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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Field - Fielding
Schlesiens. 1878 war er Mitglied der in Berlin ab' ^
gehaltenen, über die Einrichtung der Gewerbeschulen ^
in Preußen beratenden Schulkonferenz, ebenso der !
vom preusi. Ministerinn: einberufenen Versamm-
lungen für die Organisation der technischen Mittel-
schulen und Bangewerkschulen. 1890 wurde er vom >
Kaiser zum Mitglied der großen Schnlkonferenz, Jan. !
1891 zum Mitglied des Siebener-Ausschusses zur !
Neform des höhern Schulwesens bestimmt, wo er ,
besonders die Förderung der lateinlosen Schulen i
vertrat. Juni 1891 wurde er vom prenß. Handels- !
minister zum außerordentlichen Mitglied der stän-
digen Kommission für das technische Unterrichts- !
Wesen ernannt. Von seinen Schriften sind zu er- !
wähnen: "Die fossilen Früchte der Steinkohlen-
sormation" (Vresl. und Bonn 1857), "Die Minera-
lien Schlesiens" (Bresl. 1803) sowie Aussätze über
die technischen und realistischen Echulfragen.
Field (spr. fihld), Cyrus West, der Urheber der
ersten telegr. Verbinduug zwischen Europa und Ame-
rika, geb. 30. Nov. 1819 zu Stockbridge in Massa-
chusetts, kam in seinem 15. Jahre als Lehrling nach
Neuyork, wurde später der Leiter eines größern Han-
delshauses daselbst, zog sich aber 1853 vom Geschäft
zurück. Seitdem widmete er seine ganze Thatkraft
der von F. N. Gisborne angeregten Lcgnng eines
unterseeischen Kabels zwischen den beiden Kontinen-
ten (vgl. auch Telegraphenleitung). Die Lcgung eines
Kabels auf amerik. Seite durch den St. Lorenzbusen
wurde im Aug. 1855 durch einen Sturm vereitelt,
im Juli 1856 glückte sie; nun gründete F. noch im
selben Jahre in London die Atlantische Telegraphen- z
Compagnie und unternahm 1857 und 1858, von
der engl. und amerik. Negierung unterstützt, zweimal
vergebens die Legung eines Kabels; erst 1858 ge-
lang sie, indessen vermochte man auf diesem Kabel
nur vom 16. Aug. bis zum 1. Sept. zu telegraphie-
ren. Es dauerte 7 Jahre, bis F. an die Legung
eines neuen, 1864 angefertigten Kabels gehen konnte;
allein auch dieses riß 2. Ang. 1865 während der Lc-
gung, nachdem es bereits 1900 km weit erfolgreich
gelegt war. Erst im Inli 1866 gelang das Unter-
nehmen vollständig, und einen Monat später fischte
der Great-Eastern, der als Transportschiff diente,
das verlorene Kabel von 1865 wieder auf und er-
gänzte es. Nach 1876 beteiligte F. sich an der Errich-
tung der Neuyorker Kochbahnen, der Kabelverbin-
dung zwischen San Francisco und den Sandwich-
inseln und andernUnternehmuugcn. F. starb 12.Inli
1892 zu Ardsley (Neuyork). - Vgl. 1k6 ^twuic
^Ll68'i'ÄpIi (2. Aufl. 1866).
Field (spr. fihld), David Dudley, nordamerik.
Jurist, geb. 13. Febr. 1805 zu Haddam im Staate
Connecticut, ließ sich 1828 in Nenyork nieder, wo
er zu den bedeutendsten und gesuchtesten Advokaten
gehörte und 10. April 1891 starb. Sein Hauptver-
dienst ist die Ausarbeitung von Codices sür das
Civil- und Strasrecht, die in Neuvork zum Teil, in
Kalifornien und Dakota gänzlich al,5 Normen ange-
nommen wurden und das Prozeßverfahren verein-
fachten. Ferner haben auf dem Gebiete des Völker-
rechts feine "Di'llt'l, outline olldn iittoi'NlUioinU coäc;"
(2. Aufl., Neuyork 1876) die Gesellschaft sür Neform
und Kodifizieruug des Völkerrechts mit herbeigeführt.
Eine Sammlung feiner kleinern Schriften gab er
1884 heraus: "8p06cli68, Qi-Fuin6nt8 and iniZcellu-
N60N8 P^)61'8" (2 Bde., Neuyork).
Field (spr. fihld), John, engl. Pianist, geb.
26. Juli 1782 in Dublin, erhielt von seinem Groß-
vater Unterricht im Klavierspiel und erlangte seine
höhere musikalische Ausbildung unter Clementi in
London. Dieser führte ilm selbst in die Öffent-
lichkeit ein und trat mit ihm zugleich um 1798 in
Paris auf. Als 1802 Clementi seine große Neise
durch Frankreich, Deutschland und Nnßland antrat,
wurde F. Begleiter seines Meisters und blieb in Nuß-
land bis 1832, in welchem Jahre er auf einer großen
Kunstreise England, Frankreich und Italien durchzog;
von Neapel 1835 nach Rußland zurückgekehrt, starb
er 11. Jan. 1837 in Moskau. Obgleich F. außer-
ordentliche Virtuosität besaß, ging cr doch weniger
darauf aus, Fingerfertigkeit zu zeigen, als vielmehr
den melodischen Gehalt der Tonstücke dnrch empfin-
dungsvollen Vortrag auszuprägen, wobei ihm sein
schöner Anschlag sehr zu statten kam. Seine nicht
zahlreichen Tonwerke, darnnter als die umfang-
reichsten sieben Konzerte, ein Quintett und drei So-
naten, zeichnen sich weniger durch harmonische
Tiefe als dnrch edeln Gesang aus. Durch seine sog.
(18) Notturnos begründete er eine nene Gattnng
der Salonmusik, die in den "Liedern ohne Worte"
von Mendelssohn und in Chopins Notturnos be-
deutende Erweiterung erfahren hat.
rioiüia., f. Teatbolz.
Fielding (spr. sihld-), Anthony Vandyke Copley
engl. Aquarellmaler, geb. 1787 zu London, war Schü-
ler seines Vaters, des Porträtmalers Theodore F.
und stilistisch noch vielfach im Geiste seiner Zeit be-
fangen; er malte meistenteils gut aufgebaute, im Ton
graue Landschaften, welche in England noch heute
boch geschätzt werden. Die Gesellschaft der Londoner
Aquarellmaler wählte ihn 1831 zu ihrem Präsi-
denten, welche Stelle er bis zu seinem Tode, 3. März
1855 in Brigbton, bekleidete.
Fielding (spr. sibld-), Henry, engl. Dichter,
geb. 22. April 1707 zu Sharpham-Part in Somerset,
stammte aus der Familie der Grafen von Tenbigh.
Seine Bildung erhielt er in der Schnle zu Eton
und auf der Universität Leiden, lehrte aber vor
beendigten Nechtsstudien nach London zurück und
schrieb nun für die Bühne. Der seinen beiden er-
sten stücken "I^0V0 in 8ov6i'"1 nm5k8" und "^!i6
'1'0M^1" IiLÄN" zu teil gewordene Beifall blieb ihm
nicht treu, und von den sämtlichen, 1727-30 zur
Aufführung gekommenen 28 Lnstspielen und Possen
sind außcr der tragischen Burleske "^oin 'liiumd"
höchstens noch "I'Iis inodc äocwi-" und "'Ili6 in-
lriAuinA l^mmI)Li'-ir>3.i(1" bckannt. Auch seine polit.
Streitschriften und Flugblätter wurden wenig be-
achtet. Erst mit dem Noman ".lozepii ^näi'6^v8"
(2 Bde., Lond.1742; deutsch von Oertel, Meiß. 1802;
von Czarnowski, Vrauuschw. 1818) betrat er die
Bahn litterar. Nuhms. Durch "^om ^on68" (Lond.
l749; deutsch von Vode, 6 Bde., Lpz. 1786 -88;
von Lüdemann, 4 Bde., ebd.182ll; von Diezmann,
i> Bde., Braunschw. 1848) erhob er den Noman zu
klassischer Höhe. Schwächer ist "^Vinolia," (4 Bde.,
Lond. 1752). F. war Schauspieldirektor, Landwirt,
Sachwalter und Journalist gewesen; schließlich Frie-
densrichter, und als solcher schrieb er Nomane, die
durch reiche Erfindung, Kraft und Wahrheit in der
Charakterzeichnung und eine seltene Kenntnis des
menfchlichen Herzens und der Zeitverbältnisse fesfeln.
Znr Herstellung der Gesundheit schickten ihn die
Arzte nach Portugal; unterwegs schrieb er eine
unvollendete "Vo^i^s to I^isdon" (Lond. 1755; neue
Ausgabe von A. Dobson, ebd. 1892). Er starb
8. Okt. 1754 zu Lissabon. Seine gesamten Schriften