Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Griechenland (Zeitungswesen)'
[griechischer Text]», einen mehr belletristischen die 1847–54 herausgegebene «[griechischer Text]», und die 1851 begonnene und 1873
eingegangene «[griechischer Text]». 1852 trat noch die «[griechischer Text]» hinzu, welche seit 1856 «[griechischer Text]» hieß und 1877
einging. Die gegenwärtige polit. Presse in G. ist mit wenigen Ausnahmen («[griechischer Text]», «[griechischer Text]» u. a.) unbedeutend,
aber überaus zahlreich. Während des J.1892 erschienen im ganzen 131 periodische Schriften, darunter 92 politische, und eine in franz.
Sprache («Messager d’Athènes»). Von den jetzt noch herausgegebenen litterar, oder vielmehr
belletristischen Schriften ist besonders die «[griechischer Text]» hervorzuheben. – Vgl.
Statistique sur la presse hellénique (Athen 1892).
Litteratur zur Geographie und Statistik. Fiedler,
Reise im Königreich G. (2 Bde., Lpz. 1840–41); Vischer, Erinnerungen und Eindrücke aus G. (Bas. 1857); Cordella,
La Grèce sous le rapport géologique et minéralogique (Par. 1878); Wordsworth,
Greece, pictorial, descriptive and historical (Lond. 1882); Schweiger-Lerchenfeld, G. in Wort und Bild
(Lpz. 1882); Bötticher, Auf griech. Landstraßen (Berl. 1883); Clon Stephanos,
La Grèce au point de vue naturel, ethnologique anthropologique, démographique et médical
(Par. 1884); Hanson, The land of Greece (Lond. 1885); Krumbacher, Griech. Reise (Berl. 1886);
H. Müller, Griech. Reisen und Studien (Lpz. 1887); Baedeker, Griechenland (2. Aufl., ebd. 1888); Gavrielidis, [griechischer Text] (im
«Statist. Jahrbuch», Athen 1892); Philippson, Zur Wirtschaftsgeographie G.s (im «Globus», Jahrg. 1890); Fischer, G. in «Unser Wissen
von der Erde» (Prag 1892); [griechischer Text] (Athen 1892); Melingo, G. in unsern Tagen (Wien 1892); Türkei und G. (in «Meyers
Reisebüchern», 4. Aufl., Lpz. 1892); Deschamps, La Grèce d’aujourd’hui (Par. 1893);
Commerce de la Grèce avec les pays étrangers pendant l’année 1892 (hg. vom Finanzministerium,
Athen 1893); Generalkarte des Königreichs G., 11 Blätter im Maßstabe von 1:300000 (Wien 1885).
Geschichte. A.
Erste Hauptepoche. Von den ältesten Zeiten bis zur römischen Herrschaft. Die Anfänge der
Geschicke des griech. Volks sind von einem Dunkel bedeckt, in welches zuerst nur durch die vergleichende Sprachforschung, dann durch
die kritische Prüfung der Stamm- und Heldensagen der verschiedenen Zweige der griech. Nation, neuerdings durch die Ausgrabungen in
Mykenä, Tiryns, Orchomenos, Ithaka ein etwas helleres Licht gebracht worden ist. Aber auch für die Zeiten, aus welchen schon mehr
historische, freilich noch mit Sagenstoff reichlich gemischte Erinnerungen im Bewußtsein des Volks sich erhalten hatten, für die Zeiten der
letzten großen Wanderungen, fehlt es noch an der Grundbedingung einer streng histor. Darstellung, an einer irgendwie beglaubigten
Chronologie. Erst seitdem schriftliche Aufzeichnungen gleichzeitiger Ereignisse einen festen Anhaltepunkt für die chronol. Bestimmung der
Begebenheiten geben, d. h. von der ersten gezählten Olympiade (776 v. Chr.) an, kann von einer Geschichte G.s im strengern Sinne des
Wortes die Rede sein, aber bei der Kärglichkeit der Aufzeichnungen sind selbst in jener Periode die Einzelheiten der griech. Geschichte
immer noch vielfach unsicher.
1) Bis zum Beginn der Olympiadenrechnung. Die Griechen
sind ein Zweig der großen ↔ indo-europ. oder arischen Völkerfamilie, also mit Indern, Iraniern, Italikern, Kelten,
Germanen, Litauern und Slawen einem Urstamm entsprossen und mit ihnen wahrscheinlich in uralten
Zeiten in gemeinsamen Wohnsitzen vereinigt, wo sie schon einen gewissen Grad der Kultur erreicht hatten. Die Bildung der Familie und
der Verwandtschaftsgrade, die Entwicklung der Viehzucht und des Hirtenlebens, die Anfänge des Ackerbaues und des Hütten- und
Häuserbaues, auch schon die Ausbildung gewisser religiöser Ideen, wie die persönliche Auffassung der Naturerscheinungen,
insbesondere die Verehrung des himmlischen Lichts (Tageslichts) als einer Gottheit, gehören, wie die vergleichende Sprach- und
Mythenforschung gezeigt hat, dieser Zeit des gemeinschaftlichen Lebens der Indogermanen (s. d.) an. Von der
Annahme, daß nach der Scheidung des indogerman. Urvolks der griech. Zweig längere Zeit mit dem italischen als gräco-italischer
Volksstamm in gemeinschaftlichen Wohnsitzen verbunden gewesen sei, ist man jetzt zurückgekommen.
(S. Gräco-italisch.)
In G. selbst, wohin jedenfalls die verschiedenen Gruppen der Nation nicht gleichzeitig, sondern nacheinander in Zwischenräumen
eingewandert sind (und zwar wahrscheinlich von der Nordseite der Balkanhalbinsel her), findet man in den ältesten Zeiten eine ganze
Reihe von Stämmen wesentlich gleichartiger Natur, die man später unter dem Namen der Pelasger zusammenfaßte. Es ist sehr
wahrscheinlich, daß dieselben von den spätern Achäern und Hellenen ethnographisch nicht verschieden waren. Es scheint das Richtigere
zu sein, von den Griechen in der pelasgischen (uralten), der achäischen und der hellen. Zeit zu sprechen. Die Griechen der
pelasgischen Zeit lebten in primitiver Einfachheit, in patriarchalischen Zuständen unter Häuptlingen,
teils als Ackerbauer, teils als Hirtenstämme in den Hochlandschaften; ihre Götter wurden zwar persönlich gedacht, aber noch als
Naturgewalten verehrt.
Die allmählich sich entwickelnden Gegensätze und Kämpfe zwischen den Hirtenstämmen und den Bauern der Niederungen im Innern,
dazu verschiedene Verschiebungen der Stämme in den griech. Ländern, und ganz besonders von Asien her der Einfluß der höher
civilisierten Phönizier, die als See- und Handelsmacht von Cypern her um 1300 v. Chr. Kreta und Rhodus besaßen, die das Achäische
Meer beherrschten, und seit 1200 v. Chr. auf vielen Stellen der griech. Ost- und Westküste sich festsetzten, führten endlich zu einer
gewaltigen innern Veränderung der Altgriechen. Aus den pelasgischen Bauern und Hirten gehen die ritterlichen und kriegerischen
Achäer (s. d., die Edlen) hervor, die allmählich stärkere Staatswesen unter kriegerischen Königen, namentlich im östl.
Peloponnes, ausbilden, viele Kulturelemente von ihren phöniz. Lehrmeistern annehmen, stattliche Burgen oder Larissen (wie zu Mykenä)
aufführen, endlich (seit 1100 v. Chr.) die Phönizier von ihren Küsten gänzlich verdrängen. Als mächtigere Staaten kennt man die der Minyer
in Böotien (Orchomenos), der Ionier in Attika (wo die Sage den Theseus als Gründer des Einheitsstaates nennt) und der Achäer im östl.
Peloponnes. Nach der Heldensage vereinigten sich auch mehrere Staaten unter der Führung eines mächtigern zu größern überseeischen
Expeditionen, wie solche vielleicht den histor. Kern der Sagen vom Trojanischen Kriege (s. Troja) bilden. Auch die
internationalen
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 318.