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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Kleinert - Kleinmotoren

die den Feind im einzelnen zu schädigen suchen, ohne eine Entscheidung herbeiführen zu können. Der K. K. kann unter Umständen an die Stelle des Großen Krieges treten, z. B. wenn die Beschaffenheit des Kriegsschauplatzes (Gebirgsland, Waldland) die Verwendung großer Heereskörper ausschließt, oder wenn der eine Teil wegen geringer Stärke oder mangelhafter Beschaffenheit seiner Truppen (bei Volkskriegen, Aufständen) auf große Entscheidungen verzichten muß und durch die Summe kleiner Erfolge die schließliche Vernichtung des Gegners zu erreichen sucht (Volkskrieg in Tirol 1809, Guerillakrieg in Spanien 1809‒13, Polnischer Aufstand 1863). Gewöhnlich wird jedoch der K. K. neben den großen Operationen geführt und sucht dann namentlich gegen die Flanken und rückwärtigen Verbindungen des Gegners zu wirken (die verschiedenen Streifkorps der Verbündeten 1813, die Francs-Tireurs 1870).

Kleinert, Hugo Wilh. Paul, prot. Theolog, geb. 25. Sept. 1837 zu Vielgut bei Öls in Schlesien, studierte in Breslau und Halle, ward 1861 Diakonus und Religionslehrer am Gymnasium zu Oppeln, 1863 Lehrer am Friedrich-Wilhelms-Gymnasium zu Berlin, 1864 Privatdocent an der dortigen Universität, 1867 Prediger an der Gertrudenkirche, 1868 außerord., 1877 ord. Professor für Altes Testament und praktische Theologie, nachdem er bereits 1873 zum Mitglied des Brandenburgischen Konsistoriums berufen war. K. gehört zu den Theologen vermittelnder Richtung. Er schrieb den Kommentar zu Obadja, Jona, Micha, Nahum, Habakuk, Zephanja in J. P. Langes «Bibelwerk» (2. Aufl., Bielef. 1893), «Untersuchungen zur alttestamentlichen Rechts- und Litteraturgeschichte» (Tl. 1, ebd. 1872), «Abriß der Einleitung zum Alten Testament in Tabellenform» (Berl. 1878), «Abhandlungen zur christl. Kultus- und Kulturgeschichte» (ebd. 1889). Nach der Arbeit an dem Gesangbuch und Choralmelodienbuch für die Provinz Brandenburg (1886‒87), der revidierten Lutherbibel (1892), dem Melodienbuch für das Deutsche Kriegsheer (1892) wurde er 1892 zur Bearbeitung der neuen Agende für Preußen als Oberkonsistorialrat in den Oberkirchenrat berufen.

Kleines Magisterium, s. Alchimie.

Kleine Windwardinsel, s. Conception.

Kleinfalter, s. Kleinschmetterlinge.

Kleinfasel, Schwein, s. Fasel.

Klein-Gemeinden in Ungarn, s. Groß-Gemeinden.

Kleingewehr, s. Handfeuerwaffen.

Kleingewerbe, Gewerbe mit Kleinbetrieb (s. d.).

Kleinglockner, Berg, s. Glockner.

Kleinhandel, s. Handel und En gros.

Kleinhirn, soviel wie Kleines Gehirn (s. Gehirn, Bd. 7, S. 676 b).

Kleinigkeitsverkehr, s. Grenzverkehr.

Kleinkabylien, s. Kabylen.

Kleinkäfer oder Moosknopfkäfer (Atomaria linearis Steph.), ein gefürchteter Feind der Zuckerrüben, die er häufig kurz nach dem Aufgehen des Samens zum Absterben bringt oder doch in der Vegetation zurückhält. Das beste Mittel gegen den K. ist Fruchtwechsel.

Kleinkaufmann, s. Minderkaufmann.

Kleinkinderschulen, s. Kinderbewahranstalten.

Kleinkoks, s. Gaskoks.

Kleinkraftmaschinen, soviel wie Kleinmotoren (s. d.).

Kleinkunst, soviel wie Kunstgewerbe.

Kleinlaufenburg, s. Laufenburg.

Kleinmäuler (Holocephala), s. Seekatzen.

Kleinmeister, eine Gruppe deutscher Künstler des 16. Jahrh., wie Aldegrever, Altdorfer, die beiden Beham, Brosamer u. a., die, mehr oder weniger unter dem Einfluß Dürers stehend, Blätter von kleinem Format außerordentlich fein in Kupfer gestochen haben. Die Bedeutung dieser phantasiereich und geschmackvoll erfindenden Künstler liegt besonders in ihrem Einfluß auf das Kunstgewerbe.

Klein-Mekka, s. Bougie (in Algerien).

Kleinmotoren, Kleinkraftmaschinen, kleine bis etwa 6 Pferdestärken aufwärts starke Motoren (s. d.), die dem Kleingewerbe die Möglichkeit bieten, billige Maschinenkraft zu benutzen und dadurch dem Großbetrieb gegenüber einigermaßen konkurrenzfähig zu bleiben. Welche Art von K. bei einer Anlage in Frage kommt, hängt davon ab, ob die Kraft aus einer Centralstelle (Gasanstalt, Wasserleitung, elektrischen Centrale, Druckluftanlage) entnommen werden kann oder nicht. In letzterm Falle können nur selbständig arbeitende Motoren, wie Dampfmotoren, Heißluftmotoren und Petroleummotoren in Betracht kommen. Im andern Falle können auch Gasmotoren (bei vorhandener Gasanstalt), Wassermotoren (bei vorhandener Wasserleitung), elektrische Motoren (bei vorhandener elektrischer Centrale) und Druckluftmotoren (bei vorhandener Druckluftanlage) in Benutzung treten. Weiter bestimmend auf die Wahl der Motorengattung ist z. B. die Art des Betriebes, ob kontinuierlich oder oft unterbrochen. Bei sehr oft unterbrochenem Betrieb der Arbeitsmaschinen wird man keinen Motor wählen, der wie die Dampfmaschine und die Heißluftmaschine eine Feuerung besitzt, weil durch öfteres Anheizen viel Brennstoff nutzlos verbraucht wird. Auch die event. Feuergefährlichkeit eines Betriebes kann maßgebend sein für Wahl des Motors, sowie irgend welche andere nicht angebbare Rücksichten, die aus der Natur des einzelnen Falles entspringen. Den Gewerbtreibenden interessieren vor allem auch die Anschaffungs- und Betriebskosten der einzelnen Motoren. In den umstehenden Tabellen sind Beispiele von Anschaffungs- und Betriebskosten für sechs Gattungen von K. gegeben (nach Korte und Riedler).

Bei den Anschaffungskosten ist nicht nur der Preis des Motors allein berücksichtigt, sondern auch die Fracht, Fundamentierung und Montierung, der event. Anschluß an die Kraftleitung oder den Schornstein, sowie die Kosten für verschiedene zum Betrieb des Motors erforderliche Nebenapparate, wie Vorwärmofen bei Druckluftmotoren, Rheostaten und Nebenschlußregulatoren bei Elektromotoren, Kühleinrichtungen bei Gasmotoren und Heißluftmaschinen u. s. w. Als Preise der Motoren selbst sind diejenigen größerer deutscher Specialfirmen eingesetzt.

Bei Berechnung der Betriebskosten, die sowohl bei 5- als 1Ostündigem Tagesbetrieb in Pfennigen für die Pferdestärke und Stunde angegeben sind, wurden in Rücksicht gezogen: der Preis des krafterzeugenden Mittels selbst (Gas für die Gasmotoren, Druckluft für die Druckluftmotoren, Strom für die Elektromotoren, Kohle für die Dampf- und Heißluftmotoren, Druckwasser für die Wassermotoren), ferner Zinsen, Abschreibung, Reparaturkosten, Schmier- und Putzmaterial, Kosten für Bedienung und Reinigung des Motors, für Miete und Beleuchtung des Maschinenraums, für Versicherung des Motors. Dabei wurde zu Grunde gelegt für Dampfkleinmotoren ein Kohlenpreis von 1,75 Pf.

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