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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Hornkorallen - Hornu
Stoffe zu verhindern, werden dieselben mit Hufkitt
(s. d.) nach vorheriger Entfettung mit Äther oder
Seife ausgefüllt.
Hornkorallen, f. Oktaktinien. sraLtwui).
Hornkraut, foviel wie Ackerhornkraut (s. Oe-
Hörnli, Nagelstuhberg im Molassenvorlande
der Glarner Alpen (f. Westalpen), zwischen Töh
und Thür im schweiz. Kanton Zürich, 5 km östlich
von Vauma. Das H. ist 1136 m hoch. .
Hornmehl, s. Hornspäne. ' '
Hornmilben, s. Ordatiäas.
Hornmusik, die nur von Blechinstrumenten (be-
sonders Hörnern, Trompeten und Posaunen) aus-
geführte Musik.
Hornpips (eng!., spr. hohrnpeip, "Hornpfeife"),
ein besonders in Wales gebräuchliches Holzinstru-
ment, das wie eine Pfeife gefchnitten ist, Grifflöcher
und ein Horn an jedem Ende hat. Das eine Horn
dient als Mundstück, das andere bildet die Mün-
dung. Auch der nach der H. (oder dem Dudelsack) mit
Hut und Rock getanzte engl. Nationaltanz heißt 13.
Hornrabe (Lucorvug), eine Gattung der Nas-
hornvögel (s. d.) mit sehr hohem Lauf, vorn steil
abgeschnittenem und offenem Horn. Die drei statt-
lichen, schwarzen, einander sehr ähnlichen Arten be-
wohnen das mittlere und südl. Afrika. Das Stück
kostet 300-500 M.; die Nahrung besteht vorwie-
gend aus Fleisch.
Hornrachen (^urvlasmiä^e), eine buntgezeich-
nete Familie der Kuckucksvögel (nach Sclater und
Wallace der Singvögel) mit flachem, aber breitem,
tiefgefpaltenem Schnabel, mittellangen Flügeln, an
denen die dritte bis fünfte Schwinge am längsten
sind. Von diesen trägen, insektenfressenden Vögeln
kennt man neun Arten, die südlich von den Abhän-
gen des Himalaja durch Hinterindien bis Sumatra,
Borneo und Java vorkommen.
Hornrochen, s. Rochen.
^o^nse/l., bei naturwissenschaftlichen Namen
Abkürzung für Friedrich Hornschuch, gest. 1850
als Professor der Botanik in Greifswald.
Hornschicht der Oberhaut, f. Haut (Bd. 8,
Hornschnecken, f. ^6i-it1iiiäÄ6. ^S.902d).
Hornschrot, s. Horn (tierisches).
Hsrnfchlvämme ((ÜEi-HwLpoi^iHO), eine Fa-
milie der Schwämme, ausgezeichnet durch ein hor-
niges Skelett, das, und bisweilen in sehr hohem
Grade, jodhaltig ist und von besondern wandern-
den Zellen (den sog. Spongioblasten) gebildet wird.
H. sind namentlich in den tropischen Meeren sehr
häusig, nach den kältern Regionen hin werden sie
seltener und seltener; die meisten leben in nur ge-
ringen Tiefen. Manche haben die Gewohnheit, durch
aufgenommene Fremdkörper (Sand, Muschelfrag-
mente, Nadeln anderer Schwämme u. s. w.) ihre
Skelettfasern zu verstärken, bis zu dem Grade oft,
daß die eigentliche Hornfaser nahezu ganz verdrängt
und ihre Stelle fast ausschließlich von jenen Fremd-
körpern eingenommen wird. Zur Gruppe der H.
gehört auch der Badeschwamm (s. d.).
Hornschwingel, deutscher Name für LromuZ
3c1ira(wi'i /^"i^/i. ss. ZroinuZ).
Hornfey (spr. hohrnse), Stadt in der engl. Graf-
schaft Middlcsex, nördl. Vorort von London, an der
Great-Northern-Eisenbahn, hatte 1881: 22485,
1891: 44512 E. In der Nähe Alexandra Palace,
ein vielbesuchtes Vergnügungsetablissement.
Hornsilber, Mineral, s. Chlorsilber und Hornerz.
Hornsohle, s Huf.
Hornspalten, Zusammenhangstrennungen in
der Längsrichtung der Hornwand des Pferdehufs,
die also in der Wand von oben nach unten
oder umgekehrt gehen. Sie sind bei Pferden sehr
häufig. Man unterscheidet in der Hauptsache ober-
flächliche H., die nicht bis auf die Fleischwand vor-
dringen, und durchgehende oder vollständige, bei
denen die Hornwand in ihrer ganzen Dicke gespalten
ist. Letztere verursachen in der Regel Lahmheit. Die
H. sucht man durch Aufschrauben eiferner Plättchen
oder durch Einlegen sog. Hufagraffenzu fixieren.
Am zweckentsprechendsten geschieht jedoch die Fixie-
rung der gespaltenen Wand durch Vernieten mittels
eines quer hindurch getriebenen Hufnagels. Der
kranke Wandteil darf das Eifen nicht berühren, was
durch Niederfchneiden desfelben erzielt wird.
Hornspäne, wegen ihres reichen Stickstoff-
gehalts (14-16 Proz.) gleich andern hornartigen
Geweben, wie Haare, Wollabgänge, Federn u. s. w.,
zur Zeit ihrer Zersetzung ein sehr kräftig wirkendes
Düngmittel fowohl für Kulturen des freien Landes
als für Pflanzen in Töpfen. Vor dem Gebrauch
sind die gröbern Stücke durch Anwendung von
Sieben von den feinern zu scheiden. Letztere tre-
ten bei ausreichender Bodenfeuchtigkeit bald m
Wirksamkeit, während jene zur Zersetzung längere
Zeit gebrauchen und, zu spät in den Boden ge-
bracht, für die Pflanzen von geringem oder gar
keinem Nutzen sind. Vorteilhaft ist es, die Zer-
setzung der letztern durch Vermischung mit Düuger-
erde im Herbst, durch Umstechen des Haufens im
Winter und Begießen zu beschleunigen. Im Früh-
jahr ist die Ammoniakbildung im vollen Gange und
die Erde muß sofort verwendet werden Das jetzt
im Handel befindliche Hornmehl (durch Stoßen
oder Mahlen pulverisiertes Horn) ist den H. vorzu-
ziehen, weil es sich leichter zerfetzt; man vermischt
geringe Mengen mit der Erde für Topfpflanzen.
Hornspitzen, s. Horn (tierisches).
Hornstem, dichter mikroskopisch-feinkrystallini-
scher Quarz, der sich meist derb, selten in Pseudo-
morphosen, z. V. nach Kalkspat und Flußspat, auch
tropfsteinartig in Geschieben, großen Kugeln mit
schaliger Absonderung, in besondern Lagen und
als Versteinerungsmittel findet und splitterigen
oder muscheligen Bruch, graue, gelbe, rote, braune,
grüne Farben sowie zuweilen gesteckte, gestreifte
oder gewölkte Zeichnungen besitzt. Eine Abände-
rung desfelben ist derHolzstein, ein Verkieselungs-
material von Hölzern, das oft noch sehr ausgezeich-
net die vegetabilische Struktur zeigt (am Kyffhäuser,
Gegend von Chemnitz). Manche H. nehmen eine
schöne Politur an und werden wie Achat verarbeitet.
Hörnstein, Dorf im Gerichtsbezirk Pottenstein
der österr. Bezirkshauptmannschaft Baden in Nieder-
österreich, hat (1890) 424, als Gemeinde 930 E.
Bei H. liegt das prachtvolle spätgot. Schloß H. des
Erzherzogs Leopold, von dem Wiener Architekten
Theophil Hänfen erbaut, mit Malereien von Rahl
und seinen Schülern Bitterlich, Eisenmenger, Grie-
penkerl und Hofmann. - Vgl. Becker, H. in Nieder-
österreich (3 Tle. in 4 Bänden mit Atlas, Wien 1888).
Hornstoff, s. Keratin.
Hornstrauch, deutscher Name der Pflanzengat-
tung OornuF (s. d.).
Horntang, s. 06r2.iniuui. snier).
Horntiere, soviel wie Hohlhörner (s. Cavicor-
Hornu (spr. ornüh), Dorf in der belg. Provinz
Hennegau, im Borinage, an der Linie Frameries-