Schnellsuche:

Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Diese Seite ist noch nicht korrigiert worden und enthält Fehler.

364
Frigidarium - Friktionsrad
I'ri^iäa.riuln (lat.), in den alten röm. Bädern
der Ort für das kalte Bad (s. d., Bd. 2, S. 255 a);
auch der kühk Raum im Irisch-Römischen Vad (s. d.).
Frigoriferen, soviel wie Eismaschinen (s. d.).
Frija, nordische Göttin, s. Freyja.
Fri/s, Kristian Emil Krag-Iuel-Vind-Frijs,
Graf zu Frijsenborg, dän. Staatsmann, geb. 8. Dez.
1817, war 1850 einer der Stifter des "Gutsbesitzer-
vereins" und zählte im Reichsrate, wo er 1858
einen Sitz erhielt, zu den "Gesamtstaatsmännern",
stimmte aber doch für die Novemberverfassung 1863.
1865 war er für die Stiftung des "Oktobervereins"
fehr thätig, welcher eine Verbindung der großen
Güterbesitzer und der Bauern gegen die National-
liberalen bezweckte. Vom 6. Nov. 1865 bis 28. Mai
1870 war er Conseilpräsident und Minister des
Auswärtigen. In seine Amtsführung fallen die
Revision der Konstitution (1866) und die neuen
Wehrpflichtgesetze (1867). Bis Sept. 1880, wo er
aus dem Landsthing austrat, war er der anerkannte
Führer der "Godseier-(Gutsherren-) Partei". Sein
Sohn, Mo gens F., geb. 1849, ist Mitglied des
Landsthing und seit 1882 Inhaber der Graffchaft.
Frijsenborg, grä'fl. Gut in Iütland, im dän.
Stifte Aarhus, 22 km im WNW. von der Stadt
Aarhus, dem Geschlecht Frijs gehörig, ist der größte
Privatbesitz in Dänemark. Es bedeckte, vor Anlage
von Pachthöfen (1848), etwa 440 hkm.
Frikandeau, f. Fricandeau.
Frikandellen (frz., spr. -kana", in der Koch-
kunst Bezeichnung für beliebig zusammengesetzte
und in Butter gebratene Klößchen aus Fleischfarce.
Frikassee (frz. lrica88"6), gedämpftes Fleisch
oder feines Ragout von Kalbfleisch, Geflügel, auch
Kaninchen u. s. w., mit einer hellen, etwas ange-
säuerten Sauce.
Friktion (lat.), Reibung (s. d.).
Hammerbär durch zwei in entgegengesetztem Sinn
umlaufende Friktionsscheiben (s. Frittionsrad) ge-
i/oben wird, die eine an demselben befestigte Stange
unter Reibung zwischen sich fassen und nach erfolg-
ter Hebung freigeben, sodaß der Bär auf das durch
den Amboß gestützte Arbeitsstück frei herabfällt.
Den Zeitpunkt der Auslösung und die Hubhöhe be-
stimmt der Schmied durch Zurückziehen der einen
Friktionsscheibe mittels eines Handhebels.
Friktionskuppelung, s. Kuppelung.
Friktionstuppelungsapparat, eine Vorrich-
tung bei Seilbahnen (s. d.).
Friktionskur, s. Schmierkur.
Friktionsrad oder Reib u n gsra d^, ein haupt-
sächlich bei Aufzügen, Centrifugen, ^chnellbohr-
maschinen, Wickelapparaten u. s. w. zur Anwendung
kommender Vcwegungsmechanismus, welcher zur
direkten Übertragung rotierender Bewegungen dient
und namentlich da Anwendung findet, wo ein fanfter,
geräuschloser Gang, eine gewisse Nachgiebigkeit
(welche sich bei allzu großen Widerständen durch
Gleiten bemerkbar macht), leichte und schnelle Aus-
rückung und im besondern eine allmähliche Ver-
änderung der Bewegung der getriebenen Welle bei
gleichbleibender Bewegung der Antriebswelle er-
fordert wird. F. wälzen "sich entweder mit ihrem
glatten oder auch mit Nuten versehenen Umfang
aufeinander, oder die eine Scheibe ist als Plan-
scheibe (Frittionsscheibe) ausgeführt, auf wel-
cher die andere (Friktionsrolle) mit ihrem
Umfang rollt; die letztere Art der Anordnung ist
in den nachstehenden Fig. 1 u. 2 dargestellt. Die
Welle n trägt die Rolle a., welche sich auf der auf der
Flg. 3.
Fig. 1 und 2.
zweiten Welle ^ sitzenden plangedrehten Scheibe 3
wälzt. Bei der punktiert gezeichneten Stellung im
Centrum der treibenden Planscheibe ist ihre Dreh-
geschwindigkeit gleich Null; sie wächst, je mehr üch
die Rolle dem Umfang
nähert. Die Rolle a ist
mit einem Ansatz versehen,
in dessen Ringnut d ein
Klauenhebel eingreift,
mittels dessen die Ver-
schiebung der Rolle auf
der Welle >v und fomit die
Regulierung des Ganges
erfolgt. Statt der Plan-
scheide mit Rolle verwen-
d et man auch N eibungs -
kegel (Fig. 3), die auch
bei unter spitzem Winkel
sich schneidenden Wellen anwendbar sind,
Variieren der Geschwindigkeit gestatten.
Eine andere Art F. sind die Keilräder (Fig. 4
u. 5), deren Kranz-
profile mit keilförmi-
gen Bahnen versehen
sind; die Anzahl der
ineinandergreifenden
Keilbahnen beträgt
1-6. Nur bei den
Keilrädern arbeitet
Metall mit Metall
zusammen; bei den
andern F. belegt man
eine der arbeitenden
Flächen meist mit Le-
der, das entweder
schichtweise nebenein-
ander gelegt und zu- Fig. 4 und 5.
sammengepreßt oder
aufgeleimt wird. Auch Holzringe können in den Kranz
eingelegt werden, und endlich können auch die neben-
aber kein