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Leges Romanorum – Legion
Leges Romanōrum
(Leges Romānae), im Gegensatz zu den leges barbarorum (s.
Germanische Volksrechte) die Redaktionen des röm., durch german. Elemente beeinflußten Privatrechts, die zur Zeit der
Völkerwanderung von den german. Herrschern für ihre röm. Unterthanen angeordnet wurden.
Legföhre, s. Kiefer (Bd. 10, S. 323a).
Leggen, die in einzelnen Webereidistrikten vorhandenen amtlichen Anstalten zur Kontrolle der Leinenwaren nach Länge und Breite
der Stücke sowie nach Qualität; sie wurden in den Provinzen Westpreußen, Hannover und Hessen 1875 aufgehoben.
Legger (holländ.; engl. Leaguer oder Leager; frz.
Lègre), ursprünglich ein Faß, dessen man sich in den Erzeugungsländern des Arraks zu dessen Verpackung bediente;
dann ein Raummaß für Arrak. Dieser L. ist in Batavia und Singapore = 588, auf Ceylon (auch für Kokosnußöl) = 568, in Pondichéry = etwa 552, in der
Kapstadt = 575, in Amsterdam und Rotterdam = 563 I.
Leggiere (ital., spr. leddschehre),
leggiermente, con leggerezza, musikalische Vortragsbezeichnung: ungezwungen,
leichthin, mit wenig Ton.
Leghorn (spr. leggorn), engl. Name von Livorno; danach auch Bezeichnung einer aus Amerika
stammenden veredelten Rasse des Italienischen Huhns (s. d.), von schönem Ansehen, aber von nur
geringem wirtschaftlichem Wert. (S. Tafel: Geflügel, Fig. 21.)
Legieren (lat. legare), ein Vermächtnis (s. d.)
aussetzen.
Legieren (vom lat. ligare, d. i. binden), zwei oder mehr Metalle durch Zusammenschmelzen
miteinander verbinden oder mischen. (S. Legierungen.) – In der Kochkunst heißt L. Suppen und
Saucen mit Ei oder Mehl verdicken. – In der Metallurgie ist L. soviel wie Beschicken (s. d.).
Legierungen, durch Zusammenschmelzen erhaltene Verbindungen verschiedener Metalle miteinander. Die technischen
Eigenschaften der L. lassen sich aus denen der Bestandteile (Komponenten) selten vorausbestimmen; dennoch giebt es einige Punkte, über die allgemeine
Angaben gemacht werden können. Hierzu lassen sich folgende rechnen:
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1) Die L. sind stets spröder als das weichste Metall unter den Komponenten; die Sprödigkeit eines Metalls nimmt durch Legieren mit einem noch sprödern
Metall niemals ab.
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2) Die Härte der L. ist größer als die Härte des weichsten Metalls der Bestandteile; ein weiches Metall wird durch Legieren mit einem härtern Metall niemals
weicher, wohl aber meist härter. Durch Hämmern und Ablöschen im glühenden Zustande kann die Härte erhöht werden.
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3) Die L. sind stets weniger streckbar als das streckbarste der Metalle der Komponenten. Ein dehn- und streckbares Metall wird durch Legieren mit einem
weniger dehnbaren nie zäher, aber verliert oft durch Zusatz eines spröden Metalls seine Dehnbarkeit fast gänzlich. Die beiden Metalle Antimon und Arsen
machen die meisten übrigen Metalle hart und spröde.
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4) Die L. zeigen selten das aus ihrer Zusammensetzung sich berechnende spec. Gewicht; in der Regel findet eine Verdichtung (Zunahme des spec. Gewichts)
oder eine Volumenvergrößerung (Abnahme des spec. Gewichts) statt. Letztere findet statt bei Gold und Silber, Gold und Kupfer, Silber und Kupfer, Zinn und
Blei, Zinn und Antimon; Verdichtung dagegen bei Kupfer und Zink, Kupfer und Zinn, Blei und Antimon.
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5) Der Schmelzpunkt der L. liegt in den meisten Fällen niedriger als der ↔ der des leichtest schmelzbaren Bestandteiles. Platin schmilzt bei
1480°, Blei bei 332°, und trotz dieser großen Unterschiede in den Schmelzpunkten vermag eine kleine Menge Blei, in einem Platintiegel geschmolzen,
denselben durch Bildung einer leichtflüssigen Legierung zu durchlöchern. Die Zunahme der Leichtflüssigkeit ist oft sehr groß, wie z.B. bei
d'Arcets Metall (s. d.), Roseschem Metall (s. d.),
Woodschem Metall (s. d.).
Manche L. haben die Eigentümlichkeit, bei langsamer Abkühlung sich zu entmischen. Diese Eigentümlichkeit benutzt man zum Entsilbern des Bleies (s.
Pattinsonieren) sowie zur Reinigung des Zinns (s. Saigern). Von Nachteil ist dieses Verhalten bei
Kupferzinnlegierungen. Das Innere eines Bronzegußstücks zeigt Zinnflecke, d. h. Krystalle von größerm Zinngehalt, die nur durch rasches Abkühlen des
Gusses vermieden werden können. Ein Zusatz von Phosphor zu gewissen L. (insbesondere Bronze, s. Phosphorbronze) verändert deren
Eigenschaften wesentlich und macht die Metallmischung zu neuen technischen Anwendungen geeignet; durch einen Zusatz von Mangan wird die Festigkeit
und Dehnbarkeit mancher L. erhöht. (S. Manganbronze.) Durch Strecken und Walzen können Elasticität und Härte gewisser L., wie z.B.
der Stahlbronze von General Uchatius, noch bedeutend erhöht werden. Wichtige L., die in den Metallgewerben, der Maschinenindustrie und dem Münzwesen
vielfache Verwendung finden, sind Glockenmetall, Kanonenmetall, gewöhnliche sowie Phosphor- und Stahlbronze, Medaillen- und Statuenbronze, Messing,
Tombak, deutsches Scheidemünzmetall für Kupfer- und Nickelmünzen, Neusilber, Britanniametall, Letternmetall, Aluminiumbronze, Lagermetall und die Silber-
und Goldlegierungen, die zur Herstellung der Gold- und Silbermünzen und der Silber- und Goldarbeiten dienen. Die L. des Quecksilbers werden
Amalgame (s. d.) genannt. S. auch Aluminiumlegierungen, Bleilegierungen,
Eisenlegierungen, Kupferlegierungen u.s.w.
Vgl. Ledebur, Die L. in ihrer Anwendung für gewerbliche Zwecke (Berl. 1890); Krupp, Die L. (2. Aufl., Wien 1894).
Legierungsgesetz, das Reichsgesetz vom 16. Juli 1884 über den Feingehalt (s. Fein) der Gold- und
Silberwaren. (S. Goldwaren.)
Legion (lat. legĭo, «Lese», d. h. Auslese der zum Kriegsdienste brauchbaren Mannschaft), bei
den Römern zuerst Bezeichnung für die ganze Kriegsmacht, später für einen Truppenkörper. Stärke, Zusammensetzung und taktische Gliederung der L. haben
vielfach gewechselt, unter den ersten Königen wurde die L. nach der Überlieferung zu gleichen Teilen von den drei alten Tribus gestellt und bestand aus 3000
Mann Fußvolk (milites) und 300 Reitern (equites oder
celeres) unter drei tribuni militum und drei
tribuni celerum. Die dem König Servius Tullius zugeschriebene Heeresreform setzte an ihre Stelle zwei Linien- (die junge
Mannschaft, juniores) und zwei Reservelegionen (die ältere Mannschaft, seniores)
mit Reiterei, technischen und leichten Truppen. Diese Formation ist im wesentlichen auch auf die ältere Republik übergegangen und durch Camillus Anfang
des 4. Jahrh. v. Chr. in Einzelheiten reformiert worden. Die republikanische L. der Blütezeit bestand der Regel nach aus 4200 Mann zu Fuß und 300 Reitern;
sie gliederte sich, von den Reitern abgesehen, in die hastati (1200), principes (1200),
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 25.