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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Non - Nonne
schusses von wechselnder Stärke (500,1001 u. s. w.),
dem gemeinsam mit der Bule die Erledigung neu
eingebrachter Gesetzesvorschläge zufiel.
Xon (frz., spr. nong), nein.
Xona. (lat.), s. Iloi-H canonica.
X0N2.S, s. Nonen.
Xon2.FS3ilnu8 (lat., der "Zwanzigste"), der
Punkt in der Ekliptik, der jeweilig um 90" vom
Schnittpunkte des Horizonts mit der Ekliptik ab-
steht. Da Horizont und Ekliptik größte Kreise am
Himmel vorstellen, bezeichnet er den höchsten Punkt
der Ekliptik über der Ebene des Horizonts.
Hon dis in iäsin (lat.), soviel wie Q6 di3 in
i.Ißin, s. Rechtskraft.
Nonchalance (frz., spr. nongschalängß), das
^ichgehenlassen, lässiges Wesen; nonchalant (spr.
nongschaläng), lässig, unbekümmert.
None (lat.), in der Musik der neunte Ton der
diatonischen Leiter, z. B. in der Oäur-Leiter auf-
steigend: oä6tFll.1i(:ä.
Nonen (lat. Aonae), bei den alten Römern der
5., im März, Mai, Juli und Oktober der 7. Tag des
Monats (s. Kalender, Bd. 10, S. 40 a).
Nonött (ital.), neunstimmiges Musikstück.
Nonidi, der neunte Tag der Dekade (s. d.) des
franz.-republikanischen Kalenders.
Nonintrusionisten, die Anhänger der Freien
Kirche in Schottland, s. Chalmers, Thomas.
Nomus (nach dem Portugiesen Pedro Nunez,
s. d.) oder Vernier (nach dem Franzosen Pierre
Vernier, s. d.), eine an geradlinigen Maßstäben
oder an Kreisbogen angebrachte Vorrichtung, um
noch kleinere Teile ablesen zu können, als dies
die Teilung des Maßstabes oder des Limbus (s. d.)
selbst zuläßt. Man erreicht dies, indem man auf
ein längs der Teilung des Maßstabes oder des
Limbuskreises in gleitender Bewegung verschieb-
bares kurzes Lineal oder Bogenstück, den eigent-
lichen N., n-1 oder n-i-1 der kleinsten Teile der
Maßstab- oder Kreisteilung, aufträgt, und diese
Größe von einem Nullpunkt aus in n gleiche Teile
teilt. Hierdurch wird jeder Noniusteil um 1/u klei-
ner oder größer wie jeder Maßstab- oder Kreisteil.
Stellt man nun den Nullstrich des N. genau auf
denjenigen des Limbus ein, so müssen alle Teil-
striche des N. um je 1/n, 2/n, 3/u___vor den Teil-
strichen des Limbus zurückbleiben oder über diesel-
ben hinausfallen und nur der letzte, nte, Teilstrich
des N. wird auf den u-Iten oder n-j-iten Teil-
strich des Limbus treffen. Hiermit ist das Mittel
gegeben, um die einzelnen utel der Limbusteilung
noch genau abzulesen. Fällt nämlich bei Messungen
der Nullpunkt des N. nicht genau mit einem Teil-
strich des Limbus zusammen, so werden zunächst
die vollen Limbusteile abgelesen, um die der Null-
punkt des N. von demjenigen des Limbus entfernt
ist; das noch überstehende Stückchen aber wird da-
durch in seiner Größe bestimmt, daß man ermittelt,
der wievielte Teilstrich des N. mit einem Teilstrich
des Limbus zusammenfällt; ist es der xte, so be-
trägt jenes überstehende Stückchen - Limbusteile.
Waren auf dem N. n-1 Limbusteile aufgetra-
gen und in n Teile geteilt, die also kleiner werden
als die Limbusteile, so heißt der N. ein vortra-
gender, bei n l 1 geteilten Limbusteilen beißt er
nachtragender. Die erstere Art hat den Vorteil,
daß die für das Ablesen anzubringende Bezifferung
auf dem Limbus und N. gleichlaufend sein kann.
Brockhaus' KonvcrsationZ-Lexikon. 14. Aufl.. XII.
Um Fehler in der Einteilung möglichst unschädlich
zu machen, und um die Ablesung auf ihre Richtig-
keit prüfen zu können, wird der N. meist vom Null-
punkt aus nach beiden Seiten aufgetragen; dann
ist die Ablesung an der einen Seite durch die an der
andern auf volle Limbusteile zu ergänzen; solche N.
heißen Komplementärnonien.
Nomus Marcellus verfaßte im 3. Jahrh,
n. Chr. eine Art lexikalisches Werk: "v6 componäioZa
äocti-wa pei- litteraZ", teils in alphabetischer, teils
in willkürlicher Reihenfolge. Dasselbe ist mit wenig
Sorgfalt verfaßt, aber durch die darin erhaltenen
Reste älterer röm. Litteratur sehr wichtig. Neuere
Ausgaben lieferten Gerlach und Roth (Bas. 1842),
Quicherat (Par. 1872) und L. Müller (2 Tle., Lpz.
1888-89). - Vgl. Frohde, Dä Nonio Narcßiio
6t Veri'io ^lacco (Berl. 1890).
Nonkonformisten, in England alle diejenigen,
welche sich der einheitlichen Staatskirche nicht unter-
warfen. (S. Oont'oi'msi'Z und Dissenters.)
Xon"1isu(frz.,spr.nongliöh),vollständig()i'.cl0u-
UHQ06 äe Q0u-1i6u, in Frankreich die Verfügung des
Untersuchungsrichters, durch welche derselbe nach
beendigter Voruntersuchung wegen mangelnden Be-
weises oder weil eine Strafthat nicht vorliegt, erklärt,
daß eine Strafverfolgung nicht einzutreten habe.
Xon liynst (lat.), es ist nicht klar.
Hon inuita., seä inuitnin, s. Nulwm, uon
mulw. ^Kapelle.
Nonne, s. Nonnen; N. in der Metallurgie, s.
Nonne (I^pai-ig monHcka. ^., s. Tafel: Schäd-
lich e F o r st i n s e k t e n II, beim Artikel Forstinsekten;
Fig. 1a das Weibchen, d das Männchen, c die
Raupe, ä Ei, junge Raupen und Puppe), ein 45-
60 inm klafternder Nachtschmetterling mit weißen,
durch stark gezähnte schwarze Querlinien gebänderten
Oberflügeln, schwarz geflecktem Thorax und qegen den
After hin rosenrotem Hinterleib, der beim Weibchen
in eine vorstehende Legröhre ausläuft. Die Eier wer-
den regellos in Rindenspalten gelegt, überwintern
und liefern im nächsten Frühjahr die Raupen, die
sehr gefräßig sind und zwar fast keinen Waldbaum
im Falle der Not verschonen, aber besonders den Fich-
ten bisweilen sehr verderblich werden; sie wachsen
rasch, erreichen eine Länge von 54 inm, sind sehr bunt
und individuell verschieden gezeichnet, grün- bis
rötlichgrau, mit einem dunkeln Rückenstreifen und
kleinen roten und blauen Wärzchen, auf denen eine
nicht sehr dichte Behaarung wurzelt. Sie verwan-
deln sich in Baumritzen in: Juni in eine bronze-
farbene, zottig weiß behaarte, glänzende Puppe.
Man vertilgt die Tiere durch Einsammeln ihrer
Eier, der jungen Raupen, solange diese noch in sog.
Spiegeln zusammensitzen, besonders aber durch das
Töten der Puppen und der Schmetterlinge, na-
mentlich der weiblichen; weit mel/r, als mensch-
liche Macht vermag, leisten verschiedene Vögel, be-
sonders Meisen, im Winter den Eiern gegenüber,
und namentlich parasitisch als Larven in den Rau-
pen hausende Fliegen und verschiedene Arten von
Schlupfwespen. - Vgl. Wachtel, Die N., Natur-
geschichte und forstliches Verhalten, Vorbeugungs-
und Vertilgungsmittel (2. Aufl., Wien 1892); Nit-
sche, Die N. Ihr Leben, ihr Schaden und ihre Be-
kämpfung (ebd. 1892); Alex. Schmidt, Die N.
Darstellung der Lebensweise und Bekämpfung (Na-
tibor1893); Wachtl und Kornauth, Beiträge zur
Kenntnis der Morphologie, Biologie und Patholo-
gie der N. (Wien 1893).'
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