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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Hooge - Hooker (Mount-)
sein Stil geistreich, fließend, wohllautend und doch
kräftig. Seine"6eäic1it,6ii" (Amsterd. 1656 u. ö.) wur-
den von Vilderdijk (3 Bde., Leid. 1823; neuere Ausg.
von Leendertz, 2 Bde., Amsterd. 1864, 1875> und
seine Briefe, die ebenfalls als Muster betrachtet
tt?er5e??, von Huydecoper (1738) und von van Vloten
(4 Bde., Leid. 1855-58) herausgegeben. Von seinen
Dramen sind zu nennen die beiden Tragödien
"Lketo" und "<Äi6ra6i-t van V6i?6w>, das Lustspiel
"^Vareu^r" und das Schäferspiel "^i-auiäa." (hg.
von van den Bosch, Zwolle 1890). - Vgl. Siegen-
beek, I^krsäs op ?. c:. Ilookt (1800) und M. de
Vries, 1'. 0. Hoot't in "1)6 l^iä8" (1843).
Hooge, d. h. die Hohe, eine der Halligen (s. d.)
zwischen Amrum und Pellworm, mit 47 .Häusern,
1 Kirche und (1889) 174 E., von denen fast zwei
Drittel die nordfriesische, ein Drittel die plattdeutsche
Sprache sprechen. Die Insel hat bedeutend abge-
nommen. 1768 zählte man noch 164 Wohnhäuser,
1793 noch 480 E.
Hoogeveen, Hoogezand (spr. hochesand),
s. Fehu- und Moorkolonien (Bd. 6, S. 628d).
Hoogh, Pieter de^ Holland. Maler, s. Hooch.
Hooglede (spr. hoch-), Dorf in der belg. Pro-
vinz Westflandern, mit 4600 E., an der Landstraße
von Dpern nach Brügge. Hier wurden 13. Juni
1794 die Österreicher unter Clerfayt von den Fran-
zosen unter Moreau besiegt.
Hoogly, engl. Schreibung fürHugli, s. Ganges.
Hoogstraeten (spr. hochstrahten), alte Ort-
schaft in der belg. Provinz Antwerpen, 38 km nord-
östlich von Antwerpen, am Flüßchen Mark, mit
2244 E., hat eine schöne spätgot. Katharinenkirche
(14. Jahrh.) mit Glasgemälden und Grabmälern
der Stifter und ein Armenhaus (früher Schloß der
Grafen von H.). H. war seit 1213 Sitz einer Ba-
ronie der Herren von Euyk, die später an die Gra-
fen von Lalaing überging, 1532 zur Grafschaft und
zuletzt zu Gunsten der Fürsten von Salm zum Her-
zogtum erhoben wurde.
Hoogstraeten (spr. hochstrahten), Samuel van,
Maler, geb. 1626 zu Dordrecht, wurde teils durch
seinen Vater Dirk van H. (1596 - 1640), teils
durch Rembrandt in die Kunst eingeführt. Von
Wien, wohin er 1651 kam, ging er nach Rom, spä-
ter auch nach London; er starb 19. Okt. 1678 in
Dordrecht. Er malte viele Bildnisse, auch Prospekte,
Blumen und Früchte, vorzugsweise aber Genre-
bilder, die sich durch feine Lichtwirtung und male-
rischen Neiz auszeichnen. Seine Abhandlung über
die Malerei (Rotterd. 1678), mit eigenhändig radier-
ten Blättern, gilt für eins der besten Werke dieser
Gattung in jener Zeit.
Hoogstraeter Huhn, soviel wie Hamburger
Silbersprenkel, s. Hamburger Huhn.
Hoogstraten (spr. hoch-), Jakob van, päpstl.
Inquisitor zur Zeit der Reformation, geb. um
1454 in dem Flecken Hoogstraeten in Vrabant, stn-
dierte zu Löwen, trat zu Köln in den Dominikaner-
orden, wurde 1507 erster Regens der Studienanstalt
seines Ordens zu Köln, dann Prior des dortigen
Konvents, Professor der Theologieund endlich päpstl. ^
Ketzerrichter für Köln, Mainz und Trier. In dieser
Eigenschaft zog er Reuchlin wegen seiner Schriften
zu Gunsten der Juden zur Verantwortung, ver-
brannte auch 1514 dessen "Augenspiegel" öffentlich,
wurde aber zu Rom, als Reuchlin an den Papst
appellierte, 1516 abgewiesenund in die Prozeßkosten
verurteilt, deren Eintreibung sich namentlich Franz
von Sickingen angelegen sein ließ. Deshalb wurde
H. in den "^pi8toi3,6 odscuroruni virorum" (s. d.)
arg verspottet. Gegen Luther schrieb H. mehrere
Schriften. Er starb 21. Jan. 1527 zu Köln. Seine
Streitschriften erschienen gesammelt Köln 1526.
Hook (spr. huck), Theod. Edward, engl. Roman-
schriftsteller, geb. 22. Sept. 1788 zu London, trat,
begabt mit schlagfertigem Witze und ein gewandter
Improvisator, schon 1805 als Bühnendichter auf.
Er wußte sich die Gunst des Prinz-Regenten zu
erwerben und ward 1813 Generaleinnehmer und
Schatzmeister auf der Insel Mauritius. 1819 leitete
man in England wegen Unterschlagungen, die einer
seiner Unterbeamten begangen hatte, eine Unter-
suchung gegen ihn ein, die bewirkte, daß er 1823
l2 000 Pfd. St. ersetzen follte. Unterdessen war
H. Redacteur der Zeitung ""lolm Lull" geworden,
in der er die Grundsätze der Hochtorypartei ver-
focht und die Königin Karoline angriff. Im Schuld-
turm fchrieb er nun seine ersten Erzählungen:
"3^ii^8 anä äoin^s" (9 Bde., Lond. 1826 - 29).
Dieselben wurden vom Publikum mit großem Bei-
fall aufgenommen und brachten ihm 4000 Pfd. St.
ein. Bald darauf erhielt H. feine Freiheit wieder,
worauf er sich fast ausschließlich der Novellistik
widmete. 1830 erschien "Novell", 1833 "^be
par80n'8 ä3.uFkwr" und "I^ov6 auä priäe". 1836
übernahm er die Redaktion des Msn Nontdi^
NNF^ino", für das er "wildert Hui-ii^" und
dessen weit schwächere Fortsetzung "^ui-nL.y mar-
risä" schrieb (später einzeln in 3 Bdn. erschienen).
Dann folgten 1836 ".laok Ni-3^", 1839 "Virtti8,
ä6Htk8 9,nä Uiai'li9.ß68" und 1840 "^MisrZ and
80N8". Sein letzter Roman "I'ei'ßFriiie Lune6"
(3 Bde., Lond. 1842) erfchien erst nach seinem Tode
und soll zum Teil von anderer Hand herrühren.
Sämtliche Arbeiten H.s zeichnen sich durch Men-
schenkenntnis, Humor und gewandte Darstellung
aus, verraten aber die Hast, mit der sie geschrieben
sind, und treiben die Komik bis zur Karikatur. Er
starb 24. Aug. 1841 zu Fulham. H.s Werke er-
schienen deutsch in Auswahl von Moriarty und
Seybt (20 Tle., Lpz. 1842-44) und von Kaiser und
Funk (30 Bde., ebd. 1842-48). - Vgl. Barham,
I^ilo anä r6uiHw8 ok Id. H. (Lond. 1852 u. ö'.;
neueste Aufl. 1877).
Sein älterer Bruder, James H., Dechant von
Worcester und Archidiakonus von Huntingdon, geb.
1772, gest. 1828, schrieb zwei Romane: "?6n 0^6n"
(Edinb. 1822) und "^si-c^ Nalior^" (ebd. 1824),
in welchen er die polit. Ereignisse des Tags berührte,
sowie mehrere Flugschriften und Predigten.
Dessen Sohn, Walter Farquhar H., geb.
1798, gest. 1875, studierte m Oxford Theologie und
wurde Domherr in Lincoln, Kaplan der Königin
und 1859 Dechant von Chichcster. Er hat sich durch
ein "^wii-eli äictionki')") (14. verbesserte Aufl.,
Lond. 1887), "^.n 6cci68ia8tica1dioFi'NZ)kv" (8 Bde.,
ebd. 1845-52) und besonders durch "I^iv68 ok tk6
ai-0dl)i8ii0i)8 ok <^nt6i-dnr7" (12 Bde., ebd. 1860
-76) einen geachteten Namen erworben. - Vgl.
W. R. W. Stephens, I.ils anä i6tt6i-8 ol Dean U.
(2 Bde., 1878).
^3oo/c. oder 1^. //oo/c., bei naturwissenschaft-
lichen Namen Abkürzung für William Jackson
Hooker (s. d.).
Hooker, Mount- (spr. maunt hucker), Berg
im Felsengebirge in Nordamerika, auf der Grenze
zwischen Britisch-Columbia und dem Nordwest-Ter-