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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Kielland - Kienholz
ins Tcutscke übersetzt von Solf, Verl. 1888),
"XktvkvanH knä latan^U') (Bombay 1876),
"VMarauamaMdi^LN^" (Bd. 1-3, ebd. 1880
-85; 2. Aufl., Bd. 1,1892). Neuerdings beschäftigt
sich K. hauptsächlich mit ind. Inschriften und chronol.
Arbeiten und veröffentlicht die Resultate seiner scharf-
sinnigen Studien im "Inäian ^ntihuar)'", in der
"Npi^rHpliia. Inäic^", der "^ciiäem^" u. s. w.
Kielland, Alexander Lange, norweg. Schrist-
steller, geb. 18. Febr. 1849 zu Stavanger, studierte
in Kristiania, lebte dann in Paris und wurde,
nachdem er eine Zeit lang in Malk bei Stavanger ge-
lebt hatte, 1892 Bürgermeister seiner Geburtsstadt.
K. ist ein talentvoller Vertreter der realistischen
Schule, der in satir. Weise die verderbenbringenden
Einflüsse sremder Kultur auf seine Heimat geißelt.
Seine "Noveletter" (mehrere Sammlungen, Kopenh.
1879,1880 und 1882), sowie die Romane "Garman
oq Worse" (ebd. 1880; dramatisiert 1883), "Arbejds-
solk" (1881), "Else" (1881), "Skivper Worse" (1882),
"Gift" (1883), mit der Fortsetzung "Fortuna" (1884),
"Sne"(1886), "St. Hans'Fest" (1887), "Jacob"
(1891), "Mennesker og Dyr" (1891) fanden ausge-
dehnte Verbreitung und sind auch zum größten
Teil ins Deutsche übersetzt. In letzter Zeit hat K.
auch Dramen geschrieben; es erschienen "Tre par"
lKovcnb. 1886), "Bettys Formynder" (ebd. 1887),
"Professoren" (ebd. 1888).
Kiellinie, f. Kielwasserlinie.
Kielschwanz (ii-oMwi-uZ (-r^ii Fs??, s. Tafel ^
Ecksen II, Fig. 2), Eidechse aus der Gruppe der
Dickzüngler(s. Echsen), die bis 25 cm lang wird, ent-
lang der Mittellinie des Rückens und der Oberseite
des Schwanzes einen namentlich beim Männchen
wohl entwickelten Kiel oder Kamm, besonderer Schup-
pen trägt. Das Tier ist oben graubläulich oder bräun-
lich mit schmalen dunklcrn Querbindcn und zahl-
reichen hellen bläulichgrauen Punkten. Der K. be-
wohnt die Galapagos-Inseln.
Kielschwein, in der Seemannssprache der Bal-
ken, der, auf den Kiel und die Spanten (s. d.) gelegt,
zur Verstärkung des Kiels dient.
Kielwasser, die ziemlich lange sich sichtbar er-
haltende Furche, die der Kiel beim Laufe des Schiffs
im Wasser hinter sich läßt, und die selbst bei bewegter
See fast ganz eben und ruhig ist, sodaß ab- und zu-
gehende Boote sie mit Vorteil benutzen.
Kielwasserlinie oder Kiellinie, die nament-
lich zur Zeit der Segelschiffe als Echlachtlinie die-
nende Ordnung, wobei die Schiffe einer Flotte
hintereinander, das eine im Kielwasser des andern,
segelten. Sie zeigten dabei dem Feinde ihre Breit-
seite, d. h. ihre größte Stärke, und waren so eng
wie möglich aneinander geschlossen, um dem Feinde
ein Durchbrechen zu verwehren, das sie selbst in die
Lage brachte, zwischen zwei Feuer zu geraten oder
cnfiliert, der Länge nach bestrichen zu werden.
Kiemen, Organe, die, zur Wasscratmung be-
stimmt, bei Wassertieren die Stelle der Lungen der
Landtiere vertreten und von diesen sich wesentlich
dadurch unterscheiden, daß sie sich nach außen ent-
falten. Der Atmungsprozeß durch K. ist insofern
dem durch die Lungen vermittelten ganz analog, als
auch hier ein Austausch der im Blute enthaltenen
Kohlensäure gegen den im Wasser suspendiert ent-
daltenen Sauerstoff vor sich geht. Kiemenatmung
lommt besonders den niedern Tierklassen zu, z. B. der
Mehrzahl der Weichtiere, Ringclwürmer, Krusten-
ticre (Krebsen), manchen Insektenlarven (durch sog.
Ariikcl, die man unter K verm
Kiementracheen oder Tracheenkiemen, s. Tracheen und
Insekten, Bd. 9, S. 624d), allen Fischen und einigen
Amphibien während des ganzen Lebens, andern, z. B.
Kröten und Fröschen, im Larvenzustande. Die Ge-
stalt derK. ist sehr verschieden. Kammfö'rmig sind sie
bei den meisten Fisch en, wie Lappen, Büschel, Sträuße
gestaltet bei andern Wassertieren. Oft liegen die K.
ganz frei auf der Oberfläche des Körpers, oft auch
in eigenen Höhlen, wozu indessen das Wasser Zutritt
hat. Sie können an den verschiedensten Körperteilen
entwickelt sein. Nur bei einigen Fischmolchen und
Fischen kommen Lungen und K. zugleich vor. Er-
stickung tritt bei den durch K. atmenden Tieren ent-
weder dadurch ein, daß außerhalb des Wassers die
feinern Kiemcnblättchen zufammentrocknen und der
Blutlauf unterbrochen, oder dadurch, daß der im
Wasser aufgelöste Sauerstoff aufgezehrt ist und nicht
erneuert wird. Daher sterben auf dem Trocknen
Fifche mit stark gefpaltener Kiemenöffnung leichter
als die mit engen Kiemenöffnungen. Heringe sterben
z. B. wenige Minuten, nachdem sie aus dem Meere
genommen sind, während Aale stundenlang auf dem
Lande aushalten. Am längsten dauern diejenigen
Krebfe und Fifche außerhalb des Wassers, welche
besondere Wasserbehälter zum Feuchthalten der K.
besitzen, wie der Kletterfisch (s. Labyrinthfische) und
die Landkrabben (s. d.), die sechs Tage außerhalb
des Wassers leben können.
Kiemenatmer, s. Gliederfüßer.
Kiemcnbogen, Visceralbogen, jene Ge-
webspartien, aus denen sich beim I^o6w8 der Rep-
tilien, Vögel und Säugetiere der Ober- und Unter-
kiefer sowie der Hals bilden. Zwischen den vier K.
liegen die entsprechenden Kiemenfurchen. Durch Ent-
wicklungsstörungen der K. entstehen beim Menschen
die sog. Halskiemenfisteln und Kiemenge-
schwülste, d. h. verschiedene lange Hautkanäle und
Geschwülste von verschiedener Art.
Kiemenfuß, gemeiner (^M3 cancrikormig
Fe/lttLe?-), Krebstiere aus der Ordnung der Blatt-
füßer (s. d.). ,
Kiemenfüßer (Li-Hnckiopocla), s. Blattfüßer.
Kiemengeschwülste, s. Kiemenbogen.
Kiemenlurche, Fischmolche (Iclitii^oäsa), eine
Unterordnung der Schwanzlurche, die in jeder Be-
ziehung auf einer niedern Stufe der Entwicklung
stehen geblieben ist. Die Wirbel ihres Skeletts
gleichen vollkommen denen der Fische, die äußern
Diemen bleiben zeitlebens erhalten, oder wenn sie
abgeworfen werden, bleibt wenigstens ein Kiemen-
loch jcderseits am Halse bestehen. Die Augen sind
sehr klein und besitzen, wie die der Knochenfische, keine
Lider, teilweise werden sie auch ganz von der äußern
Haut bedeckt. Auch die Extremitäten bleiben ver-
hältnismäßig klein und schwach, sodaß die hierher ge-
hörigen Formen im ausgebildeten Zustande dauernd
eine Gestaltung zeigen, wie die höher organisierten
(Molche) sie im Iugendzustande aufweifen. Der
llonio äiwvii t63ti8 (f.d.) gehörte hierher. Die jetzt
lebenden K. trennt man in zwei weitere Unterab-
teilungen: 1) die ?6i'6imidi'aiic1iiHt3, (s. d.) und
2) die O^ptodi-Hncliikta, (s. d.).
Kiemenspalten, s. Embryo (Bd. 6, S. 71a).
Kiementracheen, s. Tracheen und Insekten
Kienbaum, f. Kiefer. Md. 9, S. 624 b).
Kienbergklamm, Bad, s. Kufstein.
Kienholz, stark mit Harz durchtränktes Kiefern-
bolz, das vor Einführung des Petroleums in einigen
Kiescrngegcndcn auch zur Beleuchtung verwendet
ißt, sind unter C aufzusuchen.