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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Gascognisches Meer - Gasfeuerungen
G. in Lupus I. (768-774) und seinen Nachfolgern
eigene, von dem karoling. Teilreiche Aquitanien
abhängige Herzöge, welche, den bastifchcn Frei-
heitssinn zu ihrem Vorteile benutzend, wiederholte
Versuche machten, das frank. Joch abzuschütteln.
Nach dem Aussterben dieses Geschlechts gehörte die
G. wiederum zum Herzogtum Aquitanien oder
Guyenne (s. d.), dessen Schicksale sie teilte. Unter
den Herzögen bestand das Land aus der Grafschaft l
G., welche die Bistümer Aire, Lesear, Oloron, Dax !
und Bayonne oder das eigentliche Gascognerland
umfaßte, und aus in ehrern unmittelbaren Graf-
schaften. Nachher aber wurde G. in dynastische Terri-
torien, z. B. die der Herren von Albrct, Armagnae,
Bigorre, Bearn und Navarra, zersplittert. - Vgl.
Monlezun, Ni?t0ii-0 äo la (^. (6 Vde., Auch 1846-
50); Cenae-^toneaut, I.iU6iliwi-L popnlHiro äs Ia
l^. (Par. 1868); Blade', (.0nt68 popuIaii-ßF ä6 la (^.
(3 Bde., ebd. 1886).
Gascognisches Meer (franz. iioiko äe (^a8-
co^no), das Aquitanifche Meer (s. d.).
Gascoigne (fpr. gäßleun), Caroline Leigh, engl.
Schriftstellerin, Tochter des Parlamentsmitglieds
John Smith von Dale Park, geb. 2. Mai 1813,
verheiratete sich 1834 mit General G. Sie widmete
sich schon früh litterar. Arbeiten und setzte ihre litterar.
Thätigkeit auch nach ihrer Verheiratung fort. Von
ihr erschienen, meist anonym, die Romane "^omzi-
Uttion, 0i' n. ^vit'6'8 i)6i'Ü8" (3 Bde., 1839), "'1'Il6
^-dool lor ^iv08" (3 Bde., 1839), "Nvelvn Hai-
court" (3 Bde., 1847), "'I'li" next-äooi-nLi^iilioni's')
i3 Bde., 1855), "Dr. Ilnrolä" (3 Bde., 1865) und
"Dr. IlNi-s"Iä'6 notodooiv" (l.869), in denen beson-
ders eine scharfe Beobachtungsgabe und ein Talent
für psychol. Eharatteristik hervortreten. Auck ver-
öffentlichte sie die Gedichte "N^-i-ln i:o) (1851) und
"^6co1i6cti0N8 oltde Ci^8w1-1^Äi^s'L)> (1852) fowic
die Kinderschrift cc3^6ne6r'3 ^088; oi- tlio Nanov-
^101186" (1852). Sie starb 11. Juni 1883.
Gascoigne (spr. gäßleun). George, engl. Dich-
ter, geb. um 1535 wahrscheinlich in Westmoreland,
studierte in Cambridge und in l^i^'ß Inn, führte
jedoch ein ausschweifendes Leben, sodaft er von sei-
nem Vater enterbt wurde. 1572 nahm G. Kriegs-
dienste in Holland, wo er sich durch grosie Tapferkeit
auszeichnete. Vor Leiden gefangen, wnrde G. 1573
nach England zurückgesandt und bei Hofe angestellt.
Er starb 7. Oll. 1577 in Stamford. Von seinen
Werken verdienen Erwähnung: "'11iL 3W886 ok^o-
vernmont, li ti'n^ical eomeäi^" (Lond. 1575); das
Lustspiel "8upi)0868" (1566, nach Ariosts "18up-
^08iti") und das Trauerspiel "Ioca8tw> (1566, nach
Euripidcs' tt1^w6ni88a6"); ferner "1^068168') (1575),
"1ii6 com^^int ot'?Iii1()lN6N6)> (1576) und "^lie
>t66lo ^3,83" l1576), seine bedeutendsten Dichtungen.
Genannt sei noch: "^ <I"!i^Ht6 <1iet loi- äaintio-
inoMiieä cii'00n1vni-68" (1576). G.s Werke erschienen
1587, teilweise 1810 und 1821, am besten von Arbcr
1861. - Vgl. Schelling, I.ik6 of(^. l^. (Boston 1893).
Gasconnade (frz.), Auffchneiderei, f. Gascogne.
Gascoyne (spr. gäßkeun), Fluß im Norddistrikt
der brit. Kolonie Westaustralien, entspringt 119"
östl. L., flieht in überwiegend westl. Richtung,
nimmt rechts den Lyons auf und mündet, nur in
der Regenzeit Wasser führend, in die Sharksbai
unter dem 25.° südl. Br. Sein Lauf wurde 1858
von Gregory erforscht.
Gasdruckmeffer, dient bei Feuerwaffen zur Er-
mittelung des Druckes der Pulvergase auf Seiten-
wände und Boden, beziehungsweise Verschluß des
Rohrs. Es giebt einen Schnittapparat und
einen St auch appa rat als G. Der erstere, auch
R odm an-Apparat genannt (s. Rodman), bcstebt
im wesentlicheil aus einem Messer un< d^ck^ör-
miger Schneide; dasselbe wird durch einen Stempel,
der in die Rohrwandung oder in den Verschluß ein-
gelassen ist und den Gasdruck aufnimmt, in eine
Kupferplatte ln'neingedrückt. Je größer der Gas-
druck ist, desto tiefer dringt die dreieckförmige
Schneide in die letztere ein, desto länger wird der
Schnitt. Die Länge der Schnittlinie bildet als-
dann den Anhalt für die Berechnung der Größe des
Gasdruckes in Atmosphären. Der Stauchapparat
(nacb dem Englischen häufig (^ru8iier 6auF6, von
cl'ngii, stauchen, und Aau^, Maß) ergiebt den Gas-
druck durch das Maß der Stauchung, die ein Metall-
cylinder, dem eiu Amboß Widerstand leistet, unter
dem Druck der Pulvergase erleidet. Er bat den
Rodman-Apparat wegen seiner viel einfachern An-
wendung fast ganz verdrängt. Den Nackteil, daß
seine Anbringung eine Durckbohrung der Rohr-
wände oder eine Einlassung im Verschluß bedingt,
die Messungen daher nur bei besonders dazu vor-
bereiteten Rohren beziehungsweise Verschlüssen
auszuführen sind, bat der Stauchapparat eben-
falls in geringerin Grade als der Rodman-Appa-
rat, weil er sich infolge feiner kleinern Form auch
im Geschoßboden oder zur Not auch in der Kar-
tusche unterbringen läßt. Beide hingegen genügen
insofern nicht ganz, als sie sich auf statische Vor-
gänge gründen, während die Wirkung der Pulver-
gase dynamischer Natur ist, sodaß die Messungen
nur einen beschränkten Wert haben. Man ermittelt
daher die Große der Gasspannung auch auf Um-
wegen durch Messung der Geschoßgeschwindigkeiten
(s. Chronoslop und Ehronograph) innerhalb des
Rohrs sowie der rückwärtigen Geschwindigkeit des
Robrs selber.
Gasdruckregler, soviel wie^Gasregler <i. d.).
Gasdynamo,s. Gasmotor(^.580d) und Tafel.
Gasm 0 t 0 ren Is, Fig. 6.
Gase, s. Gas.
Gasel, Gedichtform, s. Ghasel.
Gaselle, s. Gazellen.
Gafer, alte Stadt in Palästina, s. Geser.
Gaserzeuger, Gasgenerator, Apparat zur
Erzeugung des Heizgases der Gasfeuerungen (s. d.,
S. 571^); auch ein Apparat der Luftschiffahrt zur
Erzeugung des Füllgases.
Gasfeuerungen, Fouerungsanlagen (s. d.), in
denen die Wärme durch die Verbrennung von Gasen
gewonnen wird. Von letztern kommen namentlich
sog. Generatorgase (Schwelgase) und Was-
sergas (s. d.) in Betracht, unter besondern Ver-
bältnissen auch Gichtgase (s. Eisenerzeugung, Bd. 5,
S. 925^) und Naturgas (s.d.). Seitdem die städtischen
Gasanstalten den Preis des Lenchtgases (s. Gas-
beleuchtung) für Heizungszwecke ermäßigt haben,
wird auch dieses zuweilen bei G. verwendet.
Der Vorzug der G. liegt insonderheit in dem Weg-
fall von Afche und Schlacke, in der Erreichbarkeit fehr
hoher Temperatnren (bis 1500° (^.), in der Sicher-
heit, die erforderliche Temperatur und chem. Eigen-
schaft der Flamme zu bestimmen und zu regeln
sowie, als Folge der Centralisation der Zeizgas-
erzeugung, in der Vereinfachung des Betriebes und
in der Möglichkeit, auch mit geringwertigen Brenn-
stoffen hohe Wärmeleistungen zu erzielen. Die ;ur