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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Huysmans – Hyacinthe

gen. Im erstern Fall sind, wie in Fig. 5, alle Phasen gleich vertreten und zerstören sich gegenseitig, was gewöhnlich für das Licht zutrifft, dessen Wellenlänge gegen die Dimension a b der Öffnung gewöhnlich verschwindet. Im zweiten Fall treffen die Wellen, wie in Fig. 6, zusammen und unterstützen sich merklich. Dies findet gewöhnlich für den Schall statt, aber auch für das Licht, wenn a b klein genug ist (s. Beugung [des Lichts]). Eine Lichtwelle schreite unter der Neigung α (Fig. 7) gegen die Trennungsfläche zweier Mittel vor. Die Geschwindigkeit u, mit der die Erregung der Punkte in der Trennungsfläche fortschreitet, ist dann durch v/u = sin α bestimmt, wenn v die Wellengeschwindigkeit im ersten Mittel ist. Die Neigung der Welle im zweiten Mittel ist aber durch v′/ u = sin β gegeben, wenn v′ die Wellengeschwindigkeit in diesem ist. Hieraus folgt sin α/sin β = v/v′ Das Verhältnis sin α/sin β ist aber gleich dem Brechungsexponenten der beiden Mittel (s. Brechung [der Lichtstrahlen]); daher ist auch das Verhältnis der Wellengeschwindigkeit gleich dem Brechungsexponenten. Neuere Untersuchungen über H. P. rühren von Stokes und Kirchhoff her.

^[Abb. Fig. 3.]

^[Abb. Fig. 4.]

^[Abb. Fig. 5.]

^[Abb. Fig. 6.]

^[Abb. Fig. 7.]

Huysmans (spr. heus-), Jorris Karl, franz. Romanschriftsteller, aus der neufranz. naturalistischen Schule, geb. 5. Febr. 1848 zu Paris, war im Ministerium des Innern angestellt und widmete sich später ausschließlich der Schriftstellerei. Er schrieb: «Le drageoir à épices» (Par. 1874), «Marthe» (Brüss. 1876), «Les sœurs Vatard» (1879), «Croquis parisiens» (1880), «En ménage» (1881), «A rebours» (1884), «En rade» (1887), «Certains» (1889), «Là-bas» (1891) u. a. Seit 1880 giebt er mit Zola u. a. die Wochenschrift «La Comédie humaine, organe du naturalisme» heraus.

Huysum (spr. heusömm), Jan van, niederländ. Blumen- und Fruchtmaler, geb. 15. April 1682 zu Amsterdam, gest. 7. Febr. 1749 daselbst, wurde von seinem Vater Justus H., einem Gemäldehändler und mittelmäßigen Maler (1659‒1716), zum Landschaftsmaler gebildet. Erst im reifern Alter fing er an, Blumen- und Fruchtstücke zu malen, worin er alle seine Vorgänger übertraf. In den Tautropfen und Insekten, die er dazu malte, wußte er die Natur in der höchsten Wahrheit wiederzugeben. Meisterstücke von ihm finden sich in den Galerien zu Wien, München, Dresden und besonders in St. Petersburg.

H. hatte drei Brüder, die ebenfalls Maler waren; Justus, Nikolaus und Jakob van H. Letzterer, geb. 1680, gest. 1740 in London, kopierte täuschend die Blumen- und Fruchtstücke seines Bruders.

Huzūlen, ruthen. Volksstamm, bewohnt die nordöstl. Abhänge der Karpaten im östl. Galizien und der Bukowina. Ihre Hauptbeschäftigung ist Viehzucht. Geschätzt sind auch die Huzulenpferde. Die Zahl der H. ist nicht anzugeben, da sie bei den Volkszählungen mit den andern ruthen. Stämmen zusammengeworfen werden. – Vgl. Kaindl, Die H. (im «Ausland», 1893, Nr. 2, S. 17 fg.).

Huzvâresch, nicht mehr gebräuchliche Benennung für Pehlevi (s. d.).

Hvalöerne, Inselgruppe an der norweg. Südküste, 20 km südlich von Frederiksstad, unweit der schwed. Grenze, hat 2500 E. und lebhafte Fischerei.

Hven, schwed. Insel im Öresund, nordwestlich von Landskrona, zählt auf 7,5 qkm (1892) 1029 E., gehört zu Malmöhus-Län und ward im Roeskilder Frieden (1658) von Dänemark abgetreten. Tycho Brahe ward 1576 mit der Insel belehnt und ließ hier Schloß Uranienborg mit der Sternwarte Stjerneborg erbauen, von denen noch spärliche Trümmer übrig sind.

Hvergelmir, s. Elivagar.

Hvitfeldt (oder Huitfeldt), Arild, dän. Geschichtschreiber, geb. 11. Sept. 1546, war 1586‒1609 Reichskanzler. Er schrieb «Danmarks Riges Kronike» (10 Bde., Kopenh. 1597‒1604), ein Werk, das durch die Stellung des Verfassers und seiner Benutzung verlorener Quellen und Diplome eine Hauptquelle für die dän. Geschichte bis zum Tode Christians Ⅲ. ist. 1650‒52 wurde das Werk in Folio (2 Bde.) herausgegeben. H. starb 16. Dez. 1609.

H. v. M. oder H. v. Mey., nach der wissenschaftlichen Benennung naturhistor. Gegenstände Abkürzung für Hermann von Meyer (s. d.).

Hwang-ho, Fluß in China, s. Hoang-ho.

Hwei-jüen, Stadt in China, s. Ili.

Hyacínth, Edelstein, Varietät des Zirkons (s. d.). Tiefrote Exemplare werden als Phantasiesteine (s. d.) sehr geschätzt, kommen aber selten in genügender Größe und Reinheit vor. – Über die sog. H. von Compostela s. Eisenkiesel.

Hyacintharara (Sittace hyacinthina Latham), ein prächtiger Papagei aus der Gattung der Araras (s. d.) von dunkel kobaltblauer Farbe; die Unterseite der Flügel und des Schwanzes sind schwarz, die nackten Gesichtsteile orangerot. Der 42 cm lange, mit einem 52 cm langen Schwanze versehene Vogel bewohnt Brasilien vom Amazonenstrom bis zum 16.° südl. Br. In europ. Tiergärten ist er eine ziemlich seltene Erscheinung. Sein Preis beträgt etwa 300‒450 M.

Hyacinthe, Pflanzengattung, s. Hyacinthus.

Hyacinthe (spr. ĭaßängt), Pater, mit Familiennamen Charles Loyson, französischer kath. Kanzel- ^[folgende Seite]