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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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La recherche de la paternité est interdite - Laristan
L. war zum Professorder Naturphilosophie und Astro-
nomie an der Londoner Universität ernannt worden,
welches Amt er jedoch infolge eines skandalösen
Prozesses verlor. Er wurde hierdurch veranlaßt, sich
zuerst nach Paris und dann nach den Vereinigten
Staaten zu wenden, kehrte indes später nach Europa
zurück und starb 29. April 1859 zu Neapel. Außer
den Schriften "Ll6ati86 on Ksat" (Lond. 1833), "0n
raü^a^ sconoin^" (ebd. 1850), "0n tk6 8t6Hm su-
Aus, Ltsara u9.viF9.ti0u 6tc." (ebd. 1851 u. d.),
"NU36UIQ ok 8ci6Q(;6 and art" (ebd. 1853-56,
12 Bde.; neue Ausg. 1873), "0n 9.nim9.I p1iv3ic8"
(ebd. 1857) u. a. gab er noch "IlHiiädookZ ok naturai
pKil^oMv" (neue Ausg., 5 Bde., 1877) heraus.
1.2. reokeroko üo 1a. p2.tsrnitö v"t iutsr-
üits (frz.), die Nachforschung nach der Vaterschaft
wird untersagt, ein Satz aus Art. 340 des franz.
Ooäe civil, zufolge dessen die Klage eines unehe-
lichen Kindes gegen den Erzeuger auf Anerkennung
der Vaterschaft und Gewährung von Unterhalt
ausgeschlossen ist.
Laredo, Bezirkshauptstadt in der span. Pro-
vinz Santander, mit einem Hafen am östl. Ufer der
Ria de Marron, in welche der Ason mündet, hat
(1887) 4838 E. und Fischerei.
Laredo, Hauptstadt des County Webb im nord-
amerik. Staate Texas, am Rio Grande, Eisenbahn-
knotenpunkt, hat beträchtlichen Handel mit Mexiko
(Silber- und Bleierze), Schafzucht und (1890) 11319
E. (gegen 3521 im 1.1880), darunter viele Mexi-
kaner. Auf dem mexik. Ufer liegt Nuevo Laredo.
Laren, als Söhne der altröm. Lara (Larunda)
und des Merkur bezeichnet, bei den Römern Gott-
heiten niedern Ranges, aber von großer Bedeu-
tung, welche als Schutzgötter über die Familien,
Häuser, Gassen, ländliche und städtische Quartiere,
Städte u. s. w. wachten. Die wichtigste Klasse der L.
waren die Schutzgeister der Familie und des Hauses
(I.a.i-68 kg.u1iii9.r68), deren jeder Hausstand einen
(später zwei) hatte. Ihre Bilder, aus Holz, Stein
oder Metall, in wohlhabenden Familien häufig aus
Silber gefertigt, standen an dem häuslichen Herde,
zuweilen auch in einer besondern Kapelle (I^rarium).
Daneben gab es auch andere L., die nach dem Orte,
wo sie standen und ihre schützende Kraft äußerten,
genannt wurden; so I^ar68 pei-marini, Beschützer
zur See; I.ai'63 militari, Beschützer auf der Kriegs-
fahrt; 1^68 viai68, Beschützer der Reisenden u. a.
Besonders wichtig waren die I^re3 compitai^,
welche an den Straßenkreuzungen (compita) ihre Ka-
pellen hatten und denen zu Ehren alljährlich bald nach
den Saturnalien von der Bevölkerung der umliegen-
den Gassen das Volksfest der ^0iupit9.1i9. begangen
wurde. Augustus hat die Verehrung diefer Kompi-
tal-Laren reformiert und zugleich zur Organisierung
seines eigenen Kultus benutzt, indem er in all die-
sen Kapellen zwischen den Bildern der beiden I^re3
c0mpiwi68 das seines Genius (s. d.) aufstellen lieh.
Dargestellt wurden die L. als Knaben oder Jüng-
linge mit aufgeschürzter Toga, ein Trinkhorn und
eine Schale oder Kanne in den Händen. Auch der
Staat hat seine eigenen L., die I^r68 pra68tit68,
die einen Tempel in der Nähe des Palatin besaßen
und auf röm. Münzen als Jünglinge, mit Lanzen
bewehrt und einen Hund, das Symbol der Wach-
samkeit, zu ihren Füßen, dargestellt werden. In der
Zeit der griech.-röm. Kultur und Gelehrsamkeit
wurden die L. mit den griech. Heroen verglichen
und gleich diesen als Zu Schutzgöttern der Ange-
hörigen gewordene Seelen abgeschiedener Familien-
glieder gedeutet, sodaß sie dann auch mit den Manen
zusammenflössen. ^Larentia.
Larentalla, Larentinalla, röm. Fest, s. Acca
IikrAliotto (ital.), Diminutiv von I^r^o (s. d.).
Largillicre (spr. -schilllähr), Nicolas de, Maler,
geb. 20. Okt. 1656 Zu Paris, wurde 1668 in Ant-
werpen Schüler des Genremalers Ant. Goubau,
in London des Sir Peter Lely, 1686 Mitglied der
Akademie zu Paris, 1738 deren Direktor und starb
20. März 1746 in Paris. Er malte Bildnisse (an-
geblich gegen 1500), welche sich durch kräftige Mo-
dellierung, frische Farben und lebendigen Ausdruck
auszeichnen. Zu nennen sind die Bildnisse Lebruns
(1666; Paris, Louvre), des Herzogs de Larochefou-
cauld(DresdenerGalerie),derIsabellaChristine, Ge-
mahlin Kaiser Karls VI. (Madrid, Prado-Museum).
I"a.rF0 (ital., "breit"), als Zeitmaß bei Überschrif-
ten von Musikstücken gebrauchte Bezeichnung. Jetzt
nimmt man 1^. gewöhnlich noch langsamer als
^äaZio, was aber sowohl dem Wortsinne wie auch der
ältern Praxis widerspricht. Die eigentlichen Largo-
sätze gehören der Musik des 18. Jahrh, an und sind
nicht langsamer, sondern schneller zu spielen als das
^äaZio; sie finden sich am ausgeprägtesten bei Hän-
del, werden auch meist schon durch die Noten (halbe
und viertel) kenntlich gemacht. In weniger breiten
Zügen, also auch nicht so langsam, istdasi^^i-^tw
gehalten. Beide VewegunHsarten werden jetzt oft
zu langsam genommen; dre richtige Verwendung
ist für das Verständnis der ältern Musik wichtig.
Largus, Scribomus, röm. Schriftsteller, s. Scri-
Larlden, s. Möven. ^bonius Largus.
Larifari, eigentlich Trällersilben in Refrains
von Liedern, wohl gebildet unter Anlehnung an die
Solmisation, an 1a., ka. und re, dann Interjektion
zur Zurückweisung eines leeren Geredes; als Sub-
stantivum soviel wie Unsinn, dummes Geschwätz.
Larmo, Hauptort des Kreises L. (107 492 E.)
in der ital. Provinz Campobasso, an der Linie
Benevento-Campobasso-Tcrmoli, Sitz eines Bi-
schofs, hat (1881) 6772 E., ein Priesterseminar und
Weinbau; nahebei Ruinen des antiken I^rinum
mit Resten eines Amphitheaters.
Lario, il, der ital. Name des Comersees (s. d.).
Laris, ägypt. Stadt, s. Arisch.
Lariffa, auch Larisa, altgriech. Ortsname, ur-
sprünglich wohl "Burg" überhaupt; wichtig war die
Stadt L. in der fruchtbaren untern Ebene Thessa-
liens, am Peneus (jetzt Salamvria), der Hauptort
des Bezirks Pelasgiotis und wegen ihrer großen
Volkszahl, ihres Reichtums sowie als Residenz des
mächtigsten unter den thessal. Dynastengeschlechtern,
der Aleuaden, als Hauptstadt von ganz Thessalien
betrachtet. In dieser Bedeutung hat es sich, wenn
auch herabgesunken, durch das Mittelalter hindurch
erhalten. Seit 1881 ist L. (türk. Ieni-scheher)
Hauptstadt des griech. Nomos und der Eparchie L.,
an der Bahnlinie Volos-L., Sitz eines griech. Metro-
politen, Appellhofes und Armeekommandos, hat
(1889) 13610, als Gemeinde 15859 E., darunter
etwa 5000 Türken, auch Juden und Zigeuner, Mo-
scheen, Gymnasium; lebbafteGewerbthätigkeit, Acker-
bau und Handel. Die Bahn nach Athen ist im Bau.
Die Kathedrale steht an der Stelle der Akropolis.
Laristan, Landschaft des Persischen Reichs, im
SW. der Provinz Kerman, im S. ehemals durch den
dem Imam von Maskat unterworfenen Küstenstrich
vom Meere getrennt, hat 59 468 ykm mit etwa
62*