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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Getreidereinigungsmaschinen
zeicbuen, cine Thatsache, welche ihrerseits wieder
mit dem Umständezufammenbängt, der auch die
Urfa^e der vergrößerten Produktion bildet, nämlich
damit, daß in neuerer Zeit umfangreiche flächen
des weiter westlich gelegenen Gebietes zum Anbau
herangezogen sind. Der Umfang des gesamten be-
bauten Bodens betrug nämlich I85<): 113032M4,
18i'.0: 163 110720, l870: 1889^1 09l>, 1830:
^84 77! 042 Acres. Die bezüglichen Ergebnisse des
neuesten Census <18l>0) liegen noch nicht vor; in-
dessen ist eine weitere erhebliche Ausdehuuug des
kultivierten Areals mit Sicberheit anzuuebmen.
Trotz dieses gewaltigen Aussckwungc5 der Pro-
duktion blieb die Aussuhr infolge des starken An-
wachsens der Bevölkerung gegen frühere Jahre er-
beblich zurück. (S. Getrcidehandel.) - - Vgl. außer
den amtlicben statist. Veröffentlichungen der einzel-
nen Staaten die Übersichten der Weltwirtschaft, be-
gründet von Neumann Spallart, Jahrg. 1885-89;
fortgesetzt von F. von Iuraschek ^Verl. 1891 fg.).
Rußland. Nachdem 1881 eine Erhebung der
Anbauflächen durchgeführt worden ist, liegen auch
seitdem über die Ernteerträge zuverlässige Ermitte-
lungen vor. Es betrugen die
Getreidearten
Fläche in 1000 Ka
in
Ertrag Millionen Hektolitern

1881
1883
1889
1890
1891
1892
Weizen.... Roggen . . . Gerste ....
Hafer ....
11686 26 143 5 043 14 116
109 265 59 H03
66 207 43 179
79 253 61 203
60 176 49 151
83
207 59 154
Die gegenüber frühern Jahrzehnten außerordent-
lich gesteigerte Produktion hat auch im letzten noch
weitere fortschritte gemacht. Nur das Jahr 1891
,;eigt, infolge der damaligen totalen Mißernte, einen
starken Ausfall.
Getreidereinigungsmaschinen entfernen alle
beim Ernten, Ausdreschen und Lagern in das Ge-
treide gelangten fremden Korper. Zu ihuen zählen:
Schro llen abs auber und Staubeylinder
ls. 'Mühl^nbeutelmaschiueu). Der T arar sdurch nach-
stehende fig. l im Querschnitt und auf Tafel: L aud -
!"_______
F'g. i.
wirtschaftliche Geräte und Maschinen III,
Fig. 7 in äußerer Ansicht dargestellt) arbeitet so:
Das Getreide läuft durch a ein und fällt teils auf
den Schrägen d, teils frei bis nach c, wobei es drei-
mal von dem durch den Sauglüfter (.> erzeugten Luft-
strom gekreuzt wird, welcb.'r leichte Dörner nach ä
bebt und die Spelzen bei t'mit fortführt. Der Voby
ist ein geneigt gestelltes, in bin- und hergehender Be-
wegung befindliches und von Eisenstäben gebildetes
G^Nndeueb, dejjen Spaltn durch zwischenliegende
Blechscheiben stets offen gehalten werden. Der
Trieur idurch beistehende Fig. 2 im Querschnitt
uud aus 3afel: LandwirtsGastliche Geräte
und Maschinen IV, Fig. 2 in äußerer Ansicht
dargestellt) ist ein geneigt liegender Blechcylinder
von '12<> ml" Durchmesser, l,^<> m Länge, welcher
in der Minute 13 Um-
drehuugen macht. Das
Getreide läuft am obern
Ende ein und wälzt
unter der Mulde c dem
untern Auslaufcnde zu.
Kugelförmige Gesäme
und zerbrochene Kör-
ner legen sicb in die
halbkugelförmigen Narben des Blechmantels d und
fallen schließlich in die Mulde c, aus der sie durch
die Schnecke <I entfernt werden. M a g n e t ap p ar at e
<Fig. 3) bestehen aus einer Anzahl zusammengelegter
Hufeisenmagnete, deren Polcnden eine fchräge Ebene
Prockhaus' Konversations-Le'xikon.
scbenliegende
14. Aufl.. VII.
Iiu. I
bilden, über welche das Getreide in dünnem Strome
herabläuft. Eifenteile bleiben an den Magneten
hängen und werden gelegentlich mit der Hand ent-
fernt. Schläger- und Scheuermaschinen
("Eureka") bestehen aus einem Cylindermantel d
(Fig. 4) von scharflantigem Drahtgewebe,Schmirgel-
stein oder dgl., gegen welchen die Getreidekörner
von einem mit 4^0 Umdrehungen in der Minute
umlaufenden Flügelwerke c>
geschleudert werden. Das
Getreide läuft bei a ein und
bei 6 aus; ein Tauglüfter
<I entfernt den abgeriebenen
Staub und die losgelösten
Schalcnteile. Bei Bürst-
Maschinen (Fig. 5) muß
das bei ^. eintretende und
bei 5l austretende Getreide
durch drei kegelförmige
Vürstenmäntel hindurck-
gehen. Die Bürsten k find
mit dem Gestell fest verbun-
den, dagegen drehen sich
die Bürsten 0 mit 500 Um-
drebungen in der Minute.
Ein Sauglüfter I) entfernt den abgeriebenen Staub.
Alle mit Wind arbeitenden G. blasen die Staubluft
in Staubkammern oder Staubsammler. (S. Mühl-
staub.) Bei der Waschmaschine gelangt das
Getreide in einen langsam laufenden Wafserstrom.
Die leichten Teile schwimmen oben ab, Steine und
schwere Teile fallen aus, das gute Getreide gelangt
mit dem Waffer in die Trockenmaschine, in
welcher das Wasser nach Art der Centrifugen oder
nach Art der Schlägermafchinen abgefchleudert und
der verbleibende Nest bei Bedarf durch heiße, trockne
Luft entfernt wird. Zum Reinigen des Getreides
von den meist darin enthaltenen Slnnen dient der
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^
Fig. 4.