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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Frankstadt; Franquelin; Franqueville; Franscini; Franse; Fransecky

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Frankstadt - Fransecky

Blanc, Histoire de la révolution de 1848 (4. Aufl., 2 Bde., ebd. 1871); Pierre de la Gorce, Histoire de la seconde république française (ebd. 1887); Spuller, Histoire parlementaire de la deuxième République (ebd. 1891).

7) Die Zeit Napoleons III.: Ténot, Paris en décembre 1851 (Par. 1868 u. ö.; deutsch von Ruge, Lpz. 1869); Geyer, F. unter Napoleon III. (ebd. 1865); Poulet-Malassis, Papiers secrets et correspondance du second empire (Par. 1873); Hamel, Histoire illustrée du second empire (3 Bde., ebd. 1873): Collection de documents inédits sur l'histoire de France (ebd. 1874 fg.); Beaumont-Vassy, Histoire intime du second empire (ebd. 1874); Delord, Histoire du second empire (6 Bde., ebd. 1868-75; deutsch, Bd. 1-2, Berl. 1870); Gottschall, Paris unter dem zweiten Kaiserreich (2 Bde., in den "Porträts und Studien", Bd. 3 u. 4, Lpz. 1871); Histoire anecdotique du second empire par un ancien fonctionnaire (Par. 1888); Bulle, Geschichte des zweiten Kaiserreichs und des Königreichs Italien (Berl. 1890; in Onckens "Allgemeiner Geschichte in Einzeldarstellungen").

8) Die dritte Republik seit 1870: Über den Deutsch-Französischen Krieg von 1870 und 1871 s. d. Vgl. ferner J.^[Jules] Favre, Le Gouvernement de la défense nationale (3 Bde., Par. 1871-75); Valfrey, Histoire de la diplomatie du gouvernement de la défense nationale (3 Bde., ebd. 1871-73); ders., Histoire du traité de Francfort et de la libération du territoire français (2 Bde., ebd. 1874-75); Maxime Du Camp, Les convulsions de Paris (4 Bde., ebd. 1878-79); Duret, Histoire de quatre ans, 1870-73 (3 Bde., ebd. 1876-81); J.^[Jules] Simon, Le gouvernement de M. Thiers (2 Bde., ebd. 1878); Fiaux, Histoire de la guerre civile de 1871 (ebd. 1879); Pelletan, La semaine du mai (ebd. 1880); Berthezène, Histoire de la troisième république (ebd. 1880); Steenackers und Le Goff, Histoire du gouvernement de la défense nationale en province (3 Bde., ebd. 1884-85); Hippeau, Histoire diplomatique de la troisième république, 1870-89 (ebd. 1889).

Frankstadt. 1) Stadt in der österr. Bezirkshauptmannschaft Mistek in Mähren, in einer landschaftlich schönen Thalbucht der mähr. Besliden, in welcher sich die Quellbäche der rechts zur Oder fließenden Lubina vereinigen, an der Linie Kojetein-Bielitz der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn, hat (1890) 5767 czech. E. (77 Deutsche), Post, Telegraph, Bezirksgericht (188,75 qkm, 10 Gemeinden, 17342 czech. E.), bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie, Feldwirtschaft. - 2) Stadt in der österr. Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk Schönberg in Mähren, an der Linie Mährisch-Schönberg-Sternberg der Mähr. Grenzbahn, hat (1890) 2238 E., Post, Telegraph, Webeschule und bedeutende Leinenindustrie.

Franquelin (spr. frank'läng), Jean Augustin, franz. Maler, geb. 1. Sept. 1798 zu Paris, gest. daselbst 4. Jan. 1839, war ein Schüler von Regnault und hat außer einigen religiösen Bildern, wie: Christus aus dem Tempel kommend (Kathedrale zu Rouen), Taufe Christi (Kirche St. Philippe de Roule in Paris), besonders Genrebilder gemalt. Zu nennen sind: Römerin ihr Kind dem Schutze der Madonna empfehlend (Königsberg, Museum), Mutter an der Wiege ihres kranken Kindes (Hamburg, Kunsthalle), Bragella, das Weib des Seemanns (nach einem Gedichte Byrons), Italienerin mit ihrem kranken Kinde vor einem Marienbilde betend (letztere beide im Museum zu Leipzig).

Franqueville (spr. frank'wil), Pierre, franz. Bildhauer, s. Francheville.

Franscini (spr. -schihni), Stephan, schweiz. Statistiker und Nationalökonom, geb. 1796 zu Bodio im Kanton Tessin, bekleidete 1819-23 eine provisorische Stelle an einer öffentlichen Schule zu Mailand und erhielt 1826 die Direktion einer Schule zu Lugano. In seinem Heimatskanton beteiligte er sich an der im Mai 1829 in Anregung gebrachten Verfassungsreform, besonders als Mitbegründer und erster Redacteur des "Osservatore de Carefio", der 1830 unterdrückt wurde. Nach Annahme der neuen Konstitution vom 4. Juli 1830 ward F. Mitglied des Großen Rats und im Oktober Kanzler (Segretario di stato) der neuen Regierung. Im Mai 1837 wurde er ordentliches Mitglied des Staatsrats; 1844 war er abermals Kanzler und 1847-48 von neuem Mitglied der Regierung. Nach Annahme der neuen Bundesverfassung ward F. 1848 zum Mitglied des Bundesrats gewählt und ihm der Geschäftskreis des Innern angewiesen. Er starb 19. Juli 1857 in Bern. F. ist als eigentlicher Schöpfer der schweiz. Statistik zu betrachten. Er schrieb "Statistica della Svizzera" (Lugano 1828; deutsch von Hagnauer, Aarau 1829; 2. Aufl., 2 Bde., Lugano 1848-49; "Supplemento", 1851; deutsch, 2 Bde., Bern 1848-49; Nachtrag 1851), "Statistica della Svizzera italiana" (3 Bde., Lugano 1837-39), "Übersichten der Bevölkerung der Schweiz" (Bern 1851), die zugleich als erster Band der amtlichen "Beiträge zur Statistik der schweiz. Eidgenossenschaft" erschienen sind.

Franse, Franche, Frange oder Franze (frz. frange), ein zur Verzierung dienender Besatz aus Fäden von Gold und Silber, Seide, Wolle, Zwirn, Kamelgarn u. s. w. bestehend, die, an ihren obern Enden durch ein Band zusammengehalten, in regelmäßiger Anordnung und größerer oder geringerer Länge frei herabhängen. Die Herstellung geschieht auf schmalen Webstühlen. Häufig werden die F. nachträglich am Rande fertiger Gewebe mit der Hand eingeknüpft.

Fransecky (spr. franski), ursprüngliche Schreibung Franscky, Eduard Friedrich von, preuß. General, geb. 16. Nov. 1807 zu Gedern in Hessen, trat aus dem Kadettenkorps 1825 als Sekondelieutenant in das 16. Infanterieregiment. Neben dem praktischen Dienst widmete sich F. wissenschaftlichen Studien, insbesondere der Kriegsgeschichte. Die Früchte dieser Beschäftigung waren besonders "Geschichte des 16. Infanterieregiments" (Münster 1834), später mehrere Veröffentlichungen in den Beiheften zum "Militärwochenblatt" (Berlin), die hauptsächlich die Darstellung der Ereignisse bei der schles. Armee 1813 zum Gegenstand haben. 1843 wurde F. zum Hauptmann befördert und in den Generalstab versetzt, dem er bis zu seiner Ernennung zum Regimentscommandeur (1857) dauernd angehörte. Während dieser Periode war F. wiederholt als Lehrer an der Allgemeinen Kriegsschule thätig. In dem Krieg gegen Dänemark 1848 wohnte er den Gefechten bei Schleswig, Översee, Seggelund und Bierning Kirke bei. Nachdem er 1860-61 als Generalmajor das damalige oldenb. Truppenkorps und die oldenb. hanseatische Brigade kommandiert hatte, führte er 1866 die 7. Division (Magdeburg) ins Feld. In dem Gefecht bei Mün-^[folgende Seite]