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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Friderica - Friedberg (in Bayern)
Sonette u. a., einige Tramen, darunter die Tra-
gödien "Draiwmira" (1883) und "^mi't Oävsse^v,
die Lustspiele "^'o^ n^ X^i-IZte^iö" und "I^intro
^retino" und Novellen. Eine Auswahl seiner Ge-
dichte übersetzte Grün (Lpz. 1880) ins Deutsche.
Friderieia, dän. Stadt, s. Fredericia.
Fridericia, Iul. Albert, dän. Geschichtsforscher,
geb. 10. Juni 1849 zu Kopenhagen, ist seit 1891
Unterbibliothekar an der Universitätsbibliothek da-
selbst. Sein Hauptwerk ist "Danmarks ydre politiske
Historie 1629-00" (2 Bde., 1870-82; bis 1645).
In: Verein mit C. F. Vricka hat er herausgegeben
"Christian IV. egenhoendige Vreve" (1878-90).
1888 veröffentlichte er "Att'stykker til Oplysning om
Stavnsbaaudets Historie" im Verein mit einer vor-
züglichen Abhandlung "Den danske Bondestands
Frigjsrelse". ^
Fridericianische Taktik, s. Fechtart (Bd. 0,
S. 615 a) und Lineartaktik.
Fridigern, westgot. Häilptling, s. Fritigern.
Fridingen, Stadt im Oberamt Tuttlingen des
württemb. Schwarzwaldkrcises, 15 I<m in: NO.
von Tuttlingen, links an der Donau, an der Mün-
dung der Bära, in 600 in Höhe, an der Linie Ulm-
Tuttlingen der Württemb. Staatsbahnen, hat
(1890) 1007 E., darunter 67 Evangelische, Post-
agentur, Telegraph, mechan. Wollspinnerei und
Kunstwollfabrik.
Fridölin oder Fridold, der Heilige, soll der
erste Verküudiger des Christentums in Deutschland
gewesen sein. Nach der Legende stammte er aus
einem angesehenen Geschlechte Schottlands, ver-
schenkte seine Güter, begab sich um 507 uach Frank-
reich und betrieb zu Poitiers, wo er auch Abt wurde,
die Wiedererbauung der Kirche des heil. Hilarius
und die Erhebung der Reliquien desselben. Später
zog er uach Alamannien, predigte am Nhein, in
den Vogesen und der Schweiz (daber Schutzpatron
des Kantons Glarus, in dessen Wappen er steht)
und ließ sich zuletzt in Säckingen uieder, wo er
eine Kirche und ein Fraueullostcr baute und an
einem 6. M ärz (nach 511) starb. Sein Leben beschrieb
der Mönch Baltherus ums I. 1000. Die Glaub-
würdigkeit dieser Augaben und sogar die Existenz
F.s wird angezweifelt. - Vgl. Leo, Der heilige F.
(Freib. i. Br. 1880); Heer, St. F. (Zur. 1889)'.
Fridthiofssaga, eine isländ. Geschichte von
dem norweg. sagenhaften Helden Fridthiof dem
Tapfern, die, wahrscheinlich im 14. Jahrh, geschrie-
ben, mit romantischen Zügen geschmückt und auch an
skaldischen Strophen reich ist. Es ist die Liebes-
geschichte Fridthiofs und der schönen Ingebiö'rg,
Tochter Königs Veli von: Sygnafylti. Ihre Brüder
weisen den Werber ab und vermählen die Schwester
dem alten König Hring. Eine Menge Abenteuer
Fridthiofs sind die Folge. Er wird wegen des von
ihm veranlaßten Brandes des Valdrtempels fried-
los; doch findet er bei König Hring Zuflucht, be-
wahvl dveMv lvotz mancher Versuchung die Treue
und erhält von dem Sterbenden sein Reich. Er
vermählt sich nun mit Ingebio'rg und siegt im
Kampfe mit Ingebiörgs Brüdern, deren Land er,
wie später auch Hördaland, gewinnt. Die Saga
ist herausgegeben in den "Fornaldarsögur" von
Rafn, Bd. 2, (Kopenh. 1829), in Dietrichs "Alt-
nord. Lesebuch" (2. Aufl., Lpz. 1804), Ettmüllers "Alt-
uord.Lesebuch"(Zür.1801)undvonLarsson(Kopenb.
1893); ins Deutsche übersetzt von Mohnike (Strals.
1930), Poch'wn <Me?l 1879), Leo (Heilbr. 1879)
und Kücbler ("Nordische Heldensagen", Vrem. 1892).
Der schwed. Dichter Tegner (s. d.) hat nach der alten
Saga sein berühmtes Gedicht "Frithiofssaga" ver-
faßt. - Vgl. Falk, Om F., im "Arkiv for nordifk
filologi" (0. Bd., Kristiania).
Frieb-Blumauer, Johanna Minona, Schau-
spielerin, geb. 11. Mai 1816 in Stnttgart, debü-
tierte uach dreijährigen Studien auf dem Prager
Konservatorium bei Dionys Weber als jugendliche
Sängerin am Hoftheater zu Darmstadt. Sie wirkte
dann in Köln, Düsseldorf, wo sie unter Immer-
mann zum Schauspiel überging, Meiningen und
Brunn, wo sie sich 1839 mit dem Ingenieur Frieb
vermählte. 1842 wurde sie Mitglied des Carl-Thea-
ters in Wien, an dem sie zum Charakterfach über-
ging, 1853 Mitglied des Hoftheaters in Berlin.
Hier wirkte sie seitdem, gefeiert als die ausgezeich-
netste Darstellerin im bürgerlichen Drama. Sie starb
31. Juli 1886 in Berlin. Zu ihren besten Rollen ge-
hörten Oberförsterin ("Jäger"), Herzogin ("Gehei-
mer Agent"), Seefeld ("Störenfried"), Christiane
("Dienstboten"), Amme ("Romeo undIulia"), Dajah
u. s. w.; im bistor. Trauerspiel besonders ihre Her-
zogin von Aork ("Richard III."), Fryga ("Nibe-
lungen") u. s. w.
Fried, Heinrich Jakob, Maler, geb. 11. März
1802 in Queichheim in der Pfalz, bildete sich auf
der Kunstschule in Augsburg und auf der Akademie
zu Müncken zum Maler aus. Trotz anscheinenden
Erfolgs mit Stoffen wie: Gretchen am Spinnrocken,
Ritter Toggenburg, Taufe derChlorinde u.dgl., be-
schränkte er sich bald auf die Schilderung roman-
tischer Gegenden, besonders der Rheingegenden. Er
lieft 1830 als "Erinnerung an die Vorzeit" in Litho-
graphien Ansichten denkwürdiger Stätten aus der
Pfalz erscheinen, ging 1834-37 nach Italien und
ließ sich 1842 in München nieder, wo er als Kon-
servator des Kunstvereins 2. Nov. 1870 starb. Von
seinen Gemälden sind zu nennen: Die Blaue Grotte
auf Capri (1852; München, Neue Pinakothek, mehr-
fach wiederholt) und Schloß Hohenfchwangau.
Frieda", slowen. Oi-mox, Stadt in der österr.
Vezirkshauptmannschaft Pettau in Untersteiermark,
links der Dran, an der kroat. Grenze und an der
Linie Kanizsa-Pragerhof der Osterr. Südbahn, hat
(1890) mit den Vorstädten 865, als Gemeinde 948
slowen. und deutsche E., Post, Telegraph; Bezirks-
gericht (228,85 hkm, 33 Gemeinden, 87 Ortschaften,
19497 E., 583Deutsche, 18409Slowenen); Schloß,
früher Komturei des Deutschen Ordens, mit pracht-
voller Rundsicht und in der Umgebung Weinbau.
Friedberg. 1) Bezirksamt im bayr. Reg.-Bez.
Oberbayern, hat 373,49 qkm, (1890) 27 957 (13 389
männl., 14568 weibl.) E. in 46 Gemeinden mit
117 Ortschaften, darunter 1 Stadt. - 2) Bezirks-
stadt im BezirksamtI., 59 km im NW. von Mün-
chen und 8 Kin im ^O. von Augsburg, in 433 in
Höhe, an der Ach und der Linie Ingolstadt-Augs-
burg der Vayr. Staatsbahnen, Sitz des Bezirks-
amtes, eines Amtsgerichts (Landgericht Augsburg)
und Rentamtes, hat (1890) 2679 meist kath. E.,
Posterpedition, Telegraph; eine 1872-74 von Ver-
natz erbaute roman. Pfarrkirche mit Fresken von
Ferdinand Wagner, Stadtbrunnen mit Marien-
säule, Rathaus mit Malereien von Widmann-Mün-
chen, Krankenhaus, Spital, Hochdruckwasserleitung,
Altertumssammlung des knnsthistor. Vereins; ferner
bedeutende Brauereien, Landwirtschaft^ Obst- und
Hopfenbau, Viehzucht und 4 Hauptm'ärtte. In der