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K.
K, der elfte Buchstabe unsers Alphabets, hat in der ältesten semit. Inschrift ungefähr dieselbe Form wie im ältesten Griechisch: ein
senkrechter Strich mit einem spitzen Winkel an der linken Seite; daraus wurde in rechtsläufiger Schrift K, das in die
altitalischen Alphabete überging, auch in das lateinische. In der ältesten lat. Inschrift liest man: pakari,
fedek. Später hat das C (s. d.) im Lateinischen das K verdrängt;
ausnahmsweise hielt es sich in Karthago, K(alendae),
Kamenae u.a. Für die abgeleiteten Alphabete ist K besonders wichtig. Alphabete,
die ein K haben (z. B. die der Armenier, Kopten, Goten, Slawen), stammen aus dem Griechischen; die andern aus dem
Lateinischen. Doch haben Engländer und Deutsche das K, das im Lateinischen nie ganz fehlte, schon sehr früh
angewendet. Als Zahlzeichen bedeutet K im Griechischen 20. (S. Schrift.) Der Laut des
K gehört zu den gutturalen Verschlußlauten (s. Laut).
Als Abkürzungszeichen steht K im Lateinischen für
Kalendae und für den Namen Kaeso; Verleumdern wurde in Rom ein
K = Calumniator auf die Stirn gebrannt. Auf franz. Münzen bedeutet K den Prägort
Bordeaux. In der Chemie ist K das Zeichen für Kalium; in Parlamentsberichten für konservativ. Im Englischen ist
K die Abkürzung für King (König) und für
Knight (Ritter).
K., hinter lat. Pflanzennamen Abkürzung für Gustav Kunze (s. d.).
Ka, das früher gebräuchliche chem. Zeicben für Kalium (jetzt
K).
Kaaba (Ka'ba), eigentlich Würfel, ein länglichviereckiges, 12 m langes, 10 m breites und 15
m hohes plumpes Gebäude in Mekka, welches, seit ältester Zeit von einem großen Teil der arab. Stämme als Nationalheiligtum verehrt, von Mohammed zum
Mittelpunkte des islamit. Glaubens, zur allgemeinen Kibla (s. d.) und zum Ziele der religiös vorgeschriebenen Pilgerfahrt gemacht wurde.
Der vornehmlichste Verehrungsgegenstand dieses vom Islam als Beit Allah («Haus Gottes») bezeichneten Baues ist der
nach der mohammed. Legende vom Engel Gabriel dem Abraham als Geschenk überbrachte sog. schwarze Stein, ein uralter Fetisch der heidn. Araber (s.
Hadschar), welcher, in der südöstl. Ecke auf 5 Fuß Höhe neben dem Eingänge eingemauert, von den Pilgern mit großer Ehrfurcht berührt
und geküßt wird. Die Mohammedaner führen die Geschichte der K. bis in die vorsintflutliche Zeit zurück; den jetzigen Bau lassen sie von Abraham und Ismael
herrühren. Die K. erfuhr im Laufe der Zeit viele Umgestaltungen; den letzten Neubau veranstaltete der türk. Sultan Murad IV. 1030. Von den türk. Sultanen
wird alljährlich die kostbare Bekleidung (Kiswa) erneuert, welche das Gemäuer den ↔ Blicken entzieht; sie wird in Kairo verfertigt und mit der
ägypt. Pilgerkarawane unter großen Feierlichkeiten in die heilige Stadt gesendet. Umgeben wird die K. von einem Hofe, welcher, durch hohe Säulenhallen nach
außen abgeschieden, den Namen Mesdschid el-Haram, «Moschee des Heiligtums», führt und verschiedene Bauwerke in sich faßt, darunter das Gebäude des
wunderthätigen Zemzembrunnens und der «Standort Abrahams» (Makâm Ibrahim), wo ein Stein mit dem Fußabdruck Abrahams aufbewahrt wird. Um die K.
zieht sich ein granitener Pflasterweg, auf dem die Pilger den siebenmaligen Umzug um die K. vollziehen. – Vgl. Snouck Hurgronje, Mekka, Bd. 1 (Haag 1888),
und den dazugehörigen Bilderatlas, Taf. I–III.
Kaaden. 1) Bezirkshauptmannschaft in Böhmen, hat 617,05
qkm und (1890) 66955 (32588 männl., 34367 weibl.) deutsche E., 8923 Häuser und 14802 Wohnparteien in 79 Gemeinden mit 159 Ortschaften und umfaßt
die Gerichtsbezirke Duppau, K. und Preßnitz. –
2) Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft, an der Eger und den Linien Priesen-K. (11 km) und Eger-Komotau
(Station K.-Brunnersdorf) der Buschtiehrader Eisenbahn, in 297 m Höhe, hat (1890) 6889 meist deutsche E., in Garnison das 2. Jägerbataillon, Post, Telegraph,
ein Bezirksgericht (321,88 qkm, 32431 meist deutsche E.), 5 Kirchen, darunter die 1183 vom Johanniterorden gegründete
Stadtpfarrkirche, 2 Klöster, Rathaus mit schönem Turm, nach dem Brande von 1811 neu erbaut, altes Stadtthor, Waisen- und Krankenhaus, Staatsgymnasium,
landwirtschaftliche Mittelschule und Handschuhfabrikation. In der Nähe befinden sich bedeutende Braunkohlenschächte.
Kaarta, Landschaft in Afrika, bildet den südlichen bergigen Teil der Sahara, der an den Mittellauf des Senegal herantritt. Die
wenigen Flüsse haben zur Regenzeit etwas Wasser. Nur der östl. Teil besitzt günstiges Klima und ziemliche Fruchtbarkeit. K. ist ungefähr 60000 qkm groß mit
etwa 300000 E. Ursprünglich waren die Kassonke ansässig; sie wurden von den Bambara unterjocht (beide vom Stamme der Mandingo). 1854 machten sich
die mohammed. Tuculör (eine Mischung von Joloff und Fulbe) unter Hadj Omar zu Herren des Landes und vereinigten es mit dem Reiche Segu. Als dieses nach
dem Tode Hadj Omars 1864 zerfiel, blieb K. in den Händen der Tuculör unter der Herrschaft eines seiner Söhne.
Kuniakari mit 5000 E. ist die Hauptstadt, Nioro der wichtigste Handelsplatz.
Anfang 1891 wurde K. von dem Obersten Archinard erobert und im September 1892 dem «Soudan français» einverleibt.
Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.