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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Maummtbäume - Manakins

andern Gegenden zahlreiche Reste des M. gefunden. (Die Abbildung eines vollen Skeletts findet sich auf der Tafel: Säugetierreste aus dem Diluvium, Fig. 7, beim Artikel Diluvium.) In Nordamerika drangen Rassen des M. viel weiter südlich vor als in der Alten Welt, bis weit in die heutige, heiße Zone, weil dort auch die Eismassen der Glacialperiode (s. Eiszeit) erheblich weiter südwärts sich erstreckten als in Europa. - Vgl. Pohlig, Dentition und Kranologie des Elephas antiquus Falc. ect. (Halle 1889-91).

Mammutbäume, s. Sequoia.

Mammuthöhle (Mammoth Cave), Höhle im nordamerik. Staate Kentucky, südlich von Louisville, in der Nähe des Green-River, bildet ein System von Gängen von etwa 430 km Länge. Sie hat Felsensäle, wie den Mammoth-Dome (50 m hoch), Wasserbecken, wie Totes Meer und Lethesee, fließende Gewässer mit wechselndem Wasserstand, wie Styx und Echo-River, großartige Stalaktitenbildungen und eine Temperatur von 10° C.

Mammutpresse, eine nach dem System der Washingtonpresse (s. d.) von Hoe & Co. in Neuyork gebaute Handpresse mit einer Tiegelgröße von 108 bis 135 cm. Später wurde die von Hoe & Co. konstruierte Lightning-Schnellpresse auch M. genannt.

Mammutpulver, ein in der Marine der Vereinigten Staaten von Amerika in den sechziger Jahren eingeführtes, grobkörniges Schießpulver.

Mamore, der Oberlauf des Madeira (s. d.).

Mamortha, alter Name von Sichem (s. d.).

Mampe, ein Kräuterliqueur (s. d.).

Mamre, nach 1 Mos. 14,13 Name eines Amoriterfürsten in Hebron, eigentlich vielleicht der Name eines Ortes, die durch ihre Eichen (oder Terebinthen) bekannte Wohnstätte Abrahams bei Hebron (bei Luther: Hain M.). Die letzte sog. Abrahamseiche bei Hebron ist im Frühjahr 1889 vom Sturm vernichtet worden.

Mamsell, s. Damoiselle.

Ma'mun, Abdallâh al-, Sohn des Hârun al-Raschid, siebenter Chalif aus den: Hause der Abbâsiden (813-833), begünstigte die rationalistischen Strömungen im Islam.

Mamurabeere, s. Rubus.

Man, Män, Handelsgewicht, s. Maund und Batman.

Man (spr. männ), Mannin, zu England gehörige Insel in der Irischen See, zählt auf 577 qkm (1891) 55 608 E., gegen 52 469 im J. 1861 und 53 558 im J. 1881, und wird von einem Bergrücken (höchster Gipfel Snae-Fell 617 m) durchzogen, der hauptsächlich aus silurischem Schiefer und Grauwacke, von Grünstein durchbrochen, besteht. Es ist ein Pfeiler der ehemaligen Verbindung der drei Königreiche. Das Gebirge enthält Blei (6000 t jährlich), Zinkblende (5000 t) und Eisen und liefert Bausteine und Kalk, aber keine Kohlen. Die Küsten sind, außer am Nordende der Insel, flach und unbewaldet, felsig und buchtenreich. Im S. ist das Eiland Calf of M. vorgelagert. M. ist großenteils in Kulturland verwandelt. Haupterwerbszweig ist Vieh-, besonders Schafzucht und Fischfang. Die Industrie beschränkt sich auf Leinweberei und Seilerei. Eine Eisenbahn verbindet Ramsey, Peel, Douglas und Castletown mit Port-Erin und Port-St. Mary, ebenso eine elektrische Douglas mit Laxcy, von wo seit 1895 eine ebenfalls elektrische Linie auf den Gipfel des Snae-Fell führt. Die Bewohner, die sich selbst Manx nennen, sind Kelten, über die Hälfte der Einwohner wohnt in den vier Städten Douglas, Ramsey, Peel und Castletown. (S. diese Artikel.) Über die Sprache s. Manx. Sie haben einen eigenen Bischof (von Sodor und M.), der aber keinen Sitz im Parlament hat. M. hat seine eigene Verfassung und eigenes Landrecht; doch bezahlt es 10 000 Pfd. St. jährlich an das Schatzamt Großbritanniens. An der Spitze steht ein königl. Gouverneur mit einem Ratskollegium von neun Mitgliedern (dem Bischof, zwei Richtern u. s. w.). Die gesetzgebende Gewalt üben 24 Repräsentanten oder Keys (House of Keys), die richterliche zwei Deemsters (Richter). Alle diese bilden das Parlament (Tynwald-Court).- M. (im Mittelalter Eubonia, Manaw, Maning) hatte in den ältesten Zeiten eigene Könige, wurde aber im 13. Jahrh. von den Schotten angekauft, die im folgenden Jahrhundert durch die Engländer vertrieben wurden. Seitdem waren verschiedene Familien mit der Insel belehnt. 1765 kaufte die brit. Regierung die Souveränität und 1829 alle andern Hoheitsrechte vom Herzog von Athol. - Vgl. die Publications of the Manx Society; das Reisehandbuch zu der Isle of M. von Jenkinson (3. Aufl., Lond. 1887); Hall Caine, The little M. Island (Douglas 1894).

Man., hinter lat. Pflanzennamen Abkürzung für Saverio Manetti, Inspektor des Botanischen Gartens zu Florenz, geb. 1723, gest. 1787.

Manaar, s. Manar.

Manabi, Provinz der südamerik. Republik Ecuador, an der Küste des Stillen Oceans, 20 442 qkm, grenzt im O. an Guayas und Pichincha, besteht aus Kreidegebirgen, welche von Grünsteingängen durchbrochen sind, erhebt sich nur zu 5-600 m und wird von mehrern Küstenflüssen durchzogen. M. hat 64 100, der Hauptort Porto-Viejo 5000 E.

Manaca, eine in Brasilien einheimische Scrophulariacee (Franciscea uniflora Pohl). Die Pflanze wird in Brasilien als Heilmittel gegen Skrofulose und Syphilis verwendet.

Manacor, Bezirkshauptstadt der span. Insel Mallorca (Balearen), auf einer Anhöhe in fruchtbarer Ebene, an der Schmalspurbahn Palma-M. (64 km), mit (1887) 19 635 E., ist gut gebaut, hat breite Straßen und Reste des ehemaligen Palastes der Könige von Mallorca.

Mänaden (Mainaden), s. Dionysos (Bd. 5, S. 329 b).

Manager (engl., spr. männĕdschĕr), Leiter eines Unternehmens, Geschäftsführer.

Manägren (Manjagren), s. Tungusen.

Managua, Hauptstadt des mittelamerik. Freistaates Nicaragua, in 12° 7' nördl. Br., am Ufer des Managuasees und an der nach Granada führenden Eisenbahn, hat (1891) 27 000 E., Wasserleitung, eine Eisfabrik und Landwirtschaft.

Managuasee, See in Nicaragua, 64 km lang, 29 km breit, wird durch den Tipitapafluß (Panaloya) zum Nicaraguasee entleert und liegt in der großen Spalte, welche Centralamerika von SO. nach NW. durchzieht, in stark vulkanischer Umgebung. Es besteht Dampferverkehr (drei Linien).

Manakins (spr.-kängs, Pipridae), Schmuck- oder Sammetvögel, eine aus etwa 60 Arten bestehende Familie südamerik. Sperlingsvögel von unsicherer systematischer Stellung. Die M. sind nicht sehr große Vögel von Meisenhabitus, mit hohem Lauf, kurzem Schnabel und kurzen Flügeln, lebhaften Naturells und bewohnen den dichten Urwald. Die Geschlechter sind sehr abweichend gefärbt, die Weibchen einfach grau oder grünlichbraun, die fort-^[folgende Seite]