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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Grant (James Augustus) - Grant (Ulysses Sidney)
soreign ^vlli'8" (1859; neue Ausg. 1873), "lii-itisli
diitti63 on land lrnd 36ll" (1873) nebst einer Fort-
setzung: "I^scent Liitis^ Iiatti68 on land and 86H"
(1884), "01d and ii6>vNdwdni'8'!i" (1880), "ri^iu^
^vitli ki'6" (3 Bde., 1887), "I^ovk'g ladoui- ^von"
(3 Bde., 1888) und "8c0ti8ii 8o1di6i'3 of fortunL"
(1889). Im Dez. 1875 trat G. zur kath. Kirche
über; er starb 5. Mai 1887 in London.
Grant, James Augustus, Afrikareisendcr, geb.
1827 zu Nairn in Schottland, trat 1846 in die ind.
Armee, wo er 1849 an der Schlacht von Gudschrat
unter Lord Gough teilnahm, 1857 unter Havelock
beim Entsatze von Lakhnau verwundet ward und bis
zum Oberst aufstieg. In Gemeinschaft mit Kapitän
Speke erforschte er 1860-64 die Nilquellen. (S.
Afrika, Entdeckungsgeschichte, Bd. 1, S. 191H.)
1868 begleitete er die abessin. Expedition unter Lord
Rapier. Er starb 11. Febr. 1892 in Nairn. Er
schrieb: "^ -n^ik aci'038 ^.kricw) (1863), "suminai^
of tlis Hpeice Hiid (^raiit expedition" (im "Journal
ok td6 1^0)^1 (^60Zi'ap1iic3>1 Zociet^", 1872), "Lo-
ta,n^ ot' tds 8psk6 and 6raiit Expedition" (in den
<^ran8^cti0N8 of Ui6 I.inn6an socist)", 1872).
Grant, Sir James Hope, engl. General, geb.
1808, trat 1826 als Kornett in die Armee, diente
1840 - 42 unter Elliot und Gough im Opium-
kriege gegen China und ward dann nach Indien
versetzt. Zum Major aufgerückt, kämpfte er in der
Schlackt von Sobraon (10. Febr. 1846) mit gro-
ßer Auszeichnung gegen die Sikh, befehligte das
9. Dragonerrcgiment in den Feldzügen 1848 und
1849, zeichnete sich in der Schlacht bei Chillian-
wallah abermals aus und wurde 7. Juni 1849 zum
Oberstlieutenant, 28. Nov. 1854 zum Obersten be-
fördert. Der ind. Aufstand gab ihm neue Gelegen-
heit zur Auszeichnung. An der Spitze eines stiegen-
den Korps schlug er die Rebellen 10. Dez. 1857 am
Dschamna, erstürmte 23. Febr. 1858 die Festung
Mingundsch, vernichtete 23. März die Schar des
Radscha Dschadschlal-Singh bei Kari und erfocht
13. Juni einen glänzenden Sieg zu Nawabgandsch
bei Lakhnau, worauf er 29. Juli Faisabad befetzte.
Mit der Vorhut Lord Clydes überschritt er 25. Nov.
die Gagra und trieb die Neste der Aufständischen
über die Grenze von Nepal. Diesen Erfolgen ver-
dankte er die Ernennung zum Generalmajor. Als
dann ein neuer Zug gegen China beschlossen wurde,
erhielt G. den Oberbefehl über die Landungstruppen.
Nach Eroberung der Ta-ku-Forts befetzte er 25. Aug.
1860Tien-tsin, schlug 18. Sept. das chines.Heer bei
Tschang-kia-wan, am 21. zum zweitenmal beiPa-li-
tiau und rückte 13. Okt. siegreich in Peting ein. (S.
China, Bd. 4, S. 210.) Der hier von Lord Elgin ge-
schlossene Friede setzte den weitern Operationen ein
Ziel. G. empfing den Dank beider Häuser des Parla-
ments und ward 1861 zum Oberbefehlshaber in Ma-
dras ernannt, welchen Posten er 1865 verließ, um das
Amt eines Generalquartiermeisters der brit. Armee
zu übernehmen. Diesen Posten vertauschte er 1870
mit dem des Oberbefehlshabers des Lagers von
Alderfhot: 1871 wurde er zum Generallieutenant und
1872 zum General befördert. Er starb 7. März 1875
in Aldershot. Über seine Thätigkeit in Indien hatte
Knollys nach G.s Tagebuch veröffentlicht: "Inci-
d6nt3 in tlis 86P07 nar 1857-58" (Lond. 1873).
Grant, Ulysses Sidney, amerik. General und
18. Präsident der Vereinigten Staaten, geb. 27. April
1822 in Point-Pleasant in Ohio, trat 1839 in die
Militärakademie von Westpoint und verließ sie 1843
als Lieutenant im 4. Vereinigten-Staaten-Infan-
terieregiment. G. nahm am mexik. Kriege (1845
-48) teil und wurde zum Kapitän befördert. 1854
nahm er jedoch seinen Abschied und ließ sich als
Geometer in St. Louis nieder, übernahm dann die
Bewirtschaftung einer Farm in der Nähe von
Et. Louis und trat 1859 in das Ledergeschäft feines
Vaters zu Galena in Illinois. Nach Ausbruch des
Bürgerkrieges wurde G. Juni 1861 Oberst des
21. Illinoiser Freiwilligenregiments und im August
zum Vrigadegeneral ernannt. Er bemächtigte sich
des wichtigen Platzes Paducah am Einfluß des
Tennessee in den Ohio und schlug den General Polt
7. Nov. 1861 bei Belmont am Mississippi, gegen-
über Columbus. Eine Folge der Eroberung von
Paducah war bald auch die Einnahme von Fort
Henry am Tennessee (6. Febr. 1862) und Fort Do-
nelson am Cumberland (16. Febr.). G. ward zum
Generalmajor in der Freiwilligenarmee ernannt,
aber 6. April 1862 bei Pittsburg-Landing (oder
Shiloh) von den Konföderierten unter Johnston
und Beauregard überfallen und geschlagen, bevor
er sich mit General Buell vereinigen konnte. Erst
am folgenden Tage, nachdem Buell zur Verstärkung
herangerückt war, vermochte er den Feind wieder
zurückzutreiben. G. trat hierauf an die Spitze der
Armee von Westtennessee und gewann im Sept. und
Okt. 1862 die Schlachten bei Yuka und Corinth.
4. Juli 1863 nahm er das wichtige Vicksburg (s. d.),
dessen starke Befestigungen den Mississippi sperrten.
Die Operationen, die zu diesem Siege führten,
dauerten länger als ein halbes Jahr und bilden
durch die Kühnheit und die Beharrlichkeit ihrer
Ausführung ein glänzendes Ereignis in der Ge-
schichte des amerik. Bürgerkrieges. G. wurde
zum Generalmajor in der Vereinigten - Staaten-
Armee ernannt und trat nach der Niederlage Rose-
crans am Chickamauga (Sept. 1863) an die Spitze
der unter dem Namen Mississippi-Departement
vereinigten Armeen. Er vertrieb den Feind in den
Gefechten vom 23. bis 25. Nov. 1863 aus den
Chattanooga (s. d.) behauchenden Höhenzügen von
Missionary-Ridge und Lookout-Mountain und
zwang ihn zum Rückzug auf Dalton in Georgia,
wodurch Kentucky und Tennessee gesichert und Geor-
gia sowie der ganze Südosten des Secessionsgebie-
tes im Rücken bedroht wurden. Am 2. März 1864
wurde G. zum Generallieutenant und Oberbefehls-
haber aller Armeen ernannt. Er übernahm im Früh-
jahr 1864 den Oberbefehl der Potomac-Armee, mit
der er 3. Mai den Feldzug gegen Richmond er-
öffnete, wo ihm General Lee gegenüberstand. Nack
den unentschiedenen Schlachten in der Wildnis
s5.Mai) und bei Spottsylvania CourtHouse(10.Mai)
flankierte G. den Feind und drang 29. Mai über den
Pamunkey vor. Am 30. griff Lee wieder an, um
die Linie des Chickahomini zu behaupten, richtete
aber nichts aus, und G. gelang es, obgleich er einige
Tage später (3. Juni) bei Cold-Harbor geschlagen
wurde, 14. Juni seine Armee über den Iamesfluh zu
werfen, Lees Dislocierungsversuche 18. Juni zurück-
zuschlagen und die Feldoperationen mit der Be-
lagerung von Petersburg (s. d.) und Richmond (s. d.)
zu schliefen. Erst 3. April 1865 ergaben sich beide
Plätze, und 9. April fiel Lee mit den Resten seiner
Armee dem Sieger bei Appomattor Court House in
Virginien in die Hände, womit der Krieg sein Ende
erreicht hatte. Mit dem Frieden nahm G. als Ober-
general aller amcrik. Armeen sein Hauptquartier in
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