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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Pareiosaurier - Parey, Paul
rci und Gerberei. P. d. N. war im 13. Jahrh, eine
Grafschaft der Maurique de Lara.
Pareiosaurier, s. Theriodonten.
Pareirawurzel, s. OiLLampoloZ.
Parelle, Farbstoff, f. I^eeanoi-a.
Parenchhm (grch.), in der Anatomie das
Gewebe, befonders die specifischen Gewebselemente
eines Organs im Gegensah zu den übrigen Be-
standteilen desselben (wie Stützgewebe, Gefäße
u.dgl.). - Hn der Pflanzenanatomie heißen
P. im Gegensatze zu Prosenchym (s. d.) diejenigen
Gewebe, die aus kurzen, an ihren Enden nicht zuge-
spitzten Zellformen bestehen, deren Querwände meist
senkrecht zu den Längswänden stehen und deren
Längsdurchmesser ungefähr dieselbe Größe wie der
Ouerdurchmesser hat. Nach dem Orte des Vorkom-
mens unterscheidet man z. B. Nindenparenchym,
Holzparenchym, Vlattparenchym. Das P. des
Blattes tritt gewöhnlich in zwei verschiedenen For-
men, Palissaden- und Schwammparenchym, auf.
(S.Blatt.) Pseudoparenchym nennt man das
Gewebe vieler Pilze, das durch Zusammenwachsen
einzelner Hyphen entsteht, das also seiner Entwick-
lung nach von dem echten P. abweicht.
Parenchymatös, das Parenchym, Gewebe be-
treffend, darin enthalten.
Parenchymatöse Entzündung, eine Entzün-
düng, welche nur das eigentliche Parenchym (s. d.),
nicht das gefäßtraaende Zwischengewebe betrifft.
Parenchymatöse Injektion, s. Injektion.
Parenchymflüssigkeit, s. Lymphe.
Parens, die Bewohner der Landes (s. d.).
Parentalien (lat. dio8 pai-onwlos, eigentlich
alles, was zu Ehren verstorbener Eltern oder An-
verwandten geschieht), die Feierlichkeiten bei oder
nach der Bestattung von Verwandten. Die P. be-
standen bei den alten Griechen und Römern in
einem feierlichen Leichenbegängnis, in Opfer und
Libatiemen, in einer Rede (Parentation) und
in Leichenmahlzeiten. Ahnliche Feierlichkeiten waren
von jeher bei Juden und Christel: gebräuchlich; bei
den Juden pflegten die Angehörigen der Verstorbenen
die Kleider zu zerreißen, in Sack und Asche zu gehen;
die Christen verbanden mit dem Anlegen einer
Trauerkleidung und der feierlichen Bestattung das
Absingen von Liedern und Psalmen; die Parentation
fand bis in das 4. Jahrh, fast stets nur am Grabe,
erst später in der Kirche statt. (S. auch Feralien.)
Parentation, f. Parentalien.
Parentel (lat. pai-Entöla), soviel wie Sippschaft
(s. Sippe), der Inbegriff derjenigen Personen, welche
von einem gemeinschaftlichen Stammvater abstam-
men. Wenn die Verwandtschaft nach P. geordnet
wird, so werden unter der ersten P. die Eltern mit
ihren Kindern und deren Abkömmlingen verstanden,
unter der zweiten P. die Großeltern mit allen Ab-
kömmlingen u.s.w. über dieParentelerbfolge
s. Gesetzliche Erbfolge.
Parenthese (grch., d. i. Einschaltung), eine nicht
notwendig zu einer eben behandelten Sache ge-
hörige Erwähnung, die entweder in der Mitte des
Hauptsatzes eingeschoben oder an dessen Schlüsse
hinzugefügt wird. In der Schrift deutet man dies
durch das Einschaltungszeichen () oder ^, auch
Klammer oder P. genannt, an. Bisweilen bedient
man sich dafür auch der Gedankenstriche (-------).
P. oder Klamme r n deuten in der Mathematik
an, daß die eingeschlossenen Größen als ein Ganzes
betrachtet werden sollen und daß sich die vor oder
hinter den P. stehenden Ncchnungszeichen auf dieses
Ganze beziehen. So bedeutet z. B. (a. -l- d - c): ll,
daß das Polynom a ^ d - o durch ä zu dividieren
ist. Auch kann eine P. in einer andern stehen, z. V.
^a - (d -j- c)): 6. Als dritte Form, außer der
runden und eckigen Klammer, hat man die geschwun-
gene ^ ^ Klammer. Reicht man bei komplizierten Aus-
drücken auch hiermit nicht aus, so führt man von
jeder Sorte große und kleine P. ein.
hat 792,77 ^m und (1890) 49087 (25965 männl.,
23122 weibl.) E. in 11 Gemeinden mit 61 Ort-
schaften und umfaßt die Gerichtsbezirke Vuje, Mon-
tona und P. - 2) Stadt und Sitz der Bezirkshaupt-
mannschaft, des Provinziallandtags von Istrien,
eines Bischofs und Bezirksgerichts (216,46 hlcm,
12441 E.) und Hafenstadt an der Westküste von
Istrien, auf einem Felsen, der durch eiuen schmalen
Erdstreif mit dem Festlande zusammenhängt, hat
(1890) 3126, als Gemeinde 8485 meist ital. E., einen
Hafen, Landesweinbauschule; Werften, Handel und
lebhaften Fischfang. Die Bauformen des Doms
weisen, abgesehen von seiner röm. Grundlage, auf
die Mitte des 6. Jahrh. Von der Nömerstadt ?a>
i'6utwm finden sich zahlreiche Neste.
Parere (lat.), schriftliche Zeugnisse von Kauf-
leuten über Handelsgebräuche (s. d.). Der Richter
kann ihnen glauben und sie seiner Entscheidung zu
Grunde legen, obschon sie nicht beeidigt sind. Die
Gutachten" können von Einzelpersonen oder von
kaufmännischen Korporationen, von Handelskam-
mern u. s. w. herrühren. Die Abfassung derselben
erfolgt entweder auf Ansuchen der Parteien oder auf
Anordnung der Behörde. s(s. d.).
?a.rsro lnsäiouin (lat.), soviel wie Fundschein
Parergon (grch., Mehrzahl Parerga), Neben-
werk, Beiwerk; kleine Schrift.
?are" (lat.), s. Pairs.
Paresis (grch.), die unvollkommene Lähmung;
paretisch, schlaff, gelähmt. (S. Lähmung.)
?a.r et iinpkr (lat.), gleich und ungleich. (S. auch
Gerade und Ungerade.)
Paretz, Dorf im Kreis Osthavelland des preuß.
Neg.Bez. Potsdam, rechts an der Havel, in die hier
der Sakrow-Paretzer Kanal geht, hatte 1890: 550,
1895: 384 E., Postagentur, Fernsprechverbindung
und einSchloß, einst
Friedrich Wilhelm III. und der Königin Luise.
?a.r sxoeiislloo (frz., spr. ekßellängsi), im höch-
sten Grade, vorzugsweise, recht eigentlich.
?a.r bxprvs (frz., spr. -präh), durch einen eige-
nen Boten. (S. auch Eilsendungen.)
Parey, Paul, Verlagsbuchhandlung in Berlin,
gegründet 1848 von Karl Ferdinand Wie-
gan dt (gest. 1867; Firma "Karl Wiegandt"). Teil-
haber waren: 1850-53 Leo Grieben ("Wiegandt
& Grieben"), 1862-77 Gustav Hempel (s.d.)
und seit 1869 auch Paul Parey (geb. 23. März
1840 in Berlin), der 1877 alleiniger Besitzer und bei
Gelegenheit seines 25jährigen Verlegerjubiläums
von der Universität Halle zum Ehrendoktor derPhilo-
sophie ernannt wurde. Die Firma hieß 1862-73
"Wicgandt ^ Hcmpel", darauf bis Ende 1H80
"Wiegandt, Hempcl & Parey". Der Verlag enthält
hervorragende Werke in allen Zweigen der Land-,
Garten- und Forstwirtschaft von Autoren wie
Kühn (Halle), Wolff (Hohenheim), Thiel (Berlin),
Maercker (Halle), Gayer (München), Krafft (Wien),