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Jalousiegeben - Jamaika
Ialousiegeben (spr. schalusih-), ein in der Stra- j
tegie namentlich im 18. Jahrh., so anch vielfach ^
von Friedrich d. Gr. angewandter Ausdruck. "Dem
Gegner für einen Punkt Jalousie geben" bedeutet:
den Gegner für diesen Punkt besorgt machen, ihn zu
dessen Verstärkung veranlassen, um dann einen an-
dern Punkt anzugreifen.
Ialousieglas (spr. schalusih-), s. Musselinglas.
5a.1oux (frz., spr. schaluh), eifersüchtig, neidisch.
Ialpannan, Insel bei Ceylon, s. Dschafna.
Ialpuch, Fluß im russ. Gouvernement Bessara-
bien, stießt östlich des Pruth, parallel mit diesem,
und ist mit dem in seinem Lauf liegenden Ialpuch -
see (146,8 <ikm) 107 ^m lang. Ein Abfluß des
Sees mündet nahe westlich von Ismail in den Kilia-
Arm des Donaudeltas.
Falta. 1) Kreis im russ. Gouvernement Taurien
an der Südküste der Krim, hat 1667,3 (ikm, 44110 E.
(meist Tataren), reichen Obst- und Weinbau. -
2) Kreisstadt im Kreis I., an einer breiten Bucht
des Schwarzen Meers in reizender Umgegend herr-
lich gelegen und durch ihre überaus günstigen klima-
tischen Verhältnisse ausgezeichnet, hat (1888) 4764
E., Post und Telegraph, 1 russ., 1 prot. Kirche,
1 Synagoge, 1 karaimisches Bethaus, 1 Zeitung,
breite Promenaden, Seebad, Dampfschiffahrt nach
Heodosia und Sewastopol. I. ist ein beliebter
^ommeraufenthalt der russ. Aristokratie. 4 km west-
lich liegt das kaiserl. Schloß Livadia (s. d.).
Ialuit, Dschalut, Talut oder Vonham,
die Hauptgruppe der Marschallsinseln im Großen
Ocean, in der Kette der Ralikinseln, in 6° nördl.
Br. und 169 -170° östl. L. von Greenwich, be-
steht aus 55 kleinen, von einer Korallenbank um-
schlossenen Inseln; dieselben sind 90 hkm groß und
hatten (1880) 1006 G. (335 Männer, 398 Frauen,
273 Kinder). Hauptinsel istIabor(Iawbor) an
der Südostdurchfahrt der Lagune, Hauptmissions-
station, Sitz des kaiserl. Kommissars und der Ialuit-
gesellschast(s.d.),der alle Pflanzungen gehören. Wich-
tigstes Erzeugnis ist Kopra (1891': 480414 Pfd.). -
Die Gruppe'ist 1809 von Kapitän Patterson ent-
deckt worden; 29. Nov. 1878 machte Kapitän von
Werner I. zu einer deutschen Kohlenstation; später
wurde I. Sitz eines deutschen Konsulats und 15. Ott.
1885 wurde die deutsche Flagge geheißt.
Ialuitgesellfchaft, am 21. Dez. 1887 ge-
gründete Aktiengesellschaft, mit dem Sitze in Ham-
burg zum Betriebe der früher im Eigentum der
Deutschen Handels- und Plantagenaesellschaft der
Südsee-Inseln und der Firma Robertson und
Hernsheim zu Hamburg befindlichen Hauptfak-
toreien auf Ialuit (s. d.) und der dazugehörigen
Nebenfaktoreien und zum Betriebe von Handel und
Schiffahrt mit den Inseln der Südsee. Das voll
eingezahlte Grundkapital beträgt 1200000 M. Die
Kosten der Verwaltung des deutschen Schutzgebie-
tes der Marschallinsem hat die I. übernommen
gegen die Berechtigung, herrenloses Land in Besitz
zunehmen, Fischerei auf Perlen zu betreiben und
die Guanolager auszubeuten. Die Verwaltung
selbst führt ein kaiserl. Kommissar mit einigen
Unterbeamten. Als Vorstand der I. fungieren
F. Hernsheim und F. Gerdzen, beide in Hamburg.
Die Gesellschaft, die seither eine mäßige Dividende
verteilte, hat 1892 auch die im Schutzgebiet be-
findlichen amerik. Faktoreien erworben.
Falutoröwsk. 1) Bezirk im südwestl. Teil des
russ.-sibir. Gouvernements Tobolsk, ebene, zum
Teil sumpfige Landschaft im Flußgebiet des Tobol,
hat 21627,8 hkm, 194815 E. (darunter 6000 Ta-
taren) ; Ackerbau, Viehzucht, Talgfchmelzereien, Ger-
bereien.- 2)I., auch Ialutorsk, im Volksmunde
Bakschansk, Bezirksstadt im Bezirk I., 362 kin
südwestlich von Tobolsk, etwa 1^ km links des
Tobol, der früher bis zur Stadt reichte, hat (1888)
4954 E., Post und Telegraph, 5 Kirchen, 1 Progym-
nasium für Mädchen; Ackerbau, Viehzucht, wenig
Handel und Industrie.
Iam (aus dem Tatarischen), die Bezeichnung für
Poststationen, wie solche in Rußland zuerst von den
Mongolen eingerichtet wurden. Den Dörfern, die
an den Heerstraßen lagen, ward die Verpflichtung
auferlegt, die Boten und Beamten des Chan zu
befördern. Unter der moskowitischen Negierung
erhielten diese Bauern (Iamschtschiki), die zur
Beförderung der zarischen Beamten und Boten ver-
pflichtet waren, Freiheit von Abgaben und Steuern.
Jetzt ist diese Einrichtung beseitigt.
^aiu (engl., spr. dschämm), soviel wie Obstgelee.
Iama(^ama, "derBändiger"), in der ind.Mytho-
logie der Gott des Todes und Nichter der Verstorbe-
nen. Im Veda ist er neben seiner Schwester Iami
der erste Mensch, der dann auch in der Unterwelt
seinen Nachfolgern die Stätte bereitete.
Iamagrod, s. Iamburg.
^ainaioa. ÄoZ^vooä (spr. dschämmehke dogg-
Wudd), s. ?i3ciäia.
Iamaicm, soviel wie Verberin (s. d.).
Iamalka, eine Insel der Großen Antillen, süd-
lich von Cuba, von Ha'iti durch den Kanal von I.
oder die Windwardpassage geschieden, durch ihre
Lage und ihre Erzeugnisse die wichtigste engl. Be-
sitzung in Westindien, bedeckt 10859, mit den Turks-
und Caymans-Inseln (s. d.) 12018 ykm und hat
(1891) 639491 (305948 männl., 333543 weibl.) E.,
d. i. 59 auf 1 hkin; darunter befinden sich 14692
Weiße, 121955 Mischlinge, 488624 Neger und
481 Chinesen. I. ist von W. gegen O. von den be-
waldeten Blauen Bergen durchzogen, die den östl.
Teil erfüllen und dort bis 2236 in hoch aufsteigen,
während deren Ausläufer in den übrigen Teilen
weniger hoch erscheinen. Granit, Syenit, Diorit
setzen die Blauen Berge zusammen, ferner Schiefer
und Sandstein. Der Westen der Insel ist hügeliges
Tertiär, die Mitte gehört der Kreide an. Die Thäler
sind eng, und nicht mehr als ein Zwanzigstel des
Areals ist ebener Boden. Viele kleine Flüsse rinnen
durch sie herab, doch ist nur der Black-Niver schiff-
bar, und Mineralquellen springen an verschiedenen
Stellen. Die meist steile Küste hat auf 825 km
Länge 16 sichere Haupthäfen und 30 Buchten und
Needen mit gutem Ankergrunde. Das Klima ist am
Tage heiß, in der Nacht feucht und kühl; die mitt-
lere Temperatur des Januar beträgt 24,3°, die des
Juli 27,6" 0. Die Ebenen sind ungesund und ost
vom Gelben Fieber heimgesucht. Auf den Bergen
dagegen ist das Klima sehr gesund und sieberfrei.
Zwei Regenzeiten und zwei Trockenzeiten wechseln
ab, erstere im Mai-Juni und November-Dezember.
Der meiste Negen fällt im NO., der wenigste im
SW. Der Boden ist sruchtbar und trägt alle Tropen-
gewächse, über Flora und Fauna s. Westindien.
Unter Anbau stehen 28820 Kg,, davon entfällt
auf Weiden beinahe die Hälfte; Zuckerrohr tragen
1477,23, Kaffecpfianzungen 9002,78 lia, außerdem
werden Kakao, Pimento (Iamaikapfeffer), Ingwer
und Getreide angebaut. Obst ist sehr reichlich vor-
