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Jakob Eduard – Jakob V. (König von Schottland)
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Jakob II. (König von Großbritannien)'
main zurück, wo er 16. Dez. 1701 starb. J. war eine kräftigere Natur als sein Bruder, erprobt im Kampf zu Land und See, dafür aber ohne
Feinheit des Geistes, abstoßend und unversöhnlich; er strebte einem Ziele zu: der Herstellung des Katholicismus in England, und that das
mit einer eigensinnigen Beschränktheit, obgleich das ganze staatliche Leben von prot. Geiste durchtränkt war. – Vgl. Clarke,
The life of James II. (2 Bde., Lond. 1816; eine auf eigenen Aufzeichnungen J.s beruhende Arbeit);
Macaulay, History of England Bd. 2 u. 3 (Leipzig,
Tauchnitz Edition; deutsch ebd. 1849–51); Fox,
History of the early part of the reign of James II. (Lond. 1808; deutsch Hamb. 1810).
Jakob Eduard, auch Jakob III. oder der
Ritter von St. Georg genannt, engl. Thronprätendent, geb. 10. Juni 1688 in London als Sohn
Jakobs II. von Großbritannien, wurde bei der Vertreibung seines Vaters nach Frankreich geflüchtet
und nach dessen Tode 1701 von den führenden kath. Staaten als König anerkannt. Im Spanischen Erbfolgekriege benutzte Frankreich ihn
und seine Ansprüche gegen England, aber die mit ihm 1708 gegen Schottland segelnde franz. Flotte wurde von Admiral Byng
zurückgewiesen. J. E. kämpfte dann nicht ohne Auszeichnung unter Villars in Flandern, bis er den Bestimmungen des Utrechter Friedens
(1713) gemäß aus Frankreich ausgewiesen wurde. Nach Georgs I. Thronbesteigung (1714) wurden seine Hoffnungen durch eine
Jakobitenbewegung in England und besonders in Schottland neu belebt, aber die 1715 von Graf Mar, später von J. E. selbst geführte
Erhebung in Schottland, wie gleichseitige Versuche in England wurden mit leichter Mühe niedergeschlagen. Nach wechselndem Aufenthalt
ließ der mit Marie Clementine Sobieski vermählte Prätendent sich in Rom nieder. Einen neuen Versuch, nach Georgs I. Tod (1727) zur
Herrschaft zu gelangen, gab er selbst in seinen Anfängen auf, und als 1740 der franz. Minister Fleury sich wieder der Stuarts gegen
England bedienen wollte, überließ J. E. das Unternehmen seinem Sohne Karl Eduard (s. d.), welcher 1745 in
Schottland landete, jedoch nach glücklichen Anfängen bei Culloden (s. d.) 27. April 1746 vollständig erlag. J. E. starb
2. Jan. 1766 zu Albano.
Jakob, Herzog von Kurland, geb. 28.
Okt. 1610 zu Mitau, Sohn des seines Herzogtums für verlustig erklärten Herzogs Wilhelm, trat die Regierung 1639 an und schloß, wie sein
Schwager, der Große Kurfürst, mit fast allen seefahrenden Mächten Handelsverträge ab. In Afrika erwarb er Gambia und die St.
Andreasinsel, in Amerika die Insel Tabago. In Kurland legte er den Jakobskanal an und gründete Jakobstadt. Obwohl J. sich im
poln.-schwed. Kriege die Neutralität zu sichern wußte, gelang es Karl X. von Schweden doch, Kurland zum schwed. Lehnsfürstentum zu
machen; 30. Sept. 1658 nahm der schwed. Feldmarschall Graf Duglas den Herzog in Mitau gefangen, der erst im Frieden von Oliva 8. Juli
1660 die Freiheit wiedererhielt. In der kurzen Zeit hatten die Schweden sein Land ruiniert, die Holländer und Engländer sich der Kolonien
bemächtigt; dennoch hinterließ J., als er 1. Jan. 1682 in Mitau starb, seinem Nachfolger Friedrich Kasimir ein neu aufblühendes Land. –
Vgl. Schiemann, Histor. Darstellungen (Mitau 1886); ↔ Diederichs, Herzog J.s von Kurland Kolonien an der Westküste
von Afrika (ebd. 1890).
Jakob I., König von Schottland
(1406–37), geb. 1394 in Dunfermline als Sohn Roberts III., war 1405 in engl. Gefangenschaft geraten, als er vor den Nachstellungen
seines Oheims, des herrschaftslüsternen Herzogs von Albany (s. Stuart), nach Frankreich geflüchtet werden sollte.
Auch nach seines Vaters Tode (1406) wurde er in der Haft zurückgehalten, während Albany und nach ihm (1420) dessen Sohn Murdoch
(s. Stuart) das Regiment führten. Als die Engländer nach Heinrichs V. Tode (1422) Schottland vom Bunde mit
Frankreich abdrängen wollten, erhielt J. seine Freiheit und heiratete Johanna Beaufort, eine Verwandte des engl. Königshauses. 1424 trat
er die Regierung an und suchte die unter den Regenten eingerissene Zügellosigkeit zu bekämpfen und die verlorene Macht der Krone
herzustellen. Die Verbindung, die J. mit Frankreich einging, verwickelte ihn in Feindseligkeiten mit England. Als er das Schloß Roxburgh
belagerte, bildete sich eine Adelsverschwörung gegen ihn, in einem Kloster bei Perth wurde er überfallen und 20. Febr. 1437 ermordet. Er
war poetisch begabt und hat in einem allegorischen Gedicht «The Kings Quair» während seiner
Gefangenschaft seine nachherige Gemahlin besungen.
Jakob II., König von Schottland
(1437–60), geb. 16. Okt. 1430, Sohn Jakobs I., war ein Kind von 7 Jahren, als sein Vater ermordet wurde. Er führte nach erlangter
Selbständigkeit lange Fehden gegen die Douglas (s. d.), die während seiner
Unmündigkeit mit andern Gewalthabern um die Macht gestritten hatten, und stieß ihr Haupt, William Douglas, 1452 mit eigener Hand nieder;
erst nach wechselnden Erfolgen gelang es ihm, den Kampf siegreich zu beendigen. J. fiel 1460 bei einer Belagerung des Schlosses
Roxburgh.
Jakob III., König von Schottland
(1460–88), geb. 10. Juli 1451, folgte seinem Vater Jakob II. als neunjähriges Kind unter der Vormundschaft seiner Mutter Maria von
Geldern. Als er 1469 mündig geworden war, zeigte er sich als Fürst von reichen Anlagen, gebildet, von großer Liebe zur Kunst und
Wissenschaft beseelt. Sein Streben war, gleich seinem Vater, die überwiegende Macht des Adels zu brechen, aber seine Mittel waren zu
gering; im Kampf mit seinen aufrührerischen Vasallen wurde er bei Bannockburn (s. d.) geschlagen und 11. Juni
1488 auf der Flucht getötet.
Jakob IV., König von Schottland
(1488–1513), geb. 17. März 1472, folgte seinem Vater Jakob III. und machte sich durch sein ritterliches und kriegerisches Wesen bei
seinen Vasallen beliebt. Er begünstigte anfangs Perkin Warbeck, den engl. Kronprätendenten gegen Heinrich VII.; als sich aber seine auf
ihn gesetzten Hoffnungen trotz zweier Kriegszüge nicht verwirklichten, ließ er ihn fallen, schloß mit England Frieden und heiratete 1499
Heinrichs älteste Tochter Margarete. Als Heinrich VIII. dagegen seine kriegerische Politik gegen Frankreich begann, trat die alte
Verbindung dieses Landes mit Schottland gegenüber England wieder in Kraft. Während Heinrich in Frankreich stand, fiel J. mit großem
Heer in Northumberland ein, wurde aber vom Grafen Surrey bei Flodden 9. Sept. 1513 völlig geschlagen und selbst getötet.
Jakob V., König von Schottland
(1513–42), geb. 10. April 1512, Sohn Jakobs IV., kam nach
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 838.