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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Kabeljausche – Kabinettkäfer

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Kabeljau'

der Haupthandelsplatz für isländische K. war. Aus der Leber wird der als Heilmittel angewandte Leberthran bereitet. Der Ertrag der Kabeljaufischerei von Canada belief sich 1891 auf 3,82 Mill. Doll., wovon auf Neuschottland der Hauptanteil entfällt. Schottland liefert jährlich über 25000 t, Norwegen (1890) 63½ Mill. Stück im Werte von 14 Mill. Kronen, in den letzten 24 Jahren durchschnittlich jährlich 52 Mill. Stück. Der Export an Produkten der Kabeljaufischerei hatte 1890 in Norwegen einen Wert von 35 Mill. Kronen. Jährlich kommen auf den Weltmarkt durchschnittlich 150 Mill. getrocknete und gesalzene K. Trotzdem hat sich keine Verminderung der K. gezeigt. In Europa allein beschäftigt sein Fang über 100000 Menschen.

Kabeljausche, Parteiname, s. Hoeksche.

Kabellänge, Längenmaß, s. Cable.

Kabellitze, Kabelschlag, s. Kabel.

Kabelschutzkonvention, s. Telegraphenverkehr.

Kabeltau, s. Kabel (S. 2b).

Kabeltaubahnen, s. Straßenbahnen.

Kabenau, Gabina, Fluß in Kaiser-Wilhelms-Land, mündet wenige Kilometer östlich von Konstantinhafen in die Astrolabe-Bai. Er scheidet das Finisterregebirge von den südlicher gelegenen Krätke- und Bismarckketten und wurde 1887 durch Dr. Schneider, 1888 durch H. Zöller erforscht.

Kaberu (Canis sinensis Rüppel), eine Art der Hunde von 70 cm Körper-, 35 cm Schwanzlänge und 50 cm Höhe, mit langen, spitzen Ohren, hohen Beinen, gestrecktem windhundähnlichem Körper, braunrot mit weißer Brust und Bauch und schwarzer Schwanzspitze. Sie sind in Afrika (Abessinien bis Centralafrika) heimisch. (Anmerkung des Editors: Der Beschreibung nach der Äthiopische Wolf (Canis simensis Rüpell) )

Kabes, Stadt in Tunesien, s. Gabes.

Ka'b ibn Zuheir, arab. Dichter zur Zeit des Mohammed, Sohn des Dichters Zubeir, des Verfassers einer der sieben sog. Moallakât (s. d.). Als sich sein Bruder Budscheir zum Islam bekannte, sprach er ein Gedicht, in welchem er diesen Schritt mißbilligte und den Propheten verspottete; Mohammed erklärte ihn deshalb für vogelfrei. K. unterwarf sich dem Propheten und nahte sich ihm mit einem Ruhmgedicht. Er starb bald nach seiner Bekehrung. Ausgaben des Gedichts, welches nach seinen Anfangsworten gewöhnlich «Bânat Su’ât» genannt wird, von G. J. Lette (Leid. 1748), G. W. Freytag (Halle 1823), Ignaz Guidi (2 Tle., Lpz. 1871–73).

Kabinda (einheimische Benennung Bafiote), Negerstamm an der afrik. Westküste, bildet ethnographisch den Übergang vom Neger des Gabun zu dem des Kongo. Von dem frühern Kongoreich löste sich allmählich das Reich Loango mit den ihm tributären Staaten Kakongo und Ngojo ab. Hier setzten sich die Portugiesen fest (s. Angola und Loangoküste) und führten das Christentum ein. Der K., besonders der Bafiote (Kafiote) nördlich der Kongomündung, ragt in Bezug auf Bildungsfähigkeit und Geschicklichkeit unter den Negern hervor. Er fährt mit eigenen Schiffen längs der Küste von Gabun bis Mossamedes; er ist zum unentbehrlichen Arbeiter in den Faktoreien der Küste geworden. Die K. bilden die Hauptbevölkerung der Küstenstadt K., die in fruchtbarer Gegend gegen 60 km von der Kongomündung entfernt liegt. Der Eifer der Bewohner und der vortreffliche Hafen haben K. zu einem wichtigen Handelsplatz gemacht.

Kabīne (frz.), auf Schiffen soviel wie Kajüte, Koje, auch Badekarren in Seebädern. ↔

Kabinett (frz., Diminutivform zu cabane; engl. cabin, Hütte; ital. gabinetto), ein kleineres Zimmer neben einem größern, mit dem Begriff der Abgeschlossenheit und Zurückgezogenheit. Deshalb nennt man K. auch ein Zimmer oder eine Abteilung für ausgezeichnete, durch ihre Kostbarkeit oder Seltenheit besonders wertvolle Kunstgegenstände oder Naturprodukte (Kabinettstücke), und unter Kabinettmalerei versteht man die Malerei in kleinem Maßstab.

In fürstl. Schlössern ist K. das Wohnzimmer des Regenten, sowie auch das Zimmer, in dem er sich von seinen Räten Vortrag halten läßt. Hieran schließt sich derjenige Sprachgebrauch, welcher früher mit K. (Geheimes K.) die höchste, in unmittelbare Beziehung zu dem Staatsoberhaupte gesetzte Regierungsstelle bezeichnete. Später entwickelte sich allgemein aus dem K. das heutige Ministerialsystem, vielfach in enger Verbindung der beiden Einrichtungen. Wenn nach der Verfassung von sämtlichen Ministern nur einer oder einige dem Souverän Vortrag erstatten, die andern als Departementsvorstände bloß an den Beratungen der Minister teilnehmen, so heißen jene Kabinettsminister, diese Konferenzminister.

Über das K. in England s. Cabinet.

Kabinettsfrage heißt eine Frage, von deren Entscheidung es abhängt, ob Minister im Amte bleiben oder nicht. Kabinettssachen sind alle Angelegenheiten, auf deren Behandlung und Entscheidung der Regent unmittelbar einwirkt. Die in solchen Sachen erlassenen Kabinettsordern oder Kabinettsbefehle werden, insofern sie nicht als Beschlüsse eines Kabinettsrats in der Staatskanzlei zur Ausfertigung gelangen, von dem Regenten unterzeichnet. Früher waren insbesondere in Preußen die Kabinettsordern die regelmäßige Form für den Erlaß aller wichtigern Rechtsvorschriften, bis dieselben durch die Form des konstitutionellen Gesetzes abgelöst wurden. Mitteilungen an andere Fürsten oder auswärtige K. ergehen in der Form von mehr vertraulichen Kabinettsschreiben oder von feierlichen Kanzleischreiben. Wenn die endgültige Erledigung von Beschwerden bei dem Souverän gesucht wird, so bildet sein Geheimer Rat die Kabinettsinstanz. In Preußen wurde 1808 aus dem K. das Staatsministerium gebildet, jedoch so, daß beide im Staatsrat ihre höhere Einheit finden sollten. Letzterer Gedanke wurde nie verwirklicht, das K. behielt jedoch noch lange seine hohe Bedeutung. Nach Einführung der konstitutionellen Staatsverfassung fungiert das K., geteilt in das Civil- und Militärkabinett, als das Privatsekretariat des Landesherrn derart, daß durch dasselbe alle diejenigen Angelegenheiten an den Monarchen gelangen, welche außerhalb der konstitutionellen Verantwortungspflicht der Minister liegen.

Kabinettformat, Format für Photographien, etwa 16 cm hoch und 11 cm breit.


Textfigur:

Kabinettkäfer (Anthrenus museorum L.), ein kleiner 2,5 mm langer ovaler Käfer aus der Familie der Schabkäfer, von dunkelbrauner Farbe mit drei aus graugelben Härchen gebildeten Wellenbinden über den Flügeldecken und mit drei weißen Flecken auf dem Halsschild (s. beistehende Figur). Die K., mehr noch ihre braunen, starkbehaarten Larven sind zoolog. Sammlungen, besonders Insekten-

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 8.

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