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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Keyser (Jakob Rudolf) - Khan
Vgl. Galland, Geschichte der Holland. Baukunst und
Vlldnerei (Franks, a. M. 1890).
Keyser, Jakob Rudolf, norweg. Sprach- und
Geschichtsforscher, geb. 1. Jan. 1803 als Sohn des
Vischoss zu Kristiania, studierte anfangs Theologie,
dann Geschichte, hielt sich 1825-27 auf Island
auf, um hier die Sprache zu studieren, wurde 1828
Docent, 1829 Lektor für Geschichte (anfangs auch
Statistik), 1837 Professor an der Universität Kri-
stiania, als welcher er 9. Okt. 1864 starb. K. ist einer
der bedeutendsten Historiker Norwegens. Von ihm
erschienen "Norges Historie" (2 Bde., Krist. 1865-
70), "Den norske Kirkes Historie under Katholicis-
men" (2 Bde., ebd. 1856-58), "Nordmoendenes Ne-
ligionsforfatning i Hedendommen" (1847). Seine
altnord. Litteraturgeschichte und die Abhandlungen
sind in den "Efterladte Skrifter" (2 Bde., Krist. 1865
-67) enthalten. Mit Munch gab er "Norges gamle
Love" (3 Bde., 1846-49) heraus; mit Unger eine
Reihe altnorweg. Texte.
Keyser, Nicaise de, belg. Maler, geb. 26. Aug.
1813 zu Sandvliet bei Antwerpen, mußte sich als
Knabe mit dem Hüten des Viehes sein Brot erwer-
ben und erhielt seine künstlerische Ausbildung an
der Akademie zu Antwerpen unter Jacobs und van
Brse. Nachdem er 1845 Mitglied der Belgischen
Akademie geworden war, wählte er Haag Zu seinem
Aufenthalt und wurde 1855 Direktor der Kunst-
akademie in Antwerpen, wo er 17. Juli 1887 starb.
Schon sein erstes, 1834 gemaltes großes Bild:
Kreuzigung Christi, erregte Aufsehen. Seinen Ruf
begründete die 1836 gemalte, durch großartige Auf-
fassung, leuchtende Farben sowie gewissenhafte
Zeichnung ausgezeichnete Sporenfchlacht (im Mu-
seuin zu Courtrai), welchem Werke drei Jahre später
die Schlacht von Worringen 1288 (Brüssel, Neues
Museum) folgte. Andere bedeutende Gemälde von
K. sind: Karl V. die christl. Sklaven in Tunis be-
freiend (Antwerpen, Neues Museum), Columbus
verläßt mit seinem Sohne Barcelona, von den
Einwohnern ob seiner Entdeckungspläne verspottet,
Franz I. im Atelier Benvenuto Cellinis (Amster-
dam, Museum Fodor), Der Giaur (nach Byron)
und Tod der Maria von Medici (die letztern beide,
1845, in der Berliner Nationalgalerie). In den
spätern Jahren verfolgte K., der bisher vorzugs-
weife die großen niederländ. Meister zum Vorbild
genommen hatte, mehr die neufranz. Richtung und
verfiel ins Sentimentale. Aus dieser Zeit sind
hervorzuheben sein Vethlchemitischer Kindermord
(Museum zu Gent) und seine Porträte des Königs
Leopold I. und der Königin Louise im Palais des
belg. Senats. Hervorragend sind auch seine De-
korationen des Stiegenhauscs im Antwerpener
Museum, welche er 1866 vollendete.
Keyfer, Thomas de, Holland. Porträtmaler,
Sohn von Hendrik de K., geb. 1596 oder 1597 zu
Amsterdam, gest. daselbst 1667. Mit großer Ent-
schiedenheit und mit Geist faßt er die Persönlichkeit
auf und giebt sie in vornehmem, kühlem Ton wieder.
Er ist ebenso ausgezeichnet in Werken von großen
Verhältnissen, wie den Schützenstücken von 1632 und
1633 in Amsterdam, der Anatom. Vorlesung eben-
daselbst, den Doppelbildnissen in Berlin und London,
wie in den kleinen fein ausgeführten Gemälden, von
denen eine Familiengruppe (in Amsterdam), Die
Ratsherren von 1638 (im Haag), die Neiterbildnisse
in Frankfurt a. M., Amsterdam und Dresden her-
vorzuheben sind.
H^z/s. et 23l"s., hinter den lat. Namen europ.
Wirbeltiere Abkürzung für Alexander, Graf Keyser-
ling und I. H. Blasius (s. d.), welche zusammen
ein Werk über die europ. Wirbeltiere herausgaben.
Key-West (spr. kih), Hauptstadt des County
Monroe im äußersten Süden des nordamerik. Staa-
tes Florida, auf einer der Florida Keys genannten
Riffinseln, hat (1890) 18080 E., gegen 9890 im I.
1880, einen guten Hafen und ist der Schlüssel zum
besten Eingang des Golfs von Mexiko und deshalb
befestigt; Fort Taylor befindet sich auf einer künst-
lichen Insel am Eingang des Hafens, der auch ein
Dock der Vereinigten Staaten besitzt. Hauptindu-
strie ist die besonders von Cubanern betriebene Ci-
garrenfabrikation. K. besitzt auch bedeutende Schiff-
fahrt und eine Fischerflotte, die Schwämme, aber
auch Schildkröten und Fische gewinnt. Das Klima
ist vorzüglich (14° 0. Durchschnittstemperatur im
Winter). K. wird daher viel von Kranken auf-
gesucht. Regelmäßige Dampferverbindung besteht
mit Habana, Tampa, Baltimore und Neuyork.
Keyx, Gemahl der Alkyone (s. d.).
Közdi-Väsarhely (spr. kehsdi wahschahrhclj),
Stadt mit geordnetem Magistrat im ungar. Komitat
Häromszök, an der Linie Kronstadt-K. (77 km) der
Ungar. Staatsbahnen, Sitz eines Gerichtshofs und
Bezirksgerichts, hat (1890) 4700 reform. und kath.
magyar. E., Post, Telegraph, schöne reform. Kirche,
Minoritenkloster, kath. Untergymnasium, Sparkasse,
Erziehungsanstalt für Waifenmädchen, Kranken-,
Rettungshaus; Weberei, Kunsttischlerei, Brannt-
weinbrennereien, Kürschnereien, Schuhmachereien,
Viehzucht, Wochen- und Jahrmärkte sowie lebhaften
Handel mit Rumänien.
^3, offizielle Abkürzung für Kilogramm.
X. V., in England Abkürzung für TniZlit ok
tiis Marter (Ritter des Hosenbandordens).
X. Q. <?. V., in England Abkürzung sür Xni^lit
6ranä-0r088 ok td6 Latii (Ritter-Grohkreuz des
Bathordens).
X. (3. ?., in England Abkürzung für XniM
ok tlie 0rä6r ok tke 6o1cl6n?166C6 (Ritter des Gol-
denen Vließes). Mograunn).
kFM, Abkürzung für Kilogrammmeter (Meter-
Khahoon, bengal. Getreidegewicht, s. Coyang.
Khaiberpaft, f. Chaibarpah.
Khalat, türk. Ehrenkleid, s. Chyl'at.
Khalcha (Chalka), Stamm der Mongolen (s. d.).
Khalibi, Walach. Ellenmaß, s. Pik.
Khalif, franz. Schreibung für Chalif (s. d.).
Kham, die östl. Provinz von Tibet (s. d.).
Khamas Reich, s. Betschuanen.
Khambhat, Stadt in Ostindien, s. Cambay.
Khamti, Khampti, Name eines Bergvolks im
nördlichsten Teile von Oberbirma, ein Zweig eines
größern Volks vom Stamme der Schan (s. d.) an
den Quellen des Irawadi. Den großen Eroberungs-
zügen der Schannation durch Hinterindien ging
eine ähnliche Bewegung durch Assam zur Seite.
Als erste Einwanderer dort erschienen im 13. Jahrh,
die Ahom (Aham), welche 1554 den Vrahmanis-
mus annahmen und allmählich in die Hindubcvol-
kerung aufgegangen sind. Die K. brachen zuerst ein
1780-90; 1839 rebellierten sie gegen die engl. Re-
gierung; eine letzte friedliche Einwanderung ge-
schah 1850. - Vgl. Lepper in den "^roceedinZg
ok tiis ^.Ziatio 8oci6t^ ok Vouida^", 1883.
Khan, türk.-tatar. Herrschcrtitel, s. Chan.
Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.