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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Gnadalaxara (in Spanien) - Guadeloupe
(Bogengänge) gehören den Klöstern und werden
an Kaufleute vermietet. Die Industrie erstreckt sich
vornehmlich auf Töpferei, Gerberei und Lederwaren-
fabrikation; Glas-, Eisen- und Stahlwaren gehen
von hier durch ganz Mexiko. Sehr bedeutend ist
die Einfuhr nordamerik. und europ. Woll- und
Baumwollwaren sowie von Kurzwaren aller Art.
- G. wurde 1551 gegründet.
Guadalaxara, Provinz und Stadt in Spanien,
s. Guadalajara.^
Guadalcanal, Stadt im nördlichsten Teile der
span. Provinz Sevilla, in einem hochgelegenen
Thal der Sierra Morena, an der Bahnlinie Merida-
Sevilla, hat (1887) 0242 E., Wein- und Ölbau.
Die Silberbergwerke sind jetzt verlassen.
Guadalcanar, Gera oder Gela-Insel, die
größte der brit. Salomonsinseln im Stillen Ocean,
durch die Indispensible-Strahe von Malaita ge-
trennt, ist stark gebirgig und vulkanisch, im Lammas
2440 m hoch und etwa 6500 hkm groß.
Guadalcäzar, Stadt im mexik. Staate San
Luis Potosi, in 1650 m Höhe, hat etwa 9000 E.
und ist Hauptort für Quecksilbergewinnung. G.
wurde 1614 gegründet und besaß früher ergiebige
Silberbergwerke.
Guadalete, Küstenfluß in der span. Provinz
Cadiz, entspringt an dem Cerro de San Cristobal
westlich von Nonda, mündet nach einem nach WSW.
gerichteten Lauf von 111 km in die Bai von Cadiz
bei Puerto de Sta. Maria. Im G. ertrank der
Westgotenkönig Roderich nach derSchlacht bei Ieres.
Guadalhorce, Küstenfluß der span. Provinz
Malaga, entspringt südöstlich von Archidona an der
Grenze von Granada, bewässert in seinem Oberlauf
die fruchtbare Vega von Antequera, durchschneidet
mit starkem Gefall das Kalkgebirge von Arais, ge-
langt bei Alora in die silbtropische Ebene und
mündet 3 km westlich von Malaga.
Guadalimar, Fluß im südl. Spanien, ent-
springt am südl. Fuße der Sierra d'Alcaraz in der
Provinz Albacete, tritt in Iaen ein, nimmt rechts
den Guadarmena auf und mündet 150 km lang füd-
lich von Iabalquinto rechts in den Guadalquivir.
Guadalquivir (spr. -kiwihr; arab. Wäd al-
Kebir, d.h. der Große Fluß), der Vatis der Alten,
unter den fünf Hauptströmen der kürzeste, aber nach
dem Ebro wegen seines wasserreichen Unterlaufs
und feiner Schisfbarkeit der wichtigste Fluß Spa-
niens, entspringt in 481 m Höhe am Nordwest-
abhangederSierradelPozo und stießtzwischen dieser
und der Sierra de Cazorla in der Provinz Iae'n in
einem wilden Gebirgsthal erst nach NNO., dann
nach N., wendet sich aber nahe bei Nuestra Senhora
de Fuensanta nach W. und tritt bald darauf in fein
oberes Becken ein. Verstärkt durch den Guadiana-
menor (s. d.) und Guadalimar (s. d.), die ihm an
Länge und Wasserfülle überlegen sind, durchbricht
er mit Stromschnellen die Vorberge der Sierra Mo-
rena in einem zickzackförmigen Felsenthale, fließt
dann über Cordoba bis Cantillana in westsüdwest-
licher, dann über Sevilla und Coria bis zur Mün-
dung in südsüdwestl. Richtung. Etwa 8 Km unter-
halb Coria entsendet er zwei Arme, die die herden-
reichen Isla-Mayor (140 ykm) und Isla-Menor
(55 qkm) bilden. 22 km vor der Mündung wieder
vereinigt, erreicht er die Breite des Rheins bei Bonn.
Im W. von San Lucar de Varrameda ergießt er sich
in einer 4 km breiten Mündung in den Golf von
Cadiz. Im obern Becken ist er meist sehr seicht, ver-
sandet und bis Cordoba so reißend, daß eine Schiff-
barmachung unmöglich scheint. Größere Schisse ge-
langen jetzt nur bis Sevilla, einst bis Cordoba. Die
Länge beträgt 330, die Stromentwicklung 560 km,
das Flußgebiet 55 620 ^Km oder ein Elftel von
ganz Spanien. Wichtigste Nebenflüsse sind noch
der Iandula, Guadiato, Bembezar, Viar, Huelva
und Guadiamar von rechts, der Guadalbullon, der
Guadajoz, der Genil (s. d.), der Corbones und der
Guadaira von links. Der G. verursacht oft bedeu-
tende Überschwemmungen, im Unterlaufe aber zur
Flutzeit auch die weiten Marismen oder Salz-
sümpfe. Hier wird viel Seesalz gewonnen.
Guadalüpe, Stadt in der span. Provinz Ca-
ceres, am südl. Fuße der Sierra de G. und am
Flusse Guadalupejo schön gelegen, hat(1887) 2964 E.
und ein berühmtes, von Alfons XI. gegründetes
Hieronymitenkloster mit schöner Kirche, zahlreichen
Reliquien und Trophäen aus der Schlacht von Le-
panto. Die Sakristei gilt für die schönste in Spanien.
Guadalüpe-Hidalgo (spr. id-), Wallfahrtsort
in Mexiko, 5 km nördlich von der Hauptstadt, mit
4517 E., einer 1709 erbauten prachtvollen Kirche
und dem Kollegiatstift der heil. Jungfrau von G.
Im Vertrage von G. (2. Febr. 1848) verlor Mexiko
das nördl. Gebiet an die Vereinigten Staaten.
Guadalüpe-Orden(OrdenUnserer Lieben
Frau von Guadalüpe), mexik. Orden, gestiftet
1822 von Kaiser Iturbide, erneuert 11. Nov. 1853
vom Präsidenten Santa-Anna, unter dem Schutze
der heil. Jungfrau Maria und ihrem Kultus zu
Guadalüpe, für 24 Großkreuze, 100 Commandeure
und eine unbeschränkte Anzahl Ritter bestimmt.
Nachdem der Orden 1855 abgeschafft, durch Dekret
der Provisorischen Regierung 30. Juni 1863 wieder-
hergestellt worden war, änderte ihn 10. April 1865
Kaiser Maximilian um für 30 Großkreuze, 100 Groh-
offiziere, 200 Komture, 500 Offiziere und eine un-
beschränkte Anzahl Ritter. Das Ordenszeichen be-
steht aus einem vierarmigen, in den Farben des
Nationalbanners (weiß, rot und grün) emaillierten
Kreuze, auf dessen Mittelschild das Bildnis der heil.
Jungfrau von Guadalüpe und die Umschrift "N6-
li^ion, Inä6p6ncl6neiH, Union", auf der Rückseite
die Inschrift "^.1 merito ^ virwäkL". Um das Kreuz
schlingen sich ein goldener Palmen- und ein goldener
Ölzweig, neben dem Kreuze ist ein gekrönter Adler.
Das Band ist blau mit violetten Randstreifen. Seit
dem Sturz des Kaisertums wird der Orden nicht
mehr verliehen.
Guadamacil, Guadamecilsspr.-siihy^ergol-
detes Leder, insbesondere gepreßte, bemalte und
vergoldete Ledertapeten, wie sie zuerst in Ghadames,
später von den Mauren in Spanien gefertigt wurden,
wo Cordoba der Hauptfabrikationsort wurde.
Guadarrama, Sierra de, Gebirgskette in
Spanien, zwischen Neu- und Altcastilien, zwischen
dem Thal des Alberche im W. und dem Pah von
Somosierra (1430 m) im O., erreicht im Pico de la
Penalara im SO. von Scgovia 2405m Höhe. Wäh-
rend eines großen Teils des Jahres sind die höch-
sten Gipfel mit Schnee bedeckt. Die von ihr herab-
steigenden rauhen Winde machen sich namentlich
nachts in Madrid fühlbar. Der Name stammt von
dem am gleichnamigen Flusse und im S. des Punto
de G. (1527 m) gelegenen Orte G. mit 1121 E.
Guadeloupe, La (spr. güad'luhp), die größte
der Kleinen Antillen, in franz. Besitz, besteht aus
zwei Inseln: die westliche oder Basse-Terre,