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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Hautekzem - Hautkrankheiten (der Menschen)

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Haute-Garonne'

ferner 338 km Nationalstraßen, 1 Lyceum und 2 Colleges. - Vgl. Joanne, Géographie du département de la H. (Par. 1880).

Hautekzem, s. Hautkrankheiten (der Haustiere).

Hautelissestuhl (spr. otliß-), ein insbesondere zur Herstellung von Teppichen und Gobelins dienender Webstuhl mit vertikal gespannter Kette, im Gegensatz zum Basselissestuhl (s. d.).

Hauteliseeweberei (spr. otliß-), s. Weberei.

Haute-Loire (spr. ot lŏahr), franz. Departement, s. Loire (Haute).

Haute-Marne (spr. ot marn), franz. Departement, s. Marne (Haute).

Hautement (frz., spr. otmáng), frei heraus (etwas sagen).

Hautes-Alpes (spr. otsálp), franz. Departement s. Oberalpen.

Haute-Saône (spr. ot ßohn), franz. Departement, s. Saône (Haute).

Haute-Savoie (spr. ot ßawŏá), franz. Departement, s. Savoie (Haute).

Hautes-Pyrénées (spr. ot pireneh), franz. Departement, s. Pyrénées (Hautes).

Hautesse (frz., spr. otess'), Hoheit.

Haute-taille (frz., spr. ot taj), hoher (erster) Tenor (Gegensatz Baisse-taille oder Bariton). Die Bezeichnung wird in der ältern franz. Musik auch auf Instrumente (Fagotte u. s. w.) angewendet.

Haute-Vienne (spr. ot wiénn), franz. Departe-ment, s. Vienne (Haute).

Haute volée (frz., spr. ot woleh), die vornehme Gesellschaft.

Hautfarne, s. Farne (Bd. 6, S. 580 b).

Hautflügler (Hymenoptera) oder Aderflügler, eine von sehr zahlreichen Arten gebildete, wohl abgeschlossene Insektenordnung, deren bekannteste Formen Bienen, Wespen und Ameisen sind. Die H. sind von sehr verschiedener Größe; einige Schlupfwespen sind nur ¼ mm lang, manche tropische Raubwespen dagegen erreichen die Länge von 6 cm. Die H. besitzen in der Regel vier dünnhäutige, von wenigen, astförmig verzweigten Adern durchzogene Flügel, von denen die vordern länger und breiter, auch reicher geädert sind als die hintern. Die Hinterflügel werden beim Gebrauche durch eine Reihe kleiner Häkchen, die am Vorderrande angebracht sind, in den umgebogenen Hinterrand der Vorderflügel eingehängt. Bei manchen Arten fehlen die Flügel überhaupt, wenigstens gewissen weiblichen Formen (Arbeiterinnen). Die Mundteile sind kauend, die Oberkiefer immer kurz und kräftig, Unterkiefer und Unterlippe dagegen öfters stark verlängert und so zum Lecken oder Saugen von Säften geeignet. Die Weibchen tragen am Hinterleibsende einen Stachel, der entweder dazu dient, in die Oberhaut von Tieren oder Pflanzen ein Loch zur Aufnahme der Eier zu bohren (Legestachel, Bohrer), oder als Wehrstachel zur Überwältigung der Beute und zur Verteidigung benutzt wird. In letzterm Falle ist er mit einer Giftdrüse verbunden, aus der beim Stechen ein Tropfen Gift in die Wunde hineinfließt. Die Verwandlung (s. Metamorphose) ist vollkommen. Die Larven sind meist madenartig, also fußlos, weich und weiß und leben in von den Weibchen hergerichteten Nestern oder im Innern von andern Insekten oder von Pflanzen, seltener sind sie buntgefärbt und mit zahlreichen Beinen versehen, also raupenartig, und halten sich dann auf Blättern von Pflanzen auf. Die Puppe liegt in der Regel in einem von der Larve gesponnenen Cocon. Viele H. leben von andern Insekten, andere von süßen Säften, die sie auf Blüten, an verletzten Baumstämmen und auf mit Blattläusen besetzten ↔ Pflanzen finden. Die geistigen Fähigkeiten der H. sind sehr hoch entwickelt und äußern sich namentlich in der Fürsorge für die Brut. Am höchsten stehen hierin die gesellig lebenden Arten der stacheltragenden H.

Die Zahl der bis jetzt beschriebenen H. ist schwer abzuschätzen, doch dürfte 25 000 nicht zu hoch gegriffen sein, dabei werden aber selbst in dem gut durchforschten Mitteleuropa noch immerfort neue Arten entdeckt. Man teilt die H. in drei große Gruppen: 1) Hymenoptera aculeata, stacheltragende H. Die Weibchen (und Arbeiterinnen) sind mit einem Giftstachel versehen und bauen entweder Nester, in denen die Eier mit dem für die Larven bestimmten Futter niedergelegt oder die Larven von den Weibchen (Arbeiterinnen) aufgefüttert werden, oder legen die Eier in die Nester anderer Arten, wo die Larven von dem aufgespeicherten Futter oder der Larve des Wirtes leben. Hierher gehören die Familien der Bienen, Faltenwespen, Grabwespen, Wegewespen, Goldwespen und Ameisen. (S. die betreffenden Artikel.) 2) Hymenoptera entomophaga, schmarotzende H. Die mit einem Legestachel versehenen Weibchen legen ihre Eier an oder in die Eier, Larven oder Puppen anderer Insekten, in oder an denen die Larven schmarotzen (s. Schlupfwespen), oder an Pflanzen, an denen hierauf Auswüchse (Gallen) entstehen, die den Larven Schutz und Nahrung bieten (s. Gallwespen). 3) Hymenoptera phytophaga, Pflanzenwespen. Weibchen mit sägeartigem Legestachel. Die Larven sind entweder raupenartig und nähren sich von Blättern (s. Blattwespen), oder sind mit drei Beinpaaren versehen und farblos und leben im Innern von Baumstämmen oder Stengeln niederer Pflanzen (s. Holzwespen). (S. Tafel: Insekten I, Fig. 3, 6, 7 u. 8; II, Fig. 1-l8.)

Hautfresser, s. Speckkäfer.

Hautgifte, die Absonderungsprodukte der Giftdrüsen (s. d.) der Haut mancher Tiere.

Haut-goût (frz., spr. o guh), pikanter Geschmack, besonders: starker Wildgeschmack, den das Wildbret annimmt, wenn es in Fäulnis übergeht.

Hautgrind, s. Hautkrankheiten (der Haustiere).

Hauthorn (Cornu cutaneum), eine rundliche, meist gekrümmte oder spiralig gewnndene, hornartig feste Wucherung der menschlichen Haut, die eine gewisse äußerliche Ähnlichkeit mit den Hörnern mancher Tiere hat, aber nicht, wie diese, Knochenzapfen zur Grundlage hat, sondern nur aus verhornten Epidermiszellen besteht. Das H., welches eine Länge von 10 bis 12 cm erreichen kann, kommt vorzugsweise am behaarten Kopf, an der Stirn und Schläfe vor, entwickelt sich meist langsam und ohne Schmerzen und fällt bisweilen von selbst ab; wo dies nicht geschieht, wird es mit dem Messer entfernt.

Häutige Bräune, s. Krupp.

Hautjucken, s. Hautkrankheiten (S. 906 d) und Jucken.

Hautkrankheiten, infolge der oberflächlichen Lage und des komplizierten Baues der Haut und deren inniger Wechselbeziehung zum Gesamtorganismus ungemein häufige Krankheiten. Bei vielen H. finden sich auf der Haut mehr oder weniger zahlreiche umschriebene sog. Hautblüten oder Efflorescenzen (Flecken, Stippchen, Knötchen, Knoten, Quaddeln, Bläschen, Pusteln, Schuppen und Schüppchen), und in diesem Falle pflegt man wohl die betreffenden H. auch als Hautausschlag oder Exanthem zu bezeichnen. Man unterscheidet zwischen hitzigen oder fieberhaften und fieberlosen oder chronischen H. Zu den erstern gehört

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 906.