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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Mauerschwamm; Mauersee; Mauerstärke; Mauersteine; Mauerverband; Mauerwerk; Mauerwespen; Maui; Mauke

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Mauerschwamm - Mauke (Krankheit)

(s. d.), vom Habitus der Schwalben, weshalb die frühere Systematik ihn zu dieser Familie stellte. Der Schnabel ist auffallend kurz, der Rachen tief gespalten, die Schwingen sind sehr lang und schmal, die Füße sind schwach, die Zehen sehr verkürzt, aber mit derben Krallen; der Vogel vermag demzufolge nicht zu laufen, aber wohl sich an Wänden u. s. w. fest anzuheften. Er ist ein insektenfressender Vogel, der Anfang Mai zu uns kommt, um nur zu brüten, und Anfang August wieder verschwindet, aber während der Zeit nicht wenig dazu beiträgt, unsere Städte, in deren Türmen und Häusern er nistet, namentlich abends mit munterm Geschrei zu beleben.

Nahe mit der M. verwandt ist der Felsensegler (s. d.). In die Gruppe der M. gehört auch die Salangane (s. d. sowie Fig. 2 und Indische Vogelnester).

Mauerschwamm, s. Mauerfraß.

Mauersee, See in Ostpreußen, im S. von Insterburg, 105 qkm groß, 20 km lang, hat eine vielfach gewundene Gestalt und in seinen Teilen verschiedene Namen; im N. Mauersee, im O. Schwenzaitsee, in der Mitte Dargainensee, im S. Lötzenscher Kissainsee und im SW. Dobenscher See. Er steht durch den Masurischen Kanal mit dem Löwentin- und dem Spirdingsee in schiffbarer Verbindung. Sein Abfluß nach Norden ist die Angerapp (s. d.).

Mauerstärke, die durch Berechnung und Erfahrung festgesetzte Norm der Dicke einer Mauer (s. d.). Sie richtet sich im allgemeinen nach der Belastung oder dem Seitendruck, der Grundbeschaffenheit, der Höhe und dem Material oder dem mehr oder weniger regelmäßigen Verbande. Sehr hohe Mauern werden in Absätzen mit nach unten zunehmender Stärke aufgeführt und durch Querscheidungen, Balkenlage, verankert. Von großem Einfluß auf die Konstruktion der Mauer und ihre Stärke sind die Durchbrechungen der Mauer durch Bogenöffnungen, Fenster und Thüren. Die M. verhalten sich bei Anwendung von Werksteinen, Ziegelsteinen, lagerhaften Bruchsteinen, Geschiebesteinen wie 5-6:8:10:15.

Erfahrungsgemäß und dem Baugesetz entsprechend kann man die M. in folgender Weise festsetzen: a. Umfassungsmauern erhalten bei 4,20 m Geschoßhöhe im obersten Geschosse 1½ Stein Stärke, in jedem tiefer liegenden Stockwerke werden sie um ½ Stein stärker gemacht. Haben diese Außenwände auf mindestens 7,5 m Länge eine Scheidewand, so können die Umfassungswände der beiden obersten Stockwerke je 1½ Stein stark und je zwei darunter liegende Geschosse um ½ Stein stärker gemacht werden. Kellermauern sind unter allen Umständen ½ Stein stärker zu machen als die Mitte auf Mitte auf ihnen stehenden Mauern des Erdgeschosses. Umfassungswände von großer Höhe (h, in Metern) erhalten:

3/2 + h/20 bis 3/2 + h/16 Stein Stärke.

Solche kleine einstöckige Gebäude können 1 Stein Stärke erhalten mit Pfeilervorlagen an den Ecken und an den Bindern von mindestens ½ Stein Stärke und 2-2½ Stein Breite.

b. Giebelwände bei freistehenden Gebäuden mit Walmdächern sind wie Umfassungsmauern zu behandeln.

c. Freistehende Grenzgiebel erhalten im Dache 1 Stein Stärke mit Verstärkungspfeilern, den Bundsäulen entsprechend, von mindestens 2 Stein Länge und ½ Stein Stärke. Im obersten Geschosse 1½ Stein; darunter das zweite 1½ oder 2 Stein, das dritte 2 Stein, das vierte 2½ Stein. Die größern Maße gelten für große Tiefen und hohe Geschosse.

d. Nicht freistehende Grenzgiebel. Gemeinschaftliche im Dache 1 Stein stark, je zwei Geschosse darunter mit ½ Stein Verstärkung. Nicht gemeinschaftliche im Dache 1 Stein, zwei Geschosse darunter auch 1 Stein, die zwei folgenden Geschosse 1 oder 1½ Stein, je nachdem die Frontlänge geringer (9-13 m) oder größer ist.

e. Hohe Wände bei Pultdächern. Freistehende, bei Stuhlwänden 1 Stein stark, ganz massiv, für drei Geschosse 1½ Stein stark, dann für je zwei Geschosse ½ Stein mehr. Nichtfreistehende werden wie Grenzgiebel betrachtet.

f. Mittelmauern, balkentragende, vier Stockwerke übereinander 1½ Stein stark, die folgenden beiden darunter 2 Stein. Sollen russ. Rohre nicht durch Vorlagen gebildet oder die Korridore gewölbt werden, mindestens 2 Stein.

g. Treppenmauern erhalten durchgängig die mittlere Wandstärke sämtlicher Geschosse, um die Absätze in Mauern der einzelnen Geschosse zu vermeiden.

h. Scheidewände. Gewöhnlich durch alle Etagen ½ Stein stark, bei Fluren und großen Räumen auch wohl 1-1½ Stein stark; in Cement gemauert wohl auch ¼ Stein stark.

i. Brandmauern erhalten stets 1 Stein Stärke und sind 20 cm hoch über die Dachfläche aufzuführen.

k. Plinthenmauern springen außen in der Regel 4-5 cm vor, werden abgewässert, bei Kellerwohnungen 1,3-1,6 m hoch. Gewöhnlich ½ Stein stärker als die darauf ruhenden ersten Geschoßmauern.

l. Die Stärke der Grund- und Fundamentmauern läßt sich so festsetzen, daß ihre obere Stärke gewöhnlich ½ Stein stärker gemacht wird, als die auf ihnen ruhenden Plinthenmauern. Ihre untere Stärke s1 beträgt, wenn die obere mit s, die Höhe mit h bezeichnet wird:

s1 = s + 1/6 h bis s1 = s + 1/4 h.

Die ganze Höhe teilt man gewöhnlich in 1,5 m hohe Absätze, dem untersten Bankett giebt man 0,30 bis 0,40 m Höhe, während man die einzelnen Absätze sich um ½ Stein in Ziegeln, 15 cm in Bruchstein nach unten verbreitern läßt. Die geringste Fundamenttiefe oder Höhe ist die sog. Frosttiefe, welche mit 0,80 bis 1,30 m in Rechnung gesetzt werden kann.

Mauersteine, im weitern Sinne alle zur Aufführung von Mauern (s. d.) dienenden Steine; im engern Sinne nur die Ziegel (s. d. und Thonwaren).

Mauerverband, soviel wie Steinverband.

Mauerwerk, s. Mauer.

Mauerwespen (Eumeninae), s. Faltenwespen.

Maui oder Mowi, eine der Sandwich- oder Hawaii-Inseln, 1268 qkm groß, mit (1890) 17 357 E., besteht aus zwei gebirgigen Teilen, welche durch eine niedrige Landenge verbunden sind. Auf dem östl. Teil, zunächst Hawaii, erhebt sich der Vulkan Haleakala, d. h. Haus der Sonne (3058 m), mit dem größten, aber erloschenen Krater der Welt, der gegen 32 km Umfang und 830 m Tiefe hat. Hauptstadt ist Lahaina.

Mauke, Name für eine Reihe von bei Pferden und Rindern vorkommenden Hauterkrankungen, wie