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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Maximin - Maxwell (James Clerk)

kunfts- und Aufbewahrungsräume. Zweiunddreißig derartiger sich gegenseitig flankierender Türme bilden einen Gürtel um die im übrigen offene Stadt. Auch in der neupreuß. Befestigungsmanier fand der Maximiliansturm als Reduit oder Kernwerk mehrfach Anwendung. Der Wirkung gezogener Geschütze gegenüber sind die M. unhaltbar geworden.

Maximin, Saint, Stadt, s. Saint Maximin.

Maximinus, Name zweier röm. Kaiser. Gajus Julius Verus M., nach seiner Heimat Thrax, "der Thrazier", genannt, wurde als Sohn eines Hirten 173 n. Chr. geboren. Er diente mit Auszeichnung schon unter Septimius Severus; unter Alexander Severus befehligte er das Heer in Oberdeutschland und wurde von diesem nach Alexanders Ermordung (10. Febr.) 235 zum Kaiser ausgerufen. M. bewährte sich als tüchtiger Feldherr gegenüber den Germanen, rief aber durch seine wenig geschickte Finanzwirtschaft und den dadurch gesteigerten Steuerdruck eine Empörung zunächst in Afrika hervor (Febr. 238). Die beiden Gordianus (s. d.), die man dort zu Gegenkaisern ausrief, wurden rasch durch M.' Statthalter überwältigt, aber in Rom und Italien fand der Aufstand eine Fortsetzung. Der Senat erhob Pupienus und Balbinus, später auch den jüngsten Gordianus. M. marschierte jetzt in Italien ein, traf aber in Aquileja bereits auf kräftigen Widerstand. Bei der Belagerung wurde er samt seinem Sohn im Mai 238 von den eigenen meuternden Truppen erschlagen. - Galerius Valerius M., genannt Daja oder Daza, ein Illyrier von niederer Geburt, Schwestersohn des Kaisers Galerius, erhielt durch seinen Oheim 305 n. Chr. die Cäsarwürde und die Verwaltung des Orients, die er mit Willkür und Härte besonders gegen die Christen führte, und nahm 308 den Titel eines Augustus an. In die nach Konstantins Erhebung (306) ausbrechenden Thronkriege griff M. zunächst nicht ein, erst im Frühjahr 313 wandte er sich gegen den mit Konstantin verbündeten Licinius, wurde aber im April 313 bei Perinth geschlagen und starb bald danach zu Tarsus.

Maxim-Kanonen, die von Maxim (s. d.) konstruierten Kanonen. Maxim versuchte das Princip seiner selbstthätigen Mitrailleuse (s. Maxim-Mitrailleuse) vom Gewehrkaliber auch auf größere Kaliber bis zu 40 cm zu übertragen, jedoch mit wenig Erfolg, da namentlich die schwerern Patronen die Verwendung des Zuführungsbandes ausschlossen. In Paris war 1889 ein Geschütz vom Kaliber 5,7 cm ausgestellt, zeigte jedoch nur die Nachteile des Systems; außerdem ist eine 3,7 cm-Kanone auf mehrern Schießplätzen versucht worden.

Maxim-Mitrailleuse, Maxim-Maschinengewehr, eine selbstthätige Mitrailleuse, bei der die Rückwirkung der Pulvergase zur Bewegung des Mechanismus benutzt wird. Dieselbe ist einläufig und vermag, nachdem eine Patrone abgefeuert ist, bis 600 Schuß nacheinander selbstthätig abzugeben. Vermöge einer besondern Vorrichtung läßt sich die Feuergeschwindigkeit regeln. Maxim will namentlich dem Übelstande der bisherigen Konstruktionen abhelfen, daß bei dem bisweilen erfolgenden Nachbrennen des Pulvers in einer Patrone der Lauf bereits geöffnet sein kann, ehe der Schuß aus dem Rohre ist. Die M. ist zur Grabenverteidigung und auf Kriegsschiffen in beschränkter Zahl eingeführt, wo ihre Handhabung besonders ausgebildeten Mannschaften überlassen werden kann, und wo die häufig notwendigen Ausbesserungen leicht auszuführen sind. In Deutschland ist das 8 mm Maxim-Maschinengewehr durch Kabinettsorder vom 19. Sept. 1892 für die Marineartillerie eingeführt. (S. Tafel: Geschütze III, Fig. 2, wo die M., auf einem Dreibein befestigt, feuernd dargestellt ist.) - Vgl. J. Maudry, Die automatische Gewehrmitrailleuse des Systems Maxim (Wien 1888); Nochmals die Maxim-Kanone (Sonderabdruck aus dem "Archiv für Artillerie- und Ingenieuroffiziere“, Berl. 1889); Les canons Maxim (Par. 1889).

Maximum (lat.), das Größte, der höchste Wert, im Gegensatz zu Minimum, das Kleinste. Über M. und Minimum in der Mathematik s. Maxima und Minima; über M. in der Meteorologie s. Extreme und Luftwirbel.

Maximumthermometer, ein Thermometer, welches die höchste Temperatur in einem bestimmten Zeitraum am Ende desselben abzulesen gestattet. Ein sehr einfaches M. erhält man durch Einlegen von ein oder zwei Glasstiften (auch Eisenstäbchen) in den über der Quecksilbersäule befindlichen Teil eines Thermometers. Die Stäbchen werden vorwärts geschoben beim Ansteigen der Temperatur und bleiben bei horizontaler Lage des Instruments bei dem höchsten Temperaturgrad liegen. Statt der Stäbchen wendet man auch eine kleine Quecksilbersäule an, die, von der Hauptmasse durch eine kleine Luftblase getrennt, ebenfalls beim höchsten Temperaturgrad liegen bleibt. Durch Neigen oder Schwenken des Instruments werden Sift oder Quecksilbersäule nach Ablesen der Maximaltemperatur auf die Säule zurückgeführt.

Sehr brauchbare M. erhält man, wenn man an einer in der Nähe des Gefäßes liegenden Stelle der Röhre eine Verengung anbringt. Bei Zunahme der Temperatur wird das Quecksilber durch die Verengung hindurch getrieben. Nimmt aber die Temperatur ab, so hält sich die Säule über der Verengung, während der Teil nach dem Gefäß zu wieder in dasselbe zurückzieht. Man kann so die höchste Temperatur ablesen und dann durch Schleudern die Quecksilbermassen wieder vereinigen. Bei Erwerbung solcher Instrumente muß man sich davon überzeugen, daß die Verengung nicht zu weit ist, weil sich sonst die Säule beim Abkühlen leicht mit zurückziehen kann, aber auch nicht zu eng ist, weil sonst die Vereinigung zu heftiges Schleudern erfordert und hierbei das Instrument leicht beschädigt werden kann. Das M. findet bei Bestimmung der Insolation (s. d.) und als Teil des Thermometrographen (s. d.) Verwendung.

Maximus, Valerius, s. Valerius Maximus.

Max-Joseph-Orden, bayr. Militärverdienstorden, gestiftet 1. Jan. 1806 vom Könige Maximilian I. Joseph, besteht aus drei Klassen, Großkreuzen, Commandeuren und Rittern. Das Ordenszeichen ist ein von goldener Krone überhöhtes, weiß emailliertes goldenes Kreuz, dessen blau emailliertes rundes Mittelschild den Namen des Stifters, auf der Kehrseite den Ordenswahlspruch "Virtuti pro patria" trägt. Das Band ist schwarz, durch einen weißen und einen blauen schmalen Streifen begrenzt. Mit der Verleihung des Ordens an Inländer ist der persönliche Adel verknüpft. (S. Tafel: Die wichtigsten Orden I, Fig. 17.)

Maxwell, James Clerk, engl. Physiker, wurde 1831 in Edinburgh geboren und studierte an der dortigen Universität und am Trinity College in