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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Oreide - Orenburg
O. City (3062 E.), Salem und anderwärts. Die!
Flotte beträgt200Fahrzeuge,darunter150Dampfer.
Hauptbahnlinien s. Portland; Lokalbahnlinien be-
stehen namentlich im Willamettethal; die Gesamt-
länge ist 2400 km. O. ist in 32 Counties geteilt;
Hauptstadt ist Salem. Die 30 Senatoren und der
Gouverneur werden auf vier, die 60 Repräsentanten
auf Zwei Jahre gewählt. Zum Kongreß sendet O.
2 Senatoren und 2 Repräsentanten und hat bei der
Präsidentenwahl 3 Stimmen. Colleges bestehen 6;
die öffentlichen Schulen wurden täglich im Durch-
schnitt von 52724 Kindern besucht. - O. umfaßte
früher das Gebiet zwischen 42° und 54° 4(V nordl. Br.
und wurde zu verschiedenen Zeiten von den Ver-
einigten Staaten, Rußland, England und Spa-
nien in Anspruch genommen. Großbritannien und
die Vereinigten Staaten einigten sich 1827 dahin,
das Land in gemeinsame Verwaltung zu nehmen.
Durch einen Vertrag vom 15. Juni 1846 wurde der
49." nördl. Br. als Grenzlinie angenommen; außer-
dem sollte England die Insel Vancouver erhalten.
Durch Kongreßakte vom 14. Aug. 1848 wurde O.
als Territorium organisiert, 14. Febr. 1859 wurde
es als Staat in die Union aufgenommen, nachdem
1853 dernördlichsteTeil als TerritoriumWashiugton
davon getrennt war. - Vgl. W. Varrows, Or^on
Most. 1884).
Oretde, goldfarbige Kupferzinklegierungen mit
einem Zinkgehalt von 10 bis 30 Proz.
Oreithyia, s. Boreas.
Orejouda, kaiserl. Besitzungen im russ. Gou-
vernement Taurien, s. Orianda.
Orejönes, s. Inka.
Orel (spr. arjöll). 1) Gouvernement (russ. 0r-
1o^8k^H Audern^'g.) im mittlern Teil des europ.
Rußlands, grenzt im N. an die Gouvernements
Kaluga und Tula, im O. an Tambow und Woro-
nesch, im S. an Kursk, im W. an Smolensk und
Tschernigow und hat 46 727,i ykm mit 2146 611 E.,
d. i. 46 auf 1 ykm. Die Oberfläche ist wellig, von
tiefen und langen Schluchten durchschnitten, nach
N. geneigt. Den Osten bewässern der Don mit der
Sosna, die Mitte die Oka mit der Suscha, den
Westen die Desna mit der Bolwa; letzterer Teil ist
sumpfig und waldig, das übrige zumeist sehr frucht-
bar. An Mineralien giebt es hauptsächlich Kalk
und Brauneisenstein. Das Klima ist gemäßigt. Die
Bevölkerung ist fast nur grosirufsifch und orthodox,
zur Eparchie Orel-Sjewsk der russ. Kirche ge-
hörig, mit einem Bischof an der Spitze. Die Haupt-
beschäftigung ist Ackerbau und Vieh-, besonders
Pferdezucht. Gebaut werden Roggen, Weizen, Hafer,
Hanf, Zuckerrüben und Tabak. Daneben giebt es
Bienenzucht und stellenweise Obstbau; feruer Spitzen-
fabrikation, Hanfbrecherei, Waldindustrie, 531 Fa-
briken, darunter am wichtigsten Branntweinbrenne-
reien, Ölmühlen, Seilereien, Glas- und Eisenschienen-
fabrik. Sehr bedeutend ist der Handel in der Aus-
fuhr von Getreide, Hanf, Öl, Leder, Talg, Metall-
waren. Es giebt 696 km Eisenbahnen; ferner 11
Mittelschulen für Knaben, 9 für Mädchen, 3 Spe-
cial-, 882 niedere und Elementarschulen. Das Gou-
vernement zerfüllt in 12 Kreife: O., Bolchow, Brjansk,
Dmitrowsk, Ielez, Karatschew, Kromy, Liwny,
Maloarchangelsk, Mzensk, Sjewsk und Trub-
tschewsk. - 2) Kreis im mittlern Teil des Gouverne-
ments O., an Zuflüssen der Oka, die hier entspringt,
bat 3092,6 ykui, 148 935 E., Ackerbau, Kalk-und
Sandsteinbrüche und Flößerei. - 3) Hauptstadt
des Gouvernements und des Kreises O., in 137 m
Höhe, an der Mündung des Orlik in die Oka und
an den Eisenbahnen Moskau-Kursk, O.-Witebsk
und O.-Grjasi, Sitz des Civilgouverneurs und des
Bischofs, des Kommandos der 36. Infanteriedivision
und deren 1. Brigade, hat (1893) 79 657 E., in
Garnison das 141. und 142. Infanterieregiment,
23 russ., 1 kath., 1 evang. Kirche, 2 Klöster,^ Kna-
ben-, 2 Mädchengymnasten, Realschule, geistliches
Seminar, Kadettenkorps, Mädcheninstitut, öffent-
liche Bibliothek, 3 Zeitungen, Stadtgarten, Kaufhof,
4 Banken, Flußhafen und gegen 150 Fabriken. O.
ist einer der Hauptplätze des russ. Getreidehandels.
Orellana oder Orclhana (spr. orelljahna),
Francisco, einer der Gefährten Pizarros, der erste
Europäer, der (1540-41) den Amazonenstrom
befuhr. - Vgl. ^xpLäition" ww tlie Valik^ of
tliß ^ma20N8 (hg. von Elements R. Markham in
den Schriften der Haklu^t 8oci6t/, Bd. 24, Lond.
1859).
Orell Fützli, Verlagsbuchhandlung und Kunst-
anstalt in Zürich, führt ihren Ursprung auf die
1519 in Zürich von Christoph Froschauer (s. d.)
gegründete Vuchdruckerei zurück. Sie war 1620-
1719 im Besitz der Familie Vodmer und kam 1765
an die Societät "Orelli, Geßner, Füßli & Co.".
Geßner war der Idyllendichter Salomon Geßner
(s. d.), dessen Familie bis 1798 am Geschäft betei-
ligt blieb. Buchhandel, namentlich Verlagsbuch-
haudel, war mit dem Geschüft gleich von Anfang
verbunden. 1858 kam die Firma "Orell, Füßli & Co."
an Johannes Hagenbuch, dann an dessen
Schwiegersohn Fisch-Hagen buch, dem 1866
zwei Enkel des erstern, Heinrich Wild und Paul
Wild, sowie später auch ein dritter Bruder der
beiden letztern, Christian Wild, als Teilhaber bei-
traten. 1890 wurde das Geschäft in eine Aktiengesell-
schaft umgewandelt unter der Firma "Artistisches
Institut Orell Füßli". Der Verlag, in früherer Zeit
hauptsächlich ausPhilologie bestehend(Orelli,Baiter),
brachte auch das Reisehandbuch: Ebel, "Anleitung,
die Schweiz zu bereisen" (2 Bde., 1793 u. ö.) und
nimmt jetzt auf letzterm Gebiet eine der ersten Stellen
ein durch die Reisehandbücher von I. von Tschudi
und durch die "Europ. Wanderbilder" (Ende 1893:
219), die zum Teil auch in engl. (163) und franz.
(177 Nummern) Sprache erscheinen. Die technischen
Zweige bestehen aus Vuchdruckerei mit Schrift-
gießerei und Galvanoplastik, Lithographie, Xylo-
graphie, Kartographie,Zinkätzung und Buchdmderei.
Eine Specialität der Firma bilden die durch Photo-
chromie hergestellten farbigen Photographien ver-
schiedener Touristengegenden.
Orellm, Farbstoff, s. Orlean.
Orvlnns (lat.), lasset uns beten!
Orenburg. 1) Gouvernement an der Südost-
grenze des europ. Rußlands, strenggenommen schon
teilweise (110 678,i hkm) zu Asien gehörig, grenzt
im N. an das Gouvernement Perm, im NO. an
Tobolsk, im O. und S. an Turgaj und Uralsk,
im W. an Samara und Ufa und hat 191179 gkm
mit 1373 989 E., d. i. 7,2 auf 1 ykm. Durch den
westl. Teil zieht sich der südl. Ural mit seinen Aus-
läufern: Kyrkty, Irendyk, den Guberlinischen Ber-
gen, dem Obschtschij Syrt. Der ostl. Teil, jenseit
des Urals, ist Steppe, ebenso der Südwesten. Die
Bewässerung erfolgt durch den Oberlauf des Urals
mit der Sakmara, Kisil, Ilek u. a.; durch den Tobol,
der zum Teil die Grenze bildet, mit Uj, Mijaß,