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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Oldenburger Haus- und Verdienstorden - Olea
Günther (gest. 1639). Gegenwärtiges Haupt dieser!
Linie ist Herzog Ernst Günther (s. Friedrich, Herzog
zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg).
N. Die Linie Veck, seit 1825 Glück's bürg ge-
nannt, wurde gestiftet von Johanns des Jüngern
Enkel August Philipp (gest. 1675), ihr gegenwärti-
ges Haupt ist Herzog Friedrich Ferdinand (geb.
12. Okt. 1855), vermählt mit der Prinzessin Karo-
line Mathilde von Schleswig-Holstein-Sonderburg-
Augustenburg. Sein Oheim Christian gelangte in
Gemäßheit des sog. Londoner Protokolls als Chri-
stian IX. (s. d.) 1863 zur Herrschaft in Dänemark, und
dessen zweiter Sohn, Georg I., wurde 1863 König
der Hellenen. (S. Griechenland.) Sämtliche Mit-
glieder der Glücksburger Linie führen kraft eines Pa-
tents des Königs Christian IX. das Prädikat Hoheit.
Oldenburger Haus- und Verdienstorden,
s. Peter-Friedrich-Ludwig-Orden.
Öldenburger Pferd, die im Großherzogtum
Oldenburg nach Farbe (braun), Typus und Ab-
stammung gezüchtete Pferderasse, aus der, neben
Hannover und Holstein, die meisten schweren, viel
ins Auslaud verkauften Carossiers hervorgehen.
Den schönen, abgerundeten massigen Körperformen
des O. P. entspricht die Leistung nicht in dem Maße
wie bei edler gezogenen, leichtern Vlutpferden.
(S. Tafel: Pferderafsen, Fig. 9.)
Oldenburger Versicherungsgesellschaft,
s. Feuerversicherung.
Oldenburgische Eisenbahnen. Die erste
Bahn war die 15. Juli 1867 eröffnete Linie Olden-
burg-Bremen (44,3 km); 1869 trat die Fortsetzung
nach Leer hinzu (54,9 km). Außer den eigenen
Bahnen verwaltet die großher^ogl. Eisenbahn-
direktion zu Oldenburg auch noch die dem preuß.
Staate gehörige Babn Oldenburg-Wilhclmshaven
(52,4 km, 3. Sept. 1867 eröffnet) und die auf Kosten
von Privatunternehmern erbaute, 1876 eröffnete
schmalspurige Eisenbahn von Ocholt nach Wester-
stede (7 km), desgleichen die vollspurigen Neben-
bahnen Essen-Löningen (13,"3 km, 12. Aug. 1888
eröffnet) und Iever-Karolinensiel-Harle (20,i2 km,
1888 und 1890 eröffnet). 1893 und 1894 wurden
29,70 km und 1. April 1896 4,^7 kni Strecken der
Vareler Nebenbahnen eröffnet, und 1. Mai 1896
die Nebenbahn Oldenburg-Brake (31,88 Km). (S.
Deutsche Eisenbahnen, Übersicht 0 und v.)
Oldendorf(Hessisch-Oldendorf), Stadt im
Kreis Rinteln des preuß. Ncg.-Vcz. Cassel, 1 km
rechts von der Weser, an der Linie Goslar-Löhnc
der Preuß. Staatsbahnen, Sitz eines Amtsgerichts
(Landgericht Hannover) und einerOberförsterei, hatte
1890: 1688,1895: 1680 E., darunter 19 Katholiken
und 32 Israeliten, Post, Telegraph, Rektoratsschule:
Lohgerbereien, Cigarren- und Zuckerfabrik. Am
28. Juni 1633 schlugen hier schwed., Hess. und
braunschw. Truppen den ligistischen General Grafen
von Merode; hieran erinnert seit 1883 ein Denk-
mal. - Vgl. Wahrhahn, Hessisch-Oldendorf nnd
seine Schlachtfelder (Ninteln 1875). ^land.
V1Ä ÜNFianÄ (spr. ohld inggländ), s. Alteng-
Oldenhorn, fchweiz. Berg, 's. Diablerets.
Oldesloe (spr. -lo), Stadt im Kreis Stormarn
des preuß. Neg.-Vez. Schleswig, an der Trave
und Beste und den Linien Neumünster-Buchen und
Hagenow-O. (78 km, im Bau) der Preuß. Staats-
bahnen und Lübeck-Hamburg der Lübeck-Buchener
Eisenbahn, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht
Altona), hatte 1890: 4159 E., darunter 96 Katho-
liken, 1895: 4286 E., Postamt erster Klasse, Tele-
graph, Fernsprecheinrichtung, Realprogymnasium,
städtische Spar- und Leihkasse, Sol-, Moor- und
Schwefelbäder, Heilanstalt für skrofulöse Kinder,
Sanatorium des Wohlthätigen Schulvereins zu
Hamburg: Zuckerfabrik, Lohgerbereien und Hut-
fabriken.
Oldham (spr. öhldämm), bedeuteude Fabrikstadt,
Municipal- und Countyborough in der engl. Graf-
schaft Lancashire, 8 km im NO. von Manchester,
durch Schienenstränge nach Middleton, Nochdale,
Ashton und Greenfield mit der Laucaster-Dorkshirc-
und der London-Nordwest-Eisenbahn verbunden,
zählt (1891) 131463 E. gegen 111343 im I. 1881:
1893 wurden 136 469 E. berechnet. Die Sterblich-
keit beträgt 20,7 auf 1000 E. O. ist einer der
Mittelpunkte der Baumwollspinnerei der Grafschaft.
Wichtig sind auch Maschinenbau (Spinnmaschinen,
Nähmaschinen, Gasometer), Hutfabrikation, Gieße-
rei, Gerberei und Brauerei. Unter den Gebäuden
! sind das Stadthaus (1880), die Post, das große
! Krankenhaus und die Badeanstalt hervorzuheben.
! O. wurde um 1760 gegründet. In der Nähe Chadder-
! ton und Kohlengruben.
! Oldisleben, Flecken im Verwaltungsbezirk
! Apolda des Großherzogtums Sachsen-Weimar-
Eisenach, links an der Unstrut, am nordöstl. AbHange
der Hainleite, am Fuße der Sachsenburg, in einer
von Prenhen und Schwarzburg-Nudolstadt (Unter-
herrschaft) eingeschlossenen Exklave, hatte 1890:1964,
1895: 2021 meist evang. E., Post, Telegraph, ehe-
maliges Venediktinerkloster, Kammergüt; Zucker-
fabrik, Kunstmühle, Olsaat- und Zuckerrübenbau.
Das Kloster O. wurde 1089 gegründet, im Bauern-
kriege zerstört und das Amt Ö. unter Oberhoheit der
Landgrafen von Thüringen gebildet. 1591 kam es an
das wettinifche Haus; seit 1640 gehört es dem jedes-
maligen Senior der Ernestinischen Linie, 1821 siel
es an Weimar. - Vgl. Das Benediktinerkloster O.
(Naumb. 1730): Bau- und Kunstdenkmäler Thü-
ringens, hg. von P. Lehfeldr, Heft 13 (Jena 1891).
O1Ä 5aok, f. ^ack.
Sldotter, soviel wie Leindotter, s. (^meiina.
Via reü sanüstons (engl., spr. ohld redd
sänndston), Facies der Devonischen Formation (s. d.).
Öldruck oder Ölfarbendruck, s. Lithographie.
Old-Shoreham, s. New-Shoreham.
Oisa. I>., Pstanzengattung aus der Familie der
Oleaceen (s. d.) mit gegen 35 Arten, meist im tropi-
schen Asien und am Mttelmeer, Bäume oder Sträu-
cher mit gegenständigen kleinen, bei manchen Arten
! wohlriechenden Blüten, die traubig-rispig in den
! Blattwinkeln oder straußförmig am Ende der Zweige
stehen. Die Frucht ist eine einsamige Steinfrucht.
Am bekanntesten ist der echte Olbaum oder Oli-
venbaum (0.6ui-0M6ll ^., f. Tafel: Cout orten,
Fig. 3), der im wilden Zustand (Oleaster) strauchig
und dornig ist, durch Kultur aber zu einem 6-12 in
hohen, dornenlosen Baum wird, der ein Alter bis
zu 700 Jahren erreichen kann. Er stammt wahr-
scheinlich aus dem Orient und wird gegenwärtig in
allen Ländern am Mittelländischen Meer, außerdem
auch auf den Canarischen Inseln, in Südafrika und
Amerika in zahlreichen Varietäten (teils breit-, teils
schmalblätterige) kultiviert. In Südspanien und Por-
! tugal, Algerien, auf Mallorca und Sardinien ist
der Olbaum auch völlig verwildert und beimisch ge-
worden, so daß er als bestandbildender Waldbaum
auftritt. Durch seine den Weidenblättern ähnlichen,