Schnellsuche:

Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Opālblau; Opalenitza; Opālglas; Opalisieren; Opālmutter; Opāro; Opătov; Opăwa; Opĕner; Openshaw; Oper

597

Opalblau - Oper

scholong (Cacholong) ist perlmutterglänzend, undurchsichtig bis durchscheinend, milchweiß mit einem Stich ins Graue, Gelbliche und Rötliche, im Bruche flachmuschelig und der weiße mit Dendriten versehen. Er findet sich auf Island, den Färöer, in Kärnten, der bucharischen Kalmückei. Dieser O. nimmt eine schöne Politur an und heißt bei den Juwelieren Kalmückenachat. 2) Der Feueropal ist hyacinthrot mit einem Stich ins Gelbe, an lichten Stellen irisierend, auch karminrot und apfelgrün, stark glasglänzend und durchsichtig. Er findet sich zu Zimapan in Mexiko und auf den Färöer und ist als Schmuckstein geschätzt. 3) Der edle O. ist wasserhell, milchweiß mit einem Stich ins Wein- und Schwefelgelbe, seltener ins Blaue, Rote oder Grüne, mit lebhaftem, wandelbarem Farbenspiel, stark glänzend, mit Glas- bis Wachsglanz, mehr oder minder halbdurchsichtig und findet sich hauptsächlich und am schönsten als Adern und Schnüre in den Trachyttuffen bei Czerwenitza unfern Eperies in Ungarn, neuerdings auch in Victoria (Australien). Man trägt ihn als Ringstein, Kopf- und Halsschmuck und verwendet ihn auch zu Verzierungen. Am gesuchtesten sind die rotspielenden Stücke. Bei den Alten stand er in hohem Werte; so wurde der haselnußgroße O. des Nonius auf 2400000 M. geschätzt. 4) Der Glasopal (s. d.). 5) Der häufige gemeine O. ist milchweiß mit einem Stich ins Rötliche, Gelbliche und Grünliche, auch gelb und grün in verschiedenen Nuancen, zuweilen baumartig gezeichnet (Moosopal), glas- bis wachsglänzend, halbdurchsichtig und durchscheinend. Einige Abänderungen des gemeinen O., wie der apfelgrüne schlesische u. a., werden geschliffen und zu Ringsteinen und Petschaften benutzt. Der gelbe gemeine O. hieß früher Wachsopal und Pechopal. 6) Der Holzopal ist eine Opalmasse, die als Versteinerungsmaterial von namentlich der Tertiärformation angehörigen Hölzern auftritt und oft noch sehr vorzüglich das Gefüge des Holzes bewahrt hat; er ist weiß, übergehend ins Gelbe, Graue, Braune, seltener dunkel, zuweilen gestreift und geflammt und findet sich in Holzgestalt, als Ast-, Stamm- und Wurzelstücke, und zwar von ziemlich bedeutender Größe im Siebengebirge am Rhein, in Siebenbürgen und Ungarn. Man schneidet ihn in Platten und verarbeitet ihn zu Dosenstücken, besonders in Wien. 7) Der Hydrophan (s. d.). 8) Der Halbopal ist durchscheinend, manchmal nur an den Kanten, weiß mit einem Stich ins Gelbe, Grüne, Rote, Braune und Graue, zuweilen auch gefleckt und gestreift. Er ist die gemeinste Abart und findet sich an vielen Orten, z. B. zu Steinheim bei Hanau, in Mähren, Schlesien, Württemberg, Ungarn u. s. w. 9) Der Jaspopal oder Eisenopal steht dem Halbopal sehr nahe, ist aber stark fettglänzend und schwerer, undurchsichtig oder an den Kanten sehr schwach durchscheinend, durch Eisengehalt gelb, rot oder braun. Ferner gehört der an heißen Quellen, z. B. auf Island, Neuseeland, Kamtschatka zum Absatz gelangende Kieselsinter (s. d.) auch zu den O. Sämtliche O. sind, worauf auch die Art ihres Vorkommens hindeutet, als eine allmählich erstarrte Kieselgallerte zu betrachten, die durch die auf natürlichem Wege erfolgende Zersetzung von Silikaten geliefert wurde.

Der Wert des O. ist sehr gesunken, jedoch haben sehr große und tadellose Steine noch immer einen außerordentlichen Wert, da der O. gewöhnlich viele Risse hat. Das Karat kostet 15‒50 M. Die Schlifform des O. ist stets mugelig und gewöhnlich oval. Ungarischer O. wird im Handel sehr häufig orientalischer O. genannt.

Künstlicher O. kann nach einfachen Methoden erzeugt werden. Schon 1847 erhielt Ebelmen in Paris Opalmassen im Durchmesser von 5 bis 6 cm aus dem von ihm entdeckten Kieseläther. Verflüchtigt sich derselbe an feuchter Luft, so bleibt eine gallertartige Masse zurück, welche langsam zu opakem, farbenspielendem O. erhärtet. Eine ähnliche, zu durchscheinendem, Farbenwandlung zeigendem O. erstarrende Gallerte erhielt 1856 Maschka, als er durch eine Lösung von Wasserglas Kohlensäure, welche ersteres zersetzt, hindurchleitete. Beide Methoden sind einfach und zu Fabrikbetrieb geeignet.

Opālblau, s. Anilinfarben.

Opalenitza (Opalenica), Stadt im Kreis Grätz des preuß. Reg.-Bez. Posen, rechts vom Pruth, an der Linie Frankfurt a. O.-Posen und der Nebenlinie O.-Grätz (9,8 km) der Preuß. Staatsbahnen, hatte 1890: 2333, 1895: 2607 meist poln. E., darunter 420 Evangelische, Post, Telegraph; Brauerei, bedeutende Zuckerfabrik, Ackerbau, Viehzucht, Hopfenbau.

Opālglas, s. Getrübtes Glas.

Opalisieren, ein Farbenspiel wie der Opal (s. d.) zeigen.

Opālmutter, geschliffene Stücke vom Muttergestein (Andesit, Trachyttuff) des Opals, worin Opal in kleinen Partien verteilt ist.

Opāro, Insel im Großen Ocean, s. Rapa.

Opătov, czech. Name von Abtsdorf.

Opăwa, czech. Name von Troppau.

Opĕner (engl.), Öffner, eine Vorbereitungsmaschine der Baumwollspinnerei (s. d. und die dazugehörige Tafel, Fig. 8).

Openshaw (spr. -scháh), östl. Vorort von Manchester, in der engl. Grafschaft Lancashire, mit (1891) 23927 E. und Baumwollindustrie.

Oper (ital. opĕra), die Hauptgattung der Bühnen- oder Theatermusik. Der Name entstand in der ersten Hälfte des 17. Jahrh. in Italien; nach neuern Untersuchungen hat ihn wahrscheinlich der Venetianer Fr. Cavalli zuerst (1639) für seine Werke (opera) gebraucht. Vorher und auch später noch nannten die Italiener die O. vorwiegend dramma in musica oder dramma per musica, Musikdrama, eine Bezeichnung, die bis heute die vornehmere und die Sache selbst treffende geblieben ist.

Die Aufgabe der O. ist, eine dramat. Handlung durch Hilfe der Musik zu veranschaulichen und dadurch den Gefühls- wie den Phantasieinhalt des Ganzen wie der einzelnen Scenen zu gesteigerter und vertiefter Wirkung zu bringen. Aus der Natur der Musik ergiebt sich, daß sich nicht jedes Drama zur O. eignet. Die zu Grunde liegende Arbeit des Dichters (das Textbuch, Libretto) hält sich am besten bescheiden im Hintergrund und erwartet Glanz und Licht von der Musik und von der Scene. Der Textdichter kann seine Meisterschaft aber in der Lösung folgender drei Aufgaben zeigen: in der Wahl des Gegenstandes, in dessen Entwicklung zu einer psychologisch richtigen, in wirkungsvollen, kontrastierenden Scenen sich fortbewegenden Handlung und in der Ausbildung einer musikalischen oder bequem komponierbaren Sprache. Starke, allgemeine, sinnlich anschauliche Gegensätze der Motive und Charaktere werden vorzugsweise einer wirksamen musikalischen Behandlung fähig sein. Das musikalische Drama kann nicht, wie das