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Monarde – Monbuttu
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Monarchie'
Früher gab es noch Wahlmonarchien neben den Erbfürstentümern. Das deutsche Königtum, das röm. Kaisertum, das Papsttum als Königtum, die Kronen
von Polen waren Wahlmonarchien. Durch die Erblichkeit hat die M. festere Dauer erhalten und ist vor Wahlkämpfen bewahrt worden. Absolute M. ist in
Europa nur noch Rußland. Den Gegensatz hierzu stellen diejenigen Staaten dar, in welchen die M. hinsichtlich der Staatsregierung ganz von der
Volksvertretung abhängt, so besonders England, Belgien, Norwegen. Die Selbständigkeit der M. in deutschen Staaten zeigt sich insbesondere in der
freien Wahl der Minister, während in England die Minister notwendig aus der Parlamentsmajorität hervorgehen müssen.
Monarde, Monarda L., Pflanzengattung aus
der Familie der Labiaten (s. d.) mit nur wenigen nordamerik. Arten, stattliche Stauden mit gezähnten oder gekerbten Blättern und
reichblütigen Quirlen, die oft endständige Köpfchen bilden. Die rote M.
(Monarda didyma L.) aus Canada, mit langröhrigen, in Köpfen stehenden,
purpurroten Blumen, ist eine sehr verbreitete Zierpflanze. Sie verlangt gute Gartenerde und läßt sich durch Zerteilung der Stöcke leicht vermehren. Die
Blätter werden in manchen Gegenden als Suppenwürze benutzt. Hier und da vertreten sie auch die Stelle des Grünen Thees und sollen sehr
wohlschmeckend und zuträglich sein.
Monarthrītis (grch.), Gelenkrheumatismus, welcher nur ein Gelenk befällt.
Monasta fusca Gmel., Vogel, s.
Trappist.
Monasterĭum (grch.), Kloster, Klosterkirche; aus M. ist Münster entstanden.
Monastīr, auch Bitolia und
Toli-Monastir genannt, Hauptstadt eines Wilajets in der europ. Türkei, im westl. Macedonien, liegt in einem von
hohen Bergen umgebenen, 550 m hohen, 20 km breiten, 70 km langen, vom Hauptzuflusse des Vardar, der Crna durchflossenen und stark versumpften
Becken. M. ist für den Binnenhandel von großer Bedeutung, da es an dem Kreuzungspunkte der Straßen Saloniki-Durazzo (Via Egnatia) und
Sofia-Iannina liegt. Es hat einen sehr bedeutenden Bazar, 50000 sehr gewerbfleißige E., gemischt aus Türken, Albanesen, Walachen, Serben, Bulgaren,
Griechen, Juden und Zigeunern, ist Sitz eines österr., brit., russ. und griech. Konsuls sowie des Kommandos der dritten türk. Armee. In der fruchtbaren
Umgebung wird Weizen, Mais, Tabak, auch Krapp gebaut. M. ist Endpunkt der Eisenbahn Saloniki-M.
Monastīr oder Mistîr, Küstenstadt in Tunesien, am Golf von
Hammamet, inmitten einer fruchtbaren Gegend, wahrscheinlich das alte Ruspina, von Mauern umgeben, hat mehrere Moscheen und 6000 E.;
Olivenausfuhr.
Monat, im allgemeinen die Umlaufszeit des Mondes (s. d.) um die Erde. Man
unterscheidet mehrere Arten der M. Betrachtet man nämlich die Zeit, binnen welcher der Mond wieder vor demselben Fixstern erscheint, so ist dies sein
siderischer Umlauf, und die Periode desselben wird der siderische M. genannt. Die Umlaufszeit des Mondes aber
vom Frühlingspunkt an gerechnet bis wieder zu dem nämlichen Punkt bildet den tropischen ↔ oder
periodischen M., der wegen des Vorrückens der Nachtgleichen kürzer als der siderische ist. Die Zeit, binnen welcher
der Mondwechsel erfolgt, d. h. von einem Neumonde bis zum andern, heißt der synodische M., der wegen des
Vorrückens der Erde in ihrer Bahn der längste sein muß; der Umlauf von dem aufsteigenden Knoten (s. d.) bis wieder zu demselben
der Drachen- oder Knotenmonat, und endlich der Umlauf von der Erdnähe
bis wieder dahin der anomalistische M. Keiner dieser verschiedenen M. bleibt sich gleich, sondern jeder dauert
wegen gewisser Störungen bald länger, bald kürzer. Die Länge eines jeden läßt sich daher nur in einer mittlern Zeitdauer oder im Durchschnitt aus allen
wirklich vorkommenden Längen angeben. Die Astronomen bestimmen auf diese Weise
den siderischen M. | zu | 27 | Tagen | 7 | St. | 43 | Min. | 12 | Sek. |
den tropischen M. | “ | 27 | “ | 7 | " | 43 | “ | 5 | “
|
den synodischen M. | “ | 29 | “ | 12 | “ | 44 | “ | 3 | “
|
den Drachenmonat | “ | 27 | “ | 5 | “ | 5 | “ | 34 | “
|
den anomalistischen M. | “ | 27 | “ | 13 | “ | 18 | “ | 37 | “
|
Da 12 Mondenwechsel fast ein Sonnenjahr ausmachen, so nennt man auch wohl den 12. Teil eines solchen (= 30 Tage 10 St. 29 Min. 4 Sek.) einen
Sonnenmonat. Über die Namen der M. s. Kalender und die betreffenden Sonderartikel.
Monatsbilanz oder Rohbilanz, s. Bilanz.
Monatserdbeere, s. Erdbeere (Bd. 6, S. 249a).
Monaul (Lophophorus impeynus Lath.) oder
Königs-Glanzfasan, die bekannteste Art der Glanzfasanen (s. d.), im
männlichen Geschlecht 65 cm lang, mit 21 cm langem Schwanze, goldig-grünem Kopf und Kehle, auf ersterm ein Busch ährenförmiger Federn, Nacken
und Oberhals lebhaft und glänzend karminrot, Unterhals und Oberrücken grünlichbronzebraun, Mantel, Flügeldecken und Oberschwanzdecken grünblau,
auf dem Bügel ein weißer Fleck, Unterseite schwarz, im obern Teil mit purpurnem und grünlichem Schimmer, Schwingen schwarz, Steuerfedern
zimmetfarben. Das kleinere Weibchen ist einfach gelblichgrau mit gewellter, gestrichelter und gebänderter dunklerer Zeichnung, ohne Metallglanz.
Bewohnt die südl. Abhänge des Westhimalajas bis Kaschmir hinauf. In der Gefangenschaft trifft man den M. nicht sehr selten; einmal eingewöhnt, hält er
sich gut und pflanzt sich auch fort. Seine Pflege ist dieselbe wie die der Fasanen (s. d.), mit dem Unterschiede, daß er weniger
Körner, dagegen mehr Grünfutter verlangt, seine Zucht lohnend, da das Paar mit etwa 250 M. bezahlt wird.
Monbuttu (Mangbattu, Guru-Guru), Volk
Centralafrikas, das zwischen 3. und 4.° nördl. Br. und ungefähr 28. und 29.° östl. L. (von Greenwich) einen äußerst fruchtbaren Landstrich von ungefähr
10000 qkm am Oberlauf des Uëlle bewohnt. Die M. (etwa 1 Mill.) weichen in betreff der körperlichen Bildung sowohl von den im N. und O. wohnenden
Niloten als von den im S. angrenzenden Bantunegern ab; die Hautfarbe ist kaffeebraun, oft hellgelb, die Nase vorspringend, das Haar aber krauswollig.
Beschneidung und Tättowierung sind üblich. Die Männer tragen ein von der Brust bis zum Knie reichendes, bauschiges Kleidungsstück; die
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 988.