Kämmen
und den langen, keilförmigen Schwanz von den
eigentlichen Hühnern unterscheidet. Der Körper ist
gestreckt, schlank, der Kopf meist mit Kragen oder
Fcderbüschen geziert, die Männchen stets weit grö-
ßer und prachtvoller gefärbt als die Weibchen.
Die meisten F. ertragen die Gefangenschaft gut,
gewöhnen sich leicht an eine einfache, von ihrer na-
türlichen Nahrung verschiedene Kost und schreiten
selbst unter wenig günstigen Verhältnissen zur Fort-
pflanzung. Sie sind dadurch Gegenstand einer aus-
gedehnten Liebhaberei geworden, und zwar kommt
von den Edelfasanen zumeist in Betracht der ge-
meine Fasan (1^3.813.11118 colciiicnZ Iv.), welcher
aus Kaukasien stammt, schon in den frühesten Zeiten
bekannt war und zu dem schmackhaftesten Federwild-
bret gezählt wird. Er ist ein dummer Vogel, gehört
aber zur hohen Jagd und wird in Europa meist in
Fasanerien gehalten, d. h. Anlagen zur Hegung
der F., wozu man teils des Wegfliegens, teils der
Raubtiere wegen ein möglichst vom Walde ent-
ferntes, Überschwemmungen nicht ausgesetztes, mit
Wiesen abwechselndes Feldgehölz wählt. In wil-
den Fasanerien sorgt man bloß für den Schutz
gegen Raubtiere und für Wintersütterung; größere
Sorgfalt und Kosten erfordern dagegen die zahmen
Fasanerien, namentlich hinsichtlich der Züchtung
und Fütterung der Jungen. Die meisten Fasa-
nerien finden sich jetzt in Böhmen, das auch den
Pariser Markt mit diesem Wildbret versieht. Die
wertvollsten F. sind die, welche im Herbst einge-
sangcn, eine Zeit lang in den Kammern gefüttert
und dann gefedert, d. h. getötet werden, indem
ihnen mit einer Feder das verlängerte Mark, da
wo der Schädel mit dem Rückenmark verbunden ist,
durchstochen wird. Weit weniger Wert haben die
geschossenen F. Um den vollen Wohlgeschmack und
den hochgeschätzten feinen Parfum zu erhalten, muß
der Fafan je nach der Jahreszeit kürzer oder länger
aufgehängt bleiben, allerdings nicht, wie die landes-
läufige Iägerregel lautet, am Schwanz, so lange
bis der Vogel von selbst herunterfällt. Über An-
lage von Fasanerien vgl. A. N. Schulz, Der Fa-
sanengarten (Wien 1872). Namentlich in der neuern
Zeit ist der Fasan an vieleil Stellen Deutschlands
verwildert. Andere Arten der Edelfasanen sind:
der Königs fas an (?Ii3.8i3.mi8 Ü.66V681 A?"?/, s.
Tafel: Fafanen, Fig. 1) von schwarz-weiß-gelber
Färbung mit außerordentlich langem Schwanz, aus
Nordchina, derBuntfafan (I>1i3.8iaiiii8 vm^ioolor
l^<M., f. Tafel: Fafanen, Fig. 2), in der Farben-
verteilung dem gemeinen Fasan ähnlich, aber kleiner
und glänzend grün schillernd, aus Japan, der Rin g-
fasan s1^l3,8iuiiii8 toi-Hug.tn8 <^m.) mit weißem Hals-
ring, aus China, der Goldfasan (?1i3,8i3ini8 z>io
W8 L., Abbildung auf Tafel: Geflügel, Fig. 41)
von roter Grundfärbung, mit mennigrotem, schwarz-
blau gebändertem Kragen und goldgelbem Schöpf,
der Lady-Amherst- oder Diamantfasan (?1ia,-
813.11113 ^Nili6i'8ti36 _^6ttcib., s. Tafel: Fafanen,
Fig. 5), unterseits weiß, oberseits metallisch grün,
Halskragen weiß mit schwarzen bäumen, an Farben-
pracht alle andern in Deutschland gehaltenen F.
übertreffend; beide letztgenannten aus China.
Von den Ohrfasanen hat der mandschurische
((^ro880ptii0ii Hurituni F?mn/t., s. Tafel: Fasanen,
Fig. 6) mit den Federbüschen hinter den Ohren wei-
tere Verbreitung gefunden, während die Gattung
der Fasanhühner (Nupi0C0uiii8) der Liebhaberei
mehrere Arten bietet. Die bekannteste ist derSilbcr -
fafan (I^npioeonii^ n^ct1i6ni6i'li8 ^., s. Tafel:
Geflügel, Fig. 40) aus China, der sich ohne
besondere Mühe und Sorgfalt züchten läßt. Der
Hahn ist oben silberweiß, mit feinen schwarzen
Querlimen, unterseits blauschwarz. Weniger auf-
fallend gefärbt ist der Strich elf as an (NnpincoiniiZ
1in63,w8 I^'</.), bei dem an Stelle des hellen Weih